Aufruf zur Demo in Altenburg

Tönnies übernimmt den ehemaligen Vion-Schlachhof in Altenburg (Thüringen). Ab diesem Donnerstag sollen hier bis zu 2.000 Rinder pro Woche geschlachtet werden. Damit baut der größte Fleischkonzern Deutschlands seine enorme Marktmacht weiter aus.

Wir sagen: Schluss mit dem System Tönnies und der Tierindustrie und werden zum Betriebsstart unseren Protest lautstark auf die Straße tragen.

Komme deshalb am Donnerstag um 11.30 Uhr vor den Schlachthof Altenburg, und fordere mit uns eine solidarische und ökologische Agrar- und Ernährungswende statt Profite für Großkonzerne und Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur.

🗓️ Donnerstag 2. Mai
⏰ 11:30 – 13:00 Uhr
📍vor Schlachthof Altenburg, Am Poschwitzer Park 7

Hintergrundinfos zur Übernahme des Altenburger Schlachthofs

1994 wurde im thüringischen Altenburg ein riesiger Schlachthof erbaut, welcher zuletzt zur Vion Food Group gehörte. 2021 wurde die Anlage erweitert und umgebaut, die Schweineschlachtungen eingestellt und der Betrieb als reiner Rinderschlachtbetrieb weitergeführt.

Seit Monaten wollte Tönnies den Schlachthof übernehmen, da sich Vion aus einigen deutschen Standorten zurückzieht (Bericht). Das EU-Kartellamt hat dieser Übernahme nun zugestimmt, so dass Tönnies ab dem 02.Mai 2024 dort Rinder tötet.

Die Rede ist von etwa 2000 Tieren jede Woche, die dort getötet werden sollen. Behördlich zugelassen sind an dem Standort 2500 Schlachtungen pro Woche. Tönnies schlachtete im letzten Jahr offiziell 361.000 Rinder an verschiedenen Standorten, was einem Plus von 9% gegenüber dem Vorjahr ausmachte. Mit der Übernahme des Schlachthof Altenburg sollen weitere 25% mehr Schlachtungen durchgeführt werden, somit würde Tönnies jährlich über 450.000 Rinder töten.

Der Schlachthof ist den Behörden schon negativ bekannt, zuletzt wegen einer Kontrolle im Jahr 2022 bei der festgestellt wurde, dass dort Baumaßnahmen ohne Genehmigungen getätigt wurden. Auch wegen Verstößen gegen Lärmschutz, was für die Tiere und dort Arbeitende wohl noch mehr Stress bedeutet, und auch wegen Geruchsbelästigung kam der Schlachthof bereits in die Schlagzeilen.

Übernimmt der skandalträchtige Konzern Tönnies den Betrieb, wird sich das sicher nicht ändern. Bei Tierrechtsaktivist:innen ist der Schlachthof ebenso bekannt. Bei einer Demonstration Ende 2018 versammelten sich etwa 60 Menschen, als die Schlachtung von Schweinen in Altenburg beendet wurde, um dort eine neue sogenannte Schlachtlinie für Rinder zu bauen.