Weitere Marktkonzentrierung bei größten Schweine-Schlachtkonzernen – Tönnies baut Produktion aus

Die großen Konzerne dominieren die Tierproduktion – und bauen ihre Marktmacht weiter aus. So auch bei der Schweineschlachtung: Die „Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands“ (ISN) hat ein Schlachthofranking für das Jahr 2019 veröffentlicht, und demnach haben in Deutschland die 10 Unternehmen mit den meisten geschlachteten Schweinen zusammen einen Marktanteil von über 80 Prozent.

Der größte Player, die Tönnies-Gruppe, kommt alleine bereits auf über 30 Prozent – und hat damit 2019 16,7 Millionen Schweine geschlachtet!

Hier die 10 Unternehmen mit den meisten geschlachteten Schweinen (in Klammer der jeweilige Marktanteil):

1. Tönnies-Gruppe (30,3%)
2. Westfleisch (14%)
3. Vion (13,8%)
4. Danish Crown (6,0%)
5. Müller-Gruppe (3,8%)
6. Böseler Goldschmaus (3,2%)
7. Tummel (2,8%)
8. Willms-Gruppe (2,4%)
9. Simon (2,0%)
10. Manten (1,8%)

24.04.2020, fleischwirtschaft.de:

ISN-Schlachthofranking: Deutschlands größte Schlachter

Corona: Staatliche Hilfen für die Tierindustrie

Die Tierindustrie mit ihrer enormen wirtschaftlichen und politischen Macht kann sich staatlicher Unterstützung in Zeiten von Corona sicher sein.

So hat die EU-Kommission angekündigt, die Private Lagerhaltung (PHL) für Milch- (Magermilchpulver, Butter, Käse) und Fleischprodukte (Rind-, Lamm und Ziegenfleisch) zu ermöglichen. Aufgrund des Corona-bedingten Einbruchs der Nachfrage insbesondere durch Restaurants soll damit das verfügbare Angebot verringert und dadurch die Preise stabilisiert werden. Die Betriebe erhalten für die Einlagerung finanzielle Zahlungen. Außerdem sollen bereits bestehende Förderprogramme „flexibler“ gehandhabt werden, sprich auch hier sollen die Konzerne leichter an Gelder kommen.

23.04.2020, fleischwirtschaft.de:

Corona-Krise: Stützung für den Fleischmarkt

22.04.2020, top agrar-Online:

Die EU-Kommission lenkt bei Marktstützungsmaßnahmen jetzt doch ein

Tiertransporte in Zeiten von Corona: Versorgung entlang der Route oftmals nicht sichergestellt

Deutschland exportiert große Mengen an Tierprodukten innerhalb der EU sowie darüber hinaus, und wird daher auch das „Schlachthaus Europas“ genannt. Die Bedingungen für die Tiere auf den langen Transporten sind kaum zu ertragen, was regelmäßige Recherchen belegen.

Corona-bedingt ist die Versorgung der Tiere entlang der Routen noch kritischer. Daher hat hat das Land Brandenburg nun festgelegt, dass von dort aus keine Tiertransporte mehr starten dürfen, die Russland als Ziel- oder Transitland haben, da dort derzeit keine Versorgungsstellen für Tiere im Betrieb seien. Tiertransporte in andere Gegenden werden laut Verbraucherschutzministerium ebenfalls nicht genehmigt, sofern aufgrund von Corona Zweifel am Betrieb von Versorgungsstellen bestehen.

24.04.2020, agrarheute.com:

Brandenburg: Keine Tiertransporte mehr nach und durch Russland

Europäische Kommission veröffentlicht Marktausblick in Zeiten von Corona: Schweinefleischproduktion wächst weiter!

Europäische Kommission

Corona bedeutet auch für die Tierindustrie unsichere Zeiten, insbesondere was die komplexen Lieferketten und das sogenannte Außer-Haus-Geschäft (Gaststätten, Catering, Hotels, …) anbelangt.

Die Kommission geht davon aus, dass die Rindfleischproduktion 2020 sehr stark von Corona beeinträchtigt wird, vor allem aufgrund der verringerten Nachfrage von Restaurants. Bezüglich der Schweinefleischproduktion geht die Kommission dagegen von geringen Corona-bedingten Beeinträchtigungen aus. Vielmehr prognostiziert sie für 2020 ein weiteres Wachstum, vor allem aufgrund des anhaltenden Wachstums der Nachfrage aus Asien um 12 Prozent.

24.04.2020, agrarheute.com:

Europa: Bauern und Agrarwirtschaft widerstehen der Corona-Krise

Steuerflucht? Geflügelproduzent verlegt Sitz nach Lichtenstein

Die PHW-Gruppe hat ihren Sitz vom niedersächsischen Rechterfeld/Visbek nach Liechtenstein verlegt. Laut PHW erfolgt die Verlegung aus Gründen der zunehmenden Internationalisierung, Rechterfeld bleibe „Verwaltungssitz“. Die Grünen werten die Verlegung dagegen als Steuerflucht.

01.02.2020, pressreader.com/ Aller Zeitung:

https://www.pressreader.com/germany/aller-zeitung/20200201/281625307286042