Vogelgrippe trifft Tierindustrie: 3,5 Millionen Tiere in Ungarn „gekeult“

Regelmäßig werden neue Vogelgrippe-Fälle bekannt: Aktuell sind in Ungarn in über 200 geflügelhaltenden Betrieben Fälle festgestellt worden.

Vogelgrippe ist, wie der Name schon sagt, eine Infektionskrankheit, die für Vögel wie Hühner und Puten hochansteckend ist. Für die Tierindustrie stellt die Vogelgrippe eine große Herausforderung dar, da insbesondere sogenanntes Geflügel in sehr großen Beständen und auf sehr engem Raum gehalten werden, was quasi optimale Bedingungen für eine schnelle Verbreitung der Krankheitserreger sind.

Für die Tiere in der Tierindustrie bedeutet das Auftreten der Vogelgrippe krasse Konsequenzen: Eine Ansteckung kann zu starken Symptome bis hin zum Tod führen. Deutlich mehr Tiere sterben jedoch daran, dass die Konzerne sie vorsorglich schlachten, damit sich die Vogelgrippe nicht weiter ausbreitet. In Ungarn wurden 3,5 Millionen Tiere „gekeult“, das heißt massenhaft vorsorglich geschlachtet.

Für Tiere, die in einem gewissen Umkreis zu einem bestätigten Fall gehalten werden, ergeben sich ebenfalls verschärfte Bedingungen: In der Regel wird ein Verbot der Freilandhaltung erlassen. Für die meisten Tiere, die in der Tierindustrie sowieso nie das Tageslicht erblicken, macht dies keinen Unterschied…

29.04.2020, agrarheute.com:

Vogelgrippe in Ungarn: 3,5 Mio. Tiere gekeult

29.04.2020, agrarheute.com (Artikel wird laufend aktualisiert):

Vogelgrippe: Neue Fälle im Überblick

(Bildquelle: Animal Rights Watch e.V. – ARIWA)

Afrikanische Schweinepest: große Auswirkungen in China // Lage auch in Europa angespannt

Die Tierindustrie ist darauf ausgerichtet, in kürzester Zeit immer mehr Fleisch, Eier und Milch zu produzieren – die Tiere werden im Sinne der Profitmaximierung zu Produktionseinheiten degradiert. Die damit einhergehenden Haltungsbedingungen auf beengtem Raum führen auch zu einer schnelleren Verbreitung von (Infektions-)Krankheiten, trotz massiver vorsorglicher Antibiotika-Gabe treten immer wieder Seuchen auf. Die nötige Konsequenz dieses im wahrsten Sinne des Wortes kranken Geschäftsmodells wäre, die Tierindustrie abzuschaffen!

Bis es soweit ist, werden weitere Seuchen auftreten. Aktuell ist es die Afrikanische Schweinepest (ASP): In China hat die ASP im ersten Quartal 2020 dazu beigetragen, dass die Schweinefleischproduktion massiv zurückging, um rund 30 Prozent. Knapp 60 Millionen Schweine mussten wegen ASP „gekeult“, das heißt massenhaft vorsorglich geschlachtet werden. Vor der ASP lag der dortige Kilogrammpreis für Schweine bei umgerechnet rund 0,60 bis 0,80 Euro, danach stieg er auf bis zu 6 Euro.

Auch in Europa ist die ASP ausgebreitet: In vielen mittel- und osteuropäischen EU-Ländern, insbesondere in Rumänien, ist die Seuche bereits ein großes Problem. In Polen, wo die Situation ebenfalls angespannt ist, hat das Virus die BRD schon beinahe erreicht:

„Sollte es in Deutschland zu einem Ausbruch der ASP kommen, wären die Marktfolgen kaum absehbar.“

21.04.2020, fleischwirtschaft.de:

China Fleischerzeugung kräftig gesunken

20. 04.2020, fleischwirtschaft.de:

Interview „Die Zahlen richtig interpretieren“