Unsere Genossin Laura war Gestern im Interview beim Arbeitsunrecht TV. Sie berichtet über unsere Arbeit, unsere Motivation und geplante Aktionen. Auch mobilisierte sie für Aktionstage, anlässlich der Corona-Ausbrüche in den Schlacht- und Zerlegebetrieben, die am Pfingstwochenende stattfinden werden. Den Aufruf für die Aktionstage werden wir in kürze veröffentlichen. Vielen Dank an aktion./. arbeitsunrecht für das Interview.
Pressemitteilung von aktion./.arbeitsunrecht zu den Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie
Die Arbeitsrechtsinitiative aktion ./. arbeitsunrecht hat eine Pressemitteilung zu den Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie veröffentlicht:
Verdacht auf Schein-Werkverträge + Mietwucher: Was unternehmen Staatsanwaltschaften, Hauptzollamt und Arbeitsministerien?
[…] Im Zuge der Coronakrise berichten die Medien wieder verstärkt unschöne Tatsachen. Der rechtliche Kern des Ausbeutungsgeschäftes sind die sog. Werkverträge zwischen Schlachthofbetreibern und sog. Werkunternehmern sind, die ihrerseits die mehrheitlich aus Rumänien und Bulgarien stammenden Arbeiter unter Vertrag nehmen.
Dabei wird die Ausbeutung über Werkverträge zwar regelmäßig kritisiert – aber nicht ausreichend in Frage gestellt. Die rechtliche Grundlage der Werkvertragsregelungen ist mehr als wackelig.
Schein-Werkverträge: Organisierte Täuschung der Behörden durch illegale Arbeitnehmerüberlassung?
Alles spricht nach unseren Recherchen dafür, dass es sich in der Realität gar nicht um Werkverträge handelt sondern der Sache nach um Arbeitnehmerüberlassungsverträge (also verdeckte Leiharbeit bzw. Schein-Werkverträge). Das hätte weitreichende Auswirkungen, da nach unserer Kenntnis keiner der Werkunternehmer die Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung hat. Wir hätten es hier also mit einem kriminellen System zu tun, das sowohl die Arbeiter schädigt als auch — über Hinterziehung von Sozialabgaben und Steuern — das Gemeinwesen. […]
Quelle:
12.05.2020, Pressemitteilung von aktion ./. arbeitsunrecht: Zustände in der Fleischindustrie: Werkverträge oder illegale Arbeitnehmerüberlassung?
Weitere Informationen:
Die aktion./.arbeitsunrecht ist eine Arbeitsrechtsinitiative, die sich für Beschäftigte im Einzelhandel, der Lebensmittelindustrie und vielen weiteren Bereichen einsetzt. Sie informiert über betriebsratsfeindliche Unternehmen, unterstützt Betriebsräte und Gewerkschafter*innen und rief 2019 auch zu einem Aktionstag gegen den Fleischkonzern Tönnies auf. Weitere Infos gibt es unter: www.aktion.arbeitsunrecht.de
Anarchistische Blickwinkel zur Coromania- Die Fleischindustrie? Ein systemrelevanter Berufszweig?

Die Fleischindustrie – ein systemrelevanter Berufszweig? Friedrich von unserem Bündnis hat über die Fleischindustrie zu Corona-Zeiten mit dem Anarchistischen Hörfunk aus Dresden gesprochen.
