Nach Corona-Fällen in Schlachthof: Vion plant Produktionsstopp

Nachdem bekannt wurde, dass sich Arbeiter*innen eines Vion-Schlachthofs in Bad Bramstedt mit Corona infiziert haben, und die Zahl der Infizierten sich auf 49 erhöht hatte, hat Vion nun einen Produktionsstopp für den Betrieb angekündigt.

Das Personal werde in außerplanmäßige Betriebsferien geschickt – ob die Arbeiter*innen Urlaubstage aufbrauchen müssen und ob sie weiterhin bezahlt werden, ist bislang noch unklar. Vion darf sich jedoch nicht aus der Verantwortung ziehen, sondern muss die Arbeiter*innen finanziell absichern, für die medizinische Versorgung aufkommen und angemessenen Wohnraum zu Verfügung stellen! Es war vorher schon absehbar, dass es in der Fleischindustrie zu solchen Entwicklungen angesichts von Corona kommen würde – Arbeitsrechtsinitiativen hatten bereits vor Wochen in einem offenen Brief davor gewarnt.

In seiner Pressemitteilung bezeichnet sich Vion selbst als „systemrelevantes Unternehmen“. Tiere, die während der kommenden Schließung an den Schlachthof in Bad Bramstedt transportiert worden wären, sollen nun an anderen Standorten in Deutschland oder den Niederlanden verarbeitet werden.

Wir fordern: Stillegung aller Anlagen von Vion und der gesamten Tierindustrie – denn die Tierindustrie ist nicht systemrelevant, sondern gehört abgeschafft!

04.05.2020, NDR online:

Nach Corona-Fällen: Schlachthof will Produktion stoppen

03.05.2020, Pressemitteilung von Vion:

Corona-Infektionen – kurzfristig Betriebsferien in Bad Bramstedt

(Bildquelle: Animal Rights Watch e.V. – ARIWA)

18 Arbeiter*innen bei Vion-Schlachthaus in Kellinghusen mit Corona infiziert

Nachdem erst letzte Woche bekannt wurde, dass sich 300 meist rumänische Werkvertragsarbeiter*innen im Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb Müller Fleisch in Pforzheim mit dem Coronavirus infiziert haben, gibt es nun neue Fälle bei Vion in Schleswig-Holstein. 110 Menschen wurden unter Quarantäne gestellt.

Schlachtfabriken sind nicht systemrelevant, sondern gehören stillgelegt. Die Arbeiter*innen sollten trotzdem entlohnt werden und die Möglichkeit bekommen, die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten.

03.05.2020, NDR.de:

49 Corona-Fälle bei Schlachthof-Mitarbeitern