Solidarität mit „PHW Ade“, dem Protest gegen die Tierindustrie im Juli 2021

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Mit dieser Solidaritätserklärung solidarisieren sich die nachfolgenden Gruppen und Organisationen mit dem Aufruf „PHW Ade“ des Bündnisses Gemeinsam gegen die Tierindustrie. Wir laden euch ein, uns via vernetzung@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org zu schreiben, wenn ihr diese Solidaritätserklärung ebenfalls unterzeichnen wollt.

Die Klimakrise schreitet rasend schnell voran, der Amazonas-Regenwald brennt unaufhörlich und immer mehr Ökosysteme brechen zusammen. Ein wichtiger Grund: Die Tierindustrie.

Um Futtermittel zu erzeugen, werden Wälder vernichtet und gigantische Flächen mit industriellen Monokulturen bewirtschaftet. Gülle und Mist verunreinigen Grund- und Oberflächenwasser. Zugleich müssen Arbeiter*innen in den Ställen, Schlacht- und Zerlegebetrieben unter menschenunwürdigen Bedingungen schuften. Empfindsame Tiere zählen dabei nur als Waren, sie leiden extrem. In vielen Teilen der Welt verteuert die Tierindustrie Grundnahrungsmittel und den Zugang zu Land und sorgt so für Hunger. Auch die Corona-Krise hat ihre Ursachen unter anderem in der Zerstörung unserer natürlichen Grundlagen – nicht zuletzt verantwortet von der Tierindustrie!

Und inmitten dieser Krisen verzeichnen Agrar- und Fleischkonzerne Rekordumsätze auf Kosten von Menschen, Tieren und unser aller Zukunft. Das ist ein Skandal!

Wir, die unterzeichnenden Organisationen, sind angesichts dessen erschüttert über die Politik des Wegschauens und der Inkaufnahme der Ausbeutung von Menschen, Tieren und der Umwelt. Angesichts der bedrohlichen Klimakatastrophe, der globalen Ungerechtigkeiten und der eklatanten Bedingungen für Arbeiterinnen und Tieren können wir nachvollziehen, wenn sich jetzt Menschen zum zivilen Ungehorsam gegen die Tierindustrie gezwungen sehen.

Daher erklären wir uns solidarisch und unterstützen das Aktionscamp gegen die Tierindustrie im Juli 2021 sowie die Massenaktion zivilen Ungehorsams des Bündnisses Gemeinsam gegen die Tierindustrie, bei der der größte Geflügelkonzern PHW / Wiesenhof in Rechterfeld blockiert wird.

Der Aktionskonsens des Bündnisses Gemeinsam gegen die Tierindustrie betont Sicherheit, Transparenz und Infektionsschutz für alle Beteiligten und schließt die Gefährdung von Menschen durch die Aktion aus. Ziviler Ungehorsam gegen existenzielle Gefahren und Missstände hat eine lange und bedeutende demokratische Tradition. So würde es ohne den – auch ungehorsamen – Widerstand gegen Atomkraft keinen Atomausstieg geben, und so sind die ungehorsamen Aktionen gegen Kohleverstromung von Ende Gelände entscheidend im Kampf für einen schnellen Kohleausstieg.

„PHW ade“ ist ein aufrüttelndes Signal zum Ausstieg aus einer zerstörerischen Industrie, für gerechte Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, für den globalen Erhalt der Umwelt und für gelebte Solidarität weltweit, insbesondere mit denen, die schon heute von der Klimakrise bedroht sind.

Folgende Gruppen haben die Erklärung unterzeichnet:

Falls ihr die Erklärung ebenfalls unterzeichnen möchtet, meldet euch einfach per Mail an vernetzung@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org.

  • aktion ./. arbeitsunrecht
  • FLINTA* Netzwerk
  • Klimacamp Nürnberg
  • KollegInnen und Gruppen aus dem Initiativkreis gegen das System Tönnies
  • Naturfreundejugend NRW
  • NaturFreunde Sachsen-Anhalt e. V.
  • Sozis für Tiere e. V.