Den Radiobeitrag könnt ihr euch unter den folgenden Link anhören und downloaden:
https://www.freie-radios.net/mp3/20200507-anarchistisc-102215.mp3?dl=1
Es folgt die Ankündigung:
Es steht fest, die Tierindustrie nutzt die Corona Krise, um ihre Machtposition zu stärken, in dem sie z.B. sog. Tierschutzverordnungen und Kontrollregularien für Arbeiter*innen lockert bzw. aushebelt. Der Grund dafür ist ihr Status ein systemrelevanter Berufszweig zu sein. Die Preise sind in der gesamten Produktionskette massiv gefallen. Damit weiterhin Gewinne gemacht werden können, soll nun der Staat einspringen. Präsident Trump ordnet die weitere Produktion per Verordnung aus dem Jahre 1950 (anlässlich des Koreakriegs) an, um Industriebetriebe zur Herstellung bestimmter Produkte verpflichten zu können. Und Geschäftsführer von Müller Fleisch hält es für ausgeschlossen, dass die rekordverdächtigen Zahl von Corona-Erkrankungen unter seinen Mitarbeiter*innen mit seinem Geschäftsmodell zusammenhängt, also der Auslagerung von Arbeit an osteuropäische Billigarbeitskräfte und deren prekäre Unterbringung.Ist es nicht nahezu grotesk einen Industriezweig finanziell und somit existenziell zu unterstützen, der maßgeblich an der Entstehung von Zoonosen bzw. Pandemien in Form intensiver Tierhaltung mitverantwortlich ist? Einer Industrie, die ein durchrationalisiertes, perfide ausgeklügeltes System erschaffen hat, um effizient im Minutentakt menschliche und tierliche Körper auszubeuten und zu vernutzen? Eine Industrie deren Verwertungslogik und Interesse einzig auf Gewinnmaximierung und maximaler Ausbeute ausgerichtet ist? Was versteckt sich in diesem Kontext unter einem systemrelevanten Berufszweig? Im heutigen Interview haben wir Friedrich eingeladen, der sich schon länger mit der Tierindustrie beschäftigt und uns einen genaueren Einblick geben kann.
Jubiläum: 1 Jahr Ackerbesetzung in Neu-Eichenberg!
Tierbefreiung bei Wiesenhof
„6 Tiere zu befreien rettet 6 Leben. Aber ich persönlich möchte in einer Welt leben in der das gar nicht mehr notwendig ist. Diese Welt können wir gemeinsam erschaffen indem wir mit vereinten kräften Druck auf Konzerne und die Politik ausüben.“
Wir waren gemeinsam mit der Youtuberin Pia Kraftfutter in einer Mastanlage, wo Hühner für die PHW-Gruppe gehalten werden, und haben sechs Hühner befreit.
Gestern wurde auf dem Youtube-Kanal von Pia Kraftfutter und von ARIWA jeweils ein Video von der Aktion veröffentlicht.
#LasstDieSauRaus Kastenstände verschrotten! Tierindustrie stoppen! Ausbeutung beenden!
Seit Jahrzehnten streiten Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen mit Vertreter*innen von Politik und Tierindustrie über die Abschaffung der Kastenstände. Kastenstände sind Metallkäfige, in denen die Mutterschweine aktuell fast ihr halbes Leben verbringen und sich nicht umdrehen können.
Mehrfach wurde eine Abstimmung im Bundesrat zur Änderung der Nutztierhaltungsverordnung inkl. der Regelungen zum Kastenstand verschoben.
Doch die Fleischindustrie ist nicht bereit auch nur wenige Zentimeter zurückzuweichen, denn für sie würde die Abschaffung der Kastenstände einen Mehraufwand und somit Profitverlust bedeuten. Mit ihren Lobbyorganisationen üben sie Druck auf das Landwirtschaftsministerium aus, und das mit Erfolg. Sowohl das Bundeslandwirtschaftsministerium als auch der Agrarausschuss des Bundesrats wollen Kastenstände jeweils dauerhaft (wenn auch reduziert) beibehalten.
Die Tierschutz-NGO „Deutsche Tier-Lobby“ fordert mit einem breiten Bündnis aus Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen den Bundesrat auf, am 15. Mai für die vollständige Abschaffung der Kastenstände zu stimmen.
Die Abschaffung der Kastenstände kann ein Schritt in die richtige Richtung sein. Es darf aber nicht dabei stehen bleiben.
Wir fordern die Abschaffung der Tierindustrie als Teil einer umfassenden Agrarwende hin zu einer solidarischen und ökologischen Produktions- und Organisationsweise, die nicht auf Kosten anderer fühlender Individuen erfolgt und nicht am Gewinn orientiert ist.
#TiereSindKeineWare
24 notwendige Maßnahmen für eine sozial-gerechte und ökologische Bewältigung der Covid-19-Pandemie
Mit 59 anderen Gruppen aus der Klimagerechtigkeits- und anderen sozialen Bewegungen haben wir an der Erstellung von 24 Maßnahmen gearbeitet, die wir in der aktuellen Situation für notwendig halten.
