
In den vergangenen Monaten hatten wir vielfältige Proteste gegen die Übernahme der verbliebenen deutschen Vion-Standorte durch Tönnies organisiert, darunter Kundgebungen, eine Großdemo und eine Besetzung der Schlachtfabrik in Crailsheim.
Nun hat das Bundeskartellamt die Übernahme tatsächlich untersagt. Zahlreiche Schlachthöfe sowie fleisch- und lederverarbeitende Betriebe in Süddeutschland werden nicht durch Tönnies übernommen.
„Die Übernahme der Vion-Standorte hätte die Marktposition von Tönnies zum Nachteil der Landwirtinnen und Landwirte und der verbleibenden kleineren Wettbewerber in den betroffenen Regionen bedenklich verstärkt“, heißt es in einer Pressemitteilung. Ob das Kartellamt diese Entscheidung auch ohne den öffentlichen Druck durch die Proteste und zahlreiche Kartellamtsbeschwerden gefällt hätte ist ungewiss.
Sicher ist, die Entscheidung ist ein deutlicher Rückschlag für Expansionskurs des Tönnies-Konzerns. Mit dem Kauf der Vion-Betriebe wollte Europas größter Schlachtkonzern auch größter Rinderschlachter Deutschlands werden.
Unklar ist derweil wie es mit dem ehemaligen Vion-Betrieben weitergeht. Wir fordern die Schließung der Schlachthöfe und Fleischfabriken und die Umwidmung der Betriebe für eine sozial gerechte, ökologische und pflanzenbasierte Lebensmittelproduktion.
Presseartikel: https://www.agrarheute.com/share/4634929
PM des Bundeskartellamts: https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Meldung/DE/Pressemitteilungen/2025/06_12_2025_Vion_Toennies.html?nn=52004