Aktionskonsens Massenaktion 2022

An der geplanten Massenaktion im Oldenburger Land und drum herum werden viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Motivationen und Bedürfnissen teilnehmen. Umso wichtiger ist es, dass sich alle einiger gemeinsamer Grundannahmen sicher sein können, die möglichst viele Vorstellungen repräsentiert, so dass, trotz einer großen Gruppe, individuelle Bedürfnisse wahrgenommen werden können. Dieser Aktionskonsens wurde daher in einem kollektiven Prozess des Bündnisses erarbeitet. Er soll in den jeweiligen Bezugsgruppen besprochen werden und gilt als verbindlicher Rahmen für die Massenaktion.

Mit unserer Massenaktion wollen wir große Profiteure und Player der Tierindustrie blockieren, sowie auf die durch diese verursachten und reproduzierten gesellschaftlichen Katastrophen aufmerksam machen. Die Fleischindustrie ist in keiner Weise zukunftsfähig, denn sie profitiert von der Ausbeutung an Menschen und Tieren, der Zerstörung der Umwelt und des Klimas, sowie globaler Ungerechtigkeit. Unser Protest beinhaltet auch Formen des zivilen Ungehorsams: Mit vielfätigen Aktionsformen wollen wir den Betriebsablauf bedeutender Akteure der Tierindustrie stören. Als bewegungsübergreifender Zusammenschluss linker Gruppen verstehen wir dies als Ausdruck unserer kollektiven Selbstbestimmung und unseres Widerstands gegen das unterdrückerische, kapitalistische und lebensverachtende System Tierindustrie.

Die Sicherheit der teilnehmenden Aktivist*innen, der Arbeiter*innen, der Tiere und aller Beteiligten hat für uns oberste Priorität. Wir erarbeiten gerade ein Sicherheits- und ein Awarenesskonzept für die Massenaktion, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Gegenüber Menschen, die unsere Massenaktion ablehnen (wie z.B. Gegendemonstrant*innen) soll es zu keinen Anfeindungen kommen. Wir wollen Eskalationen vermeiden und keine Menschen in Gefahr bringen. Die Massenaktion vom Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie hat nicht zum Ziel, Menschen oder andere Tiere zu verletzen und auch nicht, Infrastruktur oder sonstige Konstruktionen zu beschädigen. Bauliche Barrieren und sonstige Absperrungen werden für uns aber keine Hindernisse sein und, wenn nötig, überwunden.

Wir wollen eine Massenaktion, die für viele zugänglich ist und ein Bild der Vielfalt und Offenheit vermittelt. Wir machen uns bewusst, dass gesellschaftliche Diskriminierungs- und Machtstrukturen auch in unserer Bewegung wirken. Dementsprechend dulden wir auch in der Massenaktion keine menschenfeindlichen oder diskriminierenden Aussagen, Handlungen oder Botschaften. Wir gehen mit dem Bewusstsein in Aktion, dass bestimmte Menschengruppen, zB. aufgrund von institutionellem Rassismus, besonders stark von staatlicher Repression betroffen sind. Diesen wollen wir nicht reproduzieren und uns aktiv dagegen einsetzen. Dies bedeutet, dass wir im Umgang mit der Polizei die eigenen Privilegien reflektieren, und uns mit Betroffenen solidarisch verhalten. Wir stellen uns auf die Seite der von rassistischer Polizeigewalt Betroffenen. Zu einem solchen solidarischen Miteinander gehört auch der Verzicht auf bewusste Provokationen (Beleidigungen, …) z.B. gegenüber der Polizei. Wir gehen solidarisch mit Repression um. Unsere AG Antirepression unterstützt euch vor und nach der Massenaktion gerne, wenn ihr Unterstützung oder weitere Infos braucht.

Wir kämpfen gemeinsam und setzen einander nicht herab. Untereinander streben wir einen hierarchiearmen Umgang an und möchten Entscheidungen während der Massenaktion basisdemokratisch und konsensorientiert treffen. Solidarisch stehen wir auch mit denjenigen, die im System Tierindustrie unterdrückt und/oder von dessen ökologischer Zerstörung betroffen sind. Viele Arbeiter*innen der Tierindustrie werden systematisch ausgebeutet und prekarisiert. Wir empfinden sie nicht als Gegner*innen sondern als Adressat*innen und potentiell Verbündete unseres Protests. Wir möchten Menschen dazu ermutigen, alternative und inklusive Lösungen zum bestehenden zerstörerischen System aufzuzeigen, die ein gutes Leben für Alle ermöglichen.
Für eine solidarische und ökologische Ernährungswende!
SHUTDOWN TIERINDUSTRIE !

Wir erachten es als unsere Pflicht der Ausbreitung des Covid-19 Virus entgegenzuwirken und halten uns deshalb an das Hygienekonzept, welches wir vor der Massenaktion veröffentlichen.