Schluss mit dem EU-Mercosur-Abkommen!

In den Umrissen von Südamerika sind brennende Wälder und ein Bagger zu sehen. Dazu die Schlagzeile "Hört auf, unseren Planten zu zerstören. Stopp EU-Mercosur sagen +395 Organisationen.

Jahrelang verhandelten die EU und mehrere südamerikanische Staaten ergebnislos das EU-Mercosur-Abkommen. Aktuell drängt die EU wieder auf eine Unterzeichnung. Der Widerstand bei Agrarwende- und Umweltschutzorganisationen sowie Kleinbäuer*innen in Europa und Südamerika ist groß. In einer gemeinsamen Erklärung fordern weltweit über 400 Organisationen das Abkommen zu stoppen.

Auch wir als Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ haben die Erklärung unterzeichnet. Dieser Deal würde neokoloniale Kontinuitäten nur verstärken. Das schließt die europäischen Importe von Soja für Futtermittel für die deutsche Tierindustrie ebenso ein wie die massenhafte Einfuhr von Rindfleisch.

Profiteure des neoliberalen Abkommens sind die internationalen Großkonzerne des Agrobusiness. Leidtragende sind nicht nur kleine landwirtschaftliche Betriebe in Europa sondern auch Kleinbäuer*innen, Indigene und Quilombola-Gemeinschaften in Südamerika, die konstant von Landgrabbing, Vertreibung und physischer Gewalt betroffen sind.

Es besteht zudem kein Zweifel, dass das Abkommen die Zerstörung von Ökosystemen für Monokulturen und Rinderfarmen der Agrarkonzerne befeuert würde. Also, weg damit!

Erklärung und Hintergründe lesen:
https://europeantradejustice.org/eu-mercosur-nov2024

Neokoloniale Auswirkungen der deutschen Tierindustrie: Gewalt gegen Indigene in Brasilien

Das Bild zeigt einen Protestzug des Indigenous Women’s March in Brasilia. Dazu die Überschrift „Neokoloniale Auswirkungen der deutschen Tierindustrie: Gewalt gegen Indigene in Brasilien“

Die Sojaproduktion zur Verfütterung an die (deutsche) Tierindustrie ist verantwortlich für Landraub, Vertreibung und tödliche Konflikte in Südamerika. Dies bestätigt der Bericht „Gewalt gegen die Indigenen Völker Brasiliens“ im Detail, mit einem Fokus auf indigene Gruppen in Brasilien.

Zu den betroffenen gehören unter anderem die Guajajara, Guarani-Kaiowá, Munduruku, Kaingang, Ava-Guarani, Kanela Memortumre indigenen Gruppen. Das bedeutet, dass neben der Abholzung des Regenwaldes und der Cerrados auch die existenzielle Bedrohung indigener Bevölkerungsgruppen im Globalen Süden eine direkte neokoloniale Auswirkungen der Tierindustrie ist.

Erst vor wenigen Woche veröffentlichte die Deutschen Umwelthilfe eine ähnliche Studie und warf Fleischkonzernen wie Tönnies, Westfleisch oder Rothkötter ihre Verantwortung für die Zerstörungen und Vertreibungen über undurchsichtige Handelsketten zu verschleiern.

Kurzfassung des Berichts (auf Deutsch):  https://cimi.org.br/wp-content/uploads/2024/07/kurzfassung-gewalt-indigenen-volker-brasilien-2023-cimi.pdf

Der gesamte Bericht (auf Englisch): https://cimi.org.br/wp-content/uploads/2024/10/report-violence-against-indigenous-peoples-brazil-2023-cimi.pdf

Gemeinsam gegen den Deutschen Fleischkongress

Share Pic zur Veranstaltung mit einem Bild von einem Schwein und einer austrocknenen Landschaft sowie die im Beitragstext genannten Infos.


