Am Morgen des 13. Februar versammelten sich mehrere Menschen zum Protest vor dem Schlachthof in Husum. Sie entrollen Transparente mit eindeutigen Botschaften: „Profite auf Kosten von Mensch und Tier sind nicht systemrelevant“, „Fleischindustrie stoppen“ und „Schluss mit Akkordarbeit und Lohndumping“. Die Aktiven fordern die dauerhafte Schließung des Schlachthofs und kritisieren die Ausbeutung in den Fleischbetrieben.
Nach einen Corona-Massenausbruch im Betrieb des Schlachtkonzerns in dem wöchentlich bis zu 2.000 Rinder und Lämmer geschlachtet werden, hatten sich mindestens 99 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehrere Hundert Menschen befinden sich Quarantäne. Der Inzidenzwert im Landkreis Nordfriesland hat sich durch den Ausbruch binnen weniger Tage auf knapp 100 Fälle je Hunderttausend Einwohner*innen mehr als verdoppelt. Das Landratsamt verfügte eine Schließung des Schlachthofs, allerdings nur bis zum Sonntag dem 14. Februar.
In den letzten Monaten ist es wiederholt zu Corona-Ausbrüchen bei Betrieben von Danish Crown gekommen, zuletzt in Boizenburg (Mecklenburg-Vorpommern). Der Infektionsschutz wird dennoch weiter vernachlässigt, die Profite des Fleischkonzerns stehen weiter über der Gesundheit der Beschäftigten und ihrer Familien.
Am Standort sind zudem offenbar weiter Arbeiter*innen über Vertragsfirmen beschäftigt. Stellungnahmen des Landkreises Nordfriesland sprechen von einem Drittel der Beschäftigten, die über „externe Dienstleister“ beschäftigt sein sollen. Mit Verabschiedung des Werkvertragsverbot, sollte der Ausbeutung durch Subunternehmen seit Anfang des Jahres eigentlich ein Ende gesetzt werden.