„Die Corona-Krise zeigt uns die Mängel unseres jetzigen Wirtschaftssystems“, heißt es in dem Forderungskatalog. „Dies ist der richtige Moment, unsere Wirtschaft nachhaltig, gerecht und krisenfest aufzustellen.“
Das Querschnittspapier umfasst einerseits kurzfristige Forderungen wie z.B. die Evakuierung von Großunterkünften und dezentrale Unterbringung von Geflüchteten. Andererseits enthält es langfristige Maßnahmen wie die Vergesellschaftung des Gesundheitswesens oder den Schutz von Ökosystemen und Artenvielfalt, um zukünftige Pandemien zu vermeiden. Wir fordern u.a. eine Agrarwende hin zu zuverlässiger, sozial gerechter, ökologisch verträglicher und tierleidfreier Lebensmittelversorgung.
Das ganze Papier lest ihr hier: http://www.ausgeco2hlt.de/2020/04/29/24-notwendige-ma%C3%9Fnahmen-f%C3%BCr-einen-sozial-gerechten-umgang-in-zeiten-von-corona/
#LeaveNoOneBehind: Aufruf zum Seebrücke-Aktionstag am Sonntag 05. April
Auch wir rufen dazu auf, am bundesweiten Aktionstag der Seebrücke am Sonntag 05. April unter dem Motto #LeaveNoOneBehind teilzunehmen: Wir hinterlassen Spuren!
https://seebruecke.org/leavenoonebehind/aktionen/wir-hinterlassen-spuren/
Zusätzlich fordern Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung, auch aus unserem Bündnis, einen solidarischen Neustart der europäischen Asyl- und Migrationspolitik: https://animal-climate-action.org/de/2020/03/31/fuer-grenzenlose-solidaritaet-evakuierung-der-lager-jetzt-leavenoonebehind/
Hier der Aufruf der Seebrücke zum Aktionstag:
Wir hinterlassen Spuren
Gemeinsamer bundesweiter Aktionstag am 5. April zur Evakuierung der griechischen Lager.
Am Sonntag, den 5. April, setzen wir ein Zeichen. Wir setzen ein Zeichen unseres Protestes vor den Orten, die gerade darüber entscheiden, ob die Menschen auf den Inseln ihrem Schicksal überlassen werden oder nicht. Und wir setzen ein Zeichen an öffentlichen Orten und sagen: Hier ist Platz! Wir spazieren einzeln im Minutentakt an diesen Orten vorbei und hinterlassen dabei farbige Fußabdrücke oder leere Schuhe. Wir können nicht zeitgleich mit vielen an einem Ort sein und wir werden auf unserer aller Gesundheit achten, aber wir können trotzdem zeigen, dass wir viele sind und unsere Spuren im öffentlichen Raum hinterlassen. Hier findet ihr ein How-To.
„#LeaveNoOneBehind: Aufruf zum Seebrücke-Aktionstag am Sonntag 05. April“ weiterlesenBürgerinitiativen gegen Tierindustrie: Demonstration gegen Hähnchenmast in Aschwarden
Die Bürgerinitiative Aschwarden nordwestlich von Bremen ruft für Freitag den 6. März gemeinsam mit Fridays for Future Osterholz zu einer Demonstration gegen den geplanten Bau eines Wiesenhof-Mastbetriebes für rund 30.000 Tiere auf. Auch aus unserem Bündnis werden Aktivist*innen teilnehmen!
Hier der Flyer zur Demonstration:

Arbeit in der Fleischindustrie: Einweihung der Beratungsstelle „Aktion Würde und Gerechtigkeit“
Die Arbeiter*innen in der Tierindustrie leiden oftmals unter ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen. Sie müssen körperlich und psychisch extrem belastende Arbeit verrichten. Durch die Anstellung über Werkverträge werden die Rechte vor allem von Arbeiter*innen aus Südost- und Osteuropa missachtet und eine Organisierung erschwert. Sie haben keinen garantierten Lohn, und von ihrem Lohn werden Gebühren für verschiedenste Arbeitsmittel abgezogen. Arbeits- und Gesundheitsschutz ist quasi nicht vorhanden. Bei Beschwerden und im Krankheitsfall müssen sie mit ihrer Kündigung rechnen.
„Arbeit in der Fleischindustrie: Einweihung der Beratungsstelle „Aktion Würde und Gerechtigkeit““ weiterlesen