Aufruf zu Protesten vom 25. bis 26. November in Mainz

Beim Deutschen Fleischkongress 2024 in Mainz trifft sich Ende November die deutsche Fleischwirtschaft, um gemeinsam über ihre „existentiellen Herausforderungen“ zu sprechen und sich ansonsten gegenseitig auf die Schultern zu klopfen.

Die Tönnies Unternehmensgruppe darf da natürlich auch nicht fehlen und schickt Maximilian Tönnies auf das Podium um über alles Mögliche zu sprechen nur nicht über das Ausbeutungsregime des Fleischkonzerns. Dialog mit der Öffentlichkeit ist sowie so nicht erwünscht, bei einem regulären Eintrittspreis von 1.650 € dürften die Konzerneliten wohl eher unter sich bleiben.

Ein Bündnis von Klimagerechtigkeits-, Umwelt- und Tierrechtsgruppen wird allerdings dafür sorgen, dass die Veranstaltung nicht so reibungslos ablaufen wird wie geplant. Protestaktionen sind bereits vor der Rheingoldhalle und in der Mainzer Innenstadt angekündigt. Den Auftakt macht eine Podiumsdiskussion am 25. November zum Thema „Ist die Fleischindustrie noch zeitgemäß“.

Aktuelle Infos, Termine von Protestaktionen und mehr gibt es beim Kolibri-Kollektiv:
https://kolibri-kollektiv.net/fleischkongress

Vernetzungstreffen in Leipzig am 22. November

Du engagierst dich gegen die Tierindustrie oder willst aktiv werden? Vielleicht möchtest du herausfinden, was die Tierindustrie mit deinem Aktivismus zu tun hat? Oder dich einfach nur mit anderen Aktiven aus der Region vernetzen?

Bei unserem Vernetzungstreffen möchten wir dir die Gelegenheit dazu geben und Einblick schaffen in unseren intersektionalen Aktivismus und unsere aktuellen Aktionen gegen den Fleischriesen Tönnies.

Am Freitag den 22. November laden dafür um 19 Uhr in den Leipziger Westen ein. Wir freuen uns, dich kennenzulernen, egal ob du schon gegen die Tierindustrie aktiv bist, werden willst oder einfach mal vorbeischauen möchtest! Es wird vegane Küfa und Getränke geben.

Wann? Freitag, 22.11. – 19 Uhr
Wo? Genauer Ort auf Nachfrage.

Melde dich dazu bei mail@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org. Das hilft uns auch einzuschätzen, wie viele Menschen kommen.

Wir freuen uns auf dich!

Aktionsvideo und Spendenaufruf zur Memmingen-Blockade

Hier noch ein weiteres, wirklich tolles Aktionsvideo zu unserer Blockade am vergangenen Freitag in Memmingen. Wir danken an dieser Stelle allen, die diese kraftvolle Aktion ermöglicht haben und möchten noch diesen Spendenaufruf teilen

Wir haben viel Zeit und Energie in unsere Aktion investiert und aus unserer Sicht war sie ein voller Erfolg! Wir saßen ca. 5 Stunden vor beiden Einfahrten der Lederfabrik, haben damit den Betrieb enorm gestört und es in zahlreiche Medienartikel geschafft. Aber ganz ohne Geld geht das leider nicht. Wenn du gerade etwas Geld geben kannst und magst, würden wir uns daher sehr freuen, wenn du uns mit einer Spende unterstützt!

Die meisten Kosten unserer Aktion werden voraussichtlich durch Repression entstehen. Geldstrafen, Geldbußen, Kostenbescheide der Polizei, Gerichtskosten… Damit versucht der Staat, uns von unserem legitimen und wichtigen Protest abzuhalten! Doch mit einem solidarischen Umgang, in dem viele ein bisschen anstatt wenige viel bezahlen, können wir dem gut trotzen. Außerdem hat die Polizei fast unser ganzes Material – Fahnen, Banner, Ketten usw. – zerstört und mitgenommen, sodass wir das ersetzen müssen.

