27. Mai 2021: Blockade der Plukon-Schlachtfabrik in Gudensberg, Hessen

Am Donnerstag den 27. Mai blockierten wir mit etwa 50 Aktivist*innen den Hühner-Schlachthof von Plukon in Gudensberg bei Kassel! Der Schlachthof, Hessens größter Geflügelschlachthof, tötet an einem normalen Tag über 130.000 Hühner.

Eindrücke

Bericht

Seit 3 Uhr morgens stand der Betrieb still. Zwei Aktivist*innen waren auf ein Dach geklettert und hatten ein Banner mit der Aufschrift „Shut down Tierindustrie“ heruntergelassen. Weitere Menschen hatten sich auf einer Zufahrt festgekettet, eine Person hing in einem Tripod und etwa 20 Personen machten Sitzblockaden auf allen drei Zufahrten. Außerdem fand eine Kundgebung an der Haupteinfahrt statt.

Mit der Aktion forderten wir die sofortige Schließung des Betriebs, um Arbeiter*innen vor Corona-Infektionen zu schützen. Denn: Wer am Schlachthof arbeitet, kann sich praktisch nicht davor schützen, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren. Zum Zeitpunkt der Blockade gab es in Gudensberg einen Corona-Hotspot, der in direktem Zusammenhang mit dem Schlachthof stand. Arbeiter*innen hatten uns berichtet, dass sie vom Betrieb nicht für Quarantäne freigestellt wurden, obwohl sie Kontakte zu anderen Infizierten angegeben hatten. Bereits vor dem Ausbruch wurde immer wieder von nicht eingehaltenen Infektionsschutzmaßnahmen berichtet.

Darauf gab es aus unserer Sicht nur eine Antwort: Die Produktion musste sofort beendet werden. Die Aktion selbst verlief unter strenger Einhaltung des Infektionsschutzes, alle Aktivist*innen hielten Abstand und trugen FFP2-Masken.

Konzerne wie Tönnies, PHW oder Plukon fahren mit der grenzenlosen Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur Jahr für Jahr Millionen-Umsätze ein; Plukon machte 2020 einen Gewinn von 54 Millionen Euro. Als zweitgrößter Hühnerfleischproduzent der EU ist Plukon maßgeblich für die vielfältigen Probleme der Tierindustrie mitverantwortlich.

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