Entscheidungsfindung

Unserem Camp gingen Monate der intensiven Vorbereitung voraus. Mögliche Flächen mussten erkundschaftet, Finanzpläne erstellt, Materialien und Gruppen angefragt werden. Das bedeutet auch, dass viele Entscheidungen getroffen werden mussten, die letztlich auch Auswirkungen auf das Zusammenleben auf dem Camp haben (bspw. Wie viele Zelte stehen für Veranstaltungen zur Verfügung? Wo ist Raum für Rückzug? Wann gibt es Essen? Wie lange dauert das Camp?). Wir sind zwar ein offenes Bündnis, in dem neue Leute jederzeit diese Aspekte mitgestalten konnten, dennoch sind wir uns der Hierarchien bewusst, die sich aus der Situation ergeben.

Uns ist es aber gleichzeitig sehr wichtig, das Camp gemeinsam mit euch mit Leben zu füllen. Wir möchten euch die Möglichkeit geben, aktiv an der Ausgestaltung teilzuhaben und mitzuwirken. Daher laden wir euch in folgende Strukturen ein:

  • Camp Aktuell: Wir führen jeden Tag (Samstag bis Dienstag) ein kurzes, morgendliches Plenum mit allen interessierten Menschen auf dem Camp durch. Es wird parallel zum Frühstück stattfinden. Hier werden aktuelle Informationen geteilt und es gibt Raum für Ansagen. Bei Bedarf kann hier Diskussionsbedarf angemeldet werden, welcher später in der Deli-Struktur ausdiskutiert werden kann. 
  • Flinta*-Plenum: Das Flinta*-Plenum (Frauen, Lesben, inter, nicht-binär, trans, agender) soll einen safer space auf dem Camp bieten, in dem sich Flinta*s austauschen, vernetzen und organisieren können. Die Gestaltung des Flinta*-Plenums ist offen und kann kollektiv getragen werden. Entscheidungen aus dem Flinta*Plenum können (wenn nötig) weitergetragen werden ins Deli-Plenum, um dort einbezogen zu werden.
  • Deli-Plena: Aus den Strukturen treffen sich jeden Tag Delegierte. Bei Interesse oder explizit bei akutem Bedarf (bspw. bei aufziehenden Unwettern) kann hier aus jeder Bezugsgruppe eine Person teilnehmen, damit wir kurzfristig Stimmungsbilder einholen oder Entscheidungen treffen können.
  • Mitarbeit in den Camp-Strukturen: Das Camp lebt von der Mitarbeit der Teilnehmenden. Beispielsweise in der Küche, bei der Betreuung des Infozelts oder der Moderation der Plena. Die verschiedenen Camp-Strukturen werden sich auf dem Camp vorstellen und freuen sich über Beteiligung. Teilweise sind dies auch Strukturen, die eigenständig Entscheidungen treffen können. Wenn ihr auch schon vor Beginn des Camps bei der Vorbereitung mithelfen wollt, schreibe gerne ein E-Mail an mitmachen@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org.  

Für ‚Camp aktuell‘ sowie das Deli-Plenum wollen wir eine englische Flüsterübersetzung ermöglichen, die jedoch nur kollektiv getragen werden kann. Somit sind wir auf Menschen angewiesen, die sich bereit erklären zu übersetzen. Über Aushänge am Infopoint können sich Menschen für Übersetzung finden, natürlich auch für weitere Sprachen als Englisch. 

Eine Übersicht über aktuelle Informationen und wie mensch sich in den verschiedenen Camp-Strukturen beteiligen kann, findet sich am Infozelt.

Neben den Camp-Strukturen, die offen für eure Mitarbeit sind, wird es auch verschiedene Arbeitsgruppen vom Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie geben, die während der Aktionstage nicht offen für neue Menschen sind. Das liegt daran, dass sich in der kurzen Dauer des Camps nicht alle Wissenshierarchien abbauen und Vertrauensbrücken aufbauen lassen. Wenn ihr mehr über die bestimmte Arbeitsgruppen erfahren möchtet, dann fragt gerne im Deli-Plenum oder bei der Kennenlernveranstaltung am Dienstag nach.

Bei detaillierteren Fragen zu unseren Entscheidungsfindungsstrukturen dürft ihr uns jederzeit im Deli-Plenum, bei der Kennenlernveranstaltung am Dienstag ansprechen oder uns eine Mail an mail@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org senden.

Gleichzeitig freuen wir uns natürlich auch über euer Feedback, egal ob persönlich, schriftlich über unsere Feedbackbox oder digital.