Lasst uns also zusammenstehen für legitimen Protest, der ohne eure Spenden so nicht stattfinden könnte!

Die Spendendaten:
Konto: Spenden und Aktionen
IBAN: DE29 5139 0000 0092 8818 06
BIC: VBMHDE5F
Bank: Volksbank Mittelhessen
Betreff: Gegen Tierindustrie (unbedingt mit angeben).

Für viele weitere erfolgreiche Aktionen gegen Tönnies und Co. in Bayern und überall!

Das Tönnies-Vermögen – Oder wie du zur Nummer 125 der reichsten Deutschen wirst

Der wirtschaftliche „Erfolg“ des Tönnies-Konzerns gründet auf der Überausbeutung prekärer Beschäftigter, gnadenlosen Tierausbeutung und der Zerstörung von Umwelt und Klima. Die Gewinne kommen nahezu allein dem Familienclan zu Gute. Knapp 4 Milliarden Euro (!) Vermögen weisen Clemens und Robert Tönnies auf.

Wir haben etwas recherchiert, was mit diesem Geld passiert und sind auf Luxusvillen, Hotels, Jagdreviere, Cum-Ex-Geschäfte, Corona-Hilfsgelder und einiges Mehr gestoßen. Dabei lässt sich einiges zum Thema Investment und Vermögensvergrößerung lernen.

Wir sagen dazu natürlich: Konzernmacht angreifen – Entschädigung statt Profite!

Mehr Infos findet ihr in der Bildreihe oder auf unserer Hintergrundseite zum Tönnies Konzern auf unserer Homepage: https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/toennies-hintergrund

Blockade von zukünftigem Tönnies-Standort in Memmingen

Die Macht von Tönnies darf nicht weiterwachsen! Deshalb haben wir am 8. November die Zufahrten einer Lederfabrik, die Tönnies vom Fleischkonzern Vion übernehmen will, über Stunden blockiert.

Denn das System Tönnies muss endlich enden! Stattdessen will der Konzern mit der Übernahme mehrerer Vion-Standorte seine Marktmacht noch ausweiten: weitere Schlachthöfe, aber auch Zerlegebetriebe und die Lederfabrik in Memmingen – Tönnies kriegt einfach nicht genug.

Wir haben mit 20 Aktivist*innen Sitzblockaden vor den Toren des Lederwerks durchgeführt und lautstark demonstriert. Mehrere Personen haben sich angekettet und die Blockaden wurden erst nach 5 Stunden von der Polizei aufgelöst.

Wir fordern ein Landwirtschaftssystem und eine Textilproduktion jenseits von Tierproduktion und Kapitalismus ohne Umweltverschmutzung und Ausbeutung von Menschen und Tieren!

Presseberichte:
Allgäuer Zeitung: https://www.allgaeuer-zeitung.de/arid-812290
TAG24: https://www.tag24.de/3332971
NTV: https://www.n-tv.de/25347290.html (DPA-Meldung, Ähnliche Berichte gibt es bei SZ, FAZ, Stern u.a.)

Hintergrundinfos zur Vion-Übernahme durch Tönnies:
https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/tonnies-ubernimmt-vion-standorte

Offenes Treffen: Gemeinsam gegen die Tierindustrie in Wien

Du willst dich gemeinsam gegen die Tierindustrie engagieren und aktiv werden? Du bist auf der Suche nach einer Gruppe, die das Thema bewegungsübergreifend und aus systemischer Sicht betrachtet?

Egal ob du schon organisiert bist oder dich ganz neu mit dem Thema beschäftigst – bei unserem offenen Treffen kannst du mehr über das Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie und unsere neu gegründete Ortsgruppe erfahren. Und natürlich ganz wichtig: wie du mitmachen kannst!

