Das übliche Grauen in den Mastanlagen von WIESENHOF: Aktuelles Recherchematerial von SOKO Tierschutz e.V. aus einer Wiesenhof-Mastanlage in Zernsdorf

Wieder eine Recherche bei Wiesenhof-Mastanlagen und wieder die selben Bilder…

SOKO Tierschutz e.V. liegt Bildmaterial von Oktober 2019 aus einem gigantischen Mastbetrieb eines Wiesenhof-Zulieferers in Königs Wusterhausen in der Nähe von Niederlehme vor. In diesem leben über eine Millionen Masthühner in ca. 40 Hallen, versteckt in einem Waldgebiet. Das Videomaterial dokumentiert über mehrere Tage die Zustände in diesem Betrieb und zeigt die katastrophalen Folgen für die Tiere in diesem ausbeuterischen System:
Sterbende Tiere, Tiere die nicht ans Wasser kommen, Kadaver, die in den Boden getrampelt sind, Kadaver an einer Türklinke und Arbeiter, die rücksichtslos durch die Tiere laufen und Stress und Panik verursachen. Schwache Tiere werden per Genickbruch getötet.
SOKO Tierschutz e.V. hatte bereits am 05.12.2019 das Veterinäramt informiert.
Eine Antwort erhielten sie nie.

Und wieder einmal zieht der PHW-Konzern „Konsequenzen “, indem er gegen einen Vertragsmäster Strafanzeige stellt, der für die dokumentierte Tierquälerei vermeintlich verantwortlich ist. Durch das Eingeständnis individuellen Fehlverhaltens schafft es die Führung der PHW-Gruppe immer wieder letztendlich von der alltäglichen systematischen Tierausbeutung abzulenken. Gleichzeitig wird so die Verantwortung für das Geschehen in den Mastanlagen auf die vom Konzern abhängigen Vertragsmäster abgewälzt.

Doch die PHW-Gruppe selbst ist verantwortlich für die systemimmanente Tierqual. Die konventionelle Hühnermast, welche bei Wiesenhof etwa 95 % ausmacht, sieht vor, dass die Tiere in möglichst kurzer Zeit möglichst viel an Gewicht zunehmen, um ein maximales „Schlachtgewicht“ zu erzielen. Das bedeutet eben auch, dass dabei in Kauf genommen wird, dass die gemästeten Tiere, welche innerhalb von 38 Tagen pro Tag 60g oder mehr an Gewicht zunehmen sollen, ihr eigenes Gewicht nicht tragen können und darunter zusammenbrechen. Aber damit nicht genug. Den Tieren wird jegliches Recht und Grundbedürfnis wie Scharren, Erkunden der Umgebung, Aufbau eines sozialen Gefüges, Picken der Nahrung, eine gesunde Versorgung und vor allem Selbstbestimmung und Freiheit verwehrt. Denn dies passt nicht in das Konzept einer Hühnermast, die mit den gehaltenen Tieren Geld verdienen will.

Die Hühner leben in ihren eigenen Exkrementen, weil eine Reinigung der Ställe unrentabel wäre. Sie sind dauerhaft Stress ausgesetzt, da sich am Ende bis zu 23 Hühner einen Quadratmeter Platz teilen müssen. Sie leben in dauernder Konkurrenz um Futter und Raum und leiden durch „Turbowachstum“ unter schmerzhaften Krankheiten wie Knochen- und Muskelfehlbildungen, sowie an Organerkrankungen.

Mit unserer Aktion fordern wir: Abschaffung der Tierindustrie! Schließung aller Anlagen der PHW-Gruppe!

Wir fordern eine Agrarwende hin zu einer solidarischen und ökologischen Produktions- und Organisationsweise, die nicht auf Kosten anderer erfolgt und nicht an Gewinn orientiert ist. Dazu gehört ein Baustopp aller Tierproduktionsanlagen in Deutschland und ein sofortiger Stopp der Futtermittelimporte aus dem globalen Süden.

Presseartikel:
20.01.2020 Märkische Allgemeine: Tierschützer filmen brutales Vorgehen im Hühnerstall

20.01.2020 rbb24: Wiesenhof stellt Strafanzeige gegen Brandenburger Landwirt