Wir wollen zusammen überlegen welchen Fokus unsere Gruppe haben soll, es ist also ein super Moment einzusteigen und deine Ideen mit einzubringen!

🕕 Montag den 11. November um 18 Uhr
📍 Büro des VGT (Meidlinger Hauptstraße 63/6, 1120 Wien) ein.

Wir freuen uns auf dich!

Bericht zum Abschluss der Reflexionsgruppe

Dieser Text markiert den Abschluss der Arbeit der Reflexionsgruppe. Die Reflexionsgruppe begleitete den transformativen Prozess um einen ehemals im Bündnis aktiven Menschen. Dieser wurde im November 2020 von einer von sexualisierter Gewalt betroffenen Person als gewaltausübend benannt. In diesem Text ist unsere Arbeit zusammengefasst und wir halten wichtige Erkenntnisse fest. Der Text ergänzt den Blogbeitrag vom 12. Januar 2023, in dem die Hintergründe und die Ausgangssituation des transformativen Prozesses genauer erläutert werden. Den aktuellen Text haben Mitgliedern der Reflexionsgruppe verfasst, ohne die gewaltausübende Person (GP). Der Text wurde der GP vorgelegt und ihr Einverständnis zur Veröffentlichung eingeholt.

Unsere bisherige Mailadresse reflexionsgruppe@riseup.net wird mit der Veröffentlichung dieses Textes eingestellt. 

Zukünftig erreicht ihr uns hier: awareness@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org.

„Bericht zum Abschluss der Reflexionsgruppe“ weiterlesen

Futtermittelimporte: Tönnies & Co weiter in der Kritik

Nach wie vor werden Unmengen an Soja aus Südamerika für die Futtermittelproduktion der deutschen Tierindustrie importiert. Eine Studie der Deutschen Umwelthilfe und der Umweltschutzorganisationen Mighty Earth und Client Earth zeigt abermals wie der Sojaanbau in Brasilien mit Naturzerstörungen, Menschenrechtsverstößen und großflächigen Entwaldungen im Zusammenhang steht. Profiteure seien u.a. Tönnies, Westfleisch und Geflügelfleischkonzern Rothkötter.

Die Konzerne würden trotz aller Selbstverpflichtungen weiterhin vom Sojaanbau auf zerstörten Flächen der brasilianischen Feuchtsavannen (Cerrado) profitieren. Der Import verläuft allerdings entlang undurchsichtiger Handelsketten. Die Studie wirft dem Agrarhandelskonzern Bunge vor, Naturzerstörungen sowie Menschenrechtsverstöße wie Vertreibungen der lokalen Landbevölkerung zu ignorieren, um das Soja an die Futtermittelwerke der deutschen Tierindustrie zu verkaufen.

Tönnies & Co. seien damit mitverantwortlich für die neokoloniale Ausbeutung und stünden auch ganz konkret im Verdacht das deutsche Lieferkettengesetz zu unterlaufen. Seit Anfang 2024 sind Konzerne verpflichtet, sicherzustellen, dass in Lieferketten (also auch bei Zulieferern) Menschen- und Kinderrechte sowie Umweltschutzvorgaben eingehalten werden.

Diese wiederum weisen die Vorwürfe von sich. Tönnies wirft der Deutschen Umwelthilfe in einem Tagesspiegel-Artikel gar Verleumdung vor. Bunge und andere Großhändler seien lediglich „Vor-Vor-Vorlieferanten für an Tönnies gelieferte Tiere“, entsprechend bestehe auch kein Handlungsbedarf.

Weitere Infos:

Tagesspiegel-Artikel: https://archive.is/qZfqu

Studie der Umwelthilfe: https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Naturschutz/Soja/Soy_Story_Deutsch_Release_2810_komprimiert_f%C3%BCr_web.pdf (PDF, 72 Seiten)

Hintergrundartikel zu Neokolonialismus und Futtermittelimporten: https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/uber-neokolonialismus