Aktionskonsens zur Massenaktion im Juli 2021

An der geplanten Massenaktion gegen die PHW-Gruppe werden viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Motivationen und Bedürfnissen teilnehmen. Umso wichtiger ist es, dass sich alle einiger gemeinsamer Grundannahmen sicher sein können, die möglichst viele Vorstellungen repräsentieren, so dass, trotz einer großen Gruppe, individuelle Bedürfnisse wahrgenommen werden können. Dieser Aktionskonsens wurde daher in einem kollektiven Prozess des Bündnisses erarbeitet. Er soll in den jeweiligen Bezugsgruppen besprochen werden und gilt für die gemeinsame Massenaktion, sowie für autonome Aktionen, die uns im Zusammenhang dieser Aktion unterstützen möchten.

Mit der Aktion wollen wir einen großen Profiteur und Player der Tierindustrie blockieren, sowie auf die durch diesen verursachten und reproduzierten Missstände aufmerksam machen. PHW steht hier stellvertretend für eine Industrie, die maßgeblich von der Ausbeutung an Menschen, Tieren, der Zerstörung der Umwelt und globaler Ungleichheit profitiert und in keiner Weise zukunftsfähig ist. Unser Protest beinhaltet auch Formen des zivilen Ungehorsams: durch die Massenaktion bei PHW soll mit einer Blockade der Betriebsablauf für einige Zeit gestoppt werden.Als bewegungsübergreifender Zusammenschluss linker Gruppen verstehen wir dies als Ausdruck unserer kollektiven Selbstbestimmung und unseres Widerstands gegen das unterdrückerische, kapitalistische und lebensverachtende System Tierindustrie.

Die Sicherheit der teilnehmenden Aktivist*innen, der Arbeiter*innen, der Tiere und aller Beteiligten hat für uns oberste Priorität. Gegenüber Menschen, die unsere Aktion ablehnen (wie z.B. Gegendemonstrant*innen) soll es zu keinen Anfeindungen kommen. Wir wollen Eskalationen vermeiden und keine Menschen in Gefahr bringen.
Ziel der Aktion ist es nicht, Infrastruktur oder sonstige Konstruktionen zu beschädigen. Bauliche Barrieren und sonstige Absperrungen werden uns aber keine Hindernisse sein und, wenn nötig, überwunden. 

Wir machen uns bewusst, dass gesellschaftliche Diskriminierungs- und Machtstrukturen auch in unserer Bewegung wirken können. Diese möchten wir durch unser Denken und Verhalten nicht unreflektiert reproduzieren, sondern uns aktiv dagegen einsetzen, indem wir eine selbstkritische und reflexive Grundhaltung einnehmen. Dementsprechend dulden wir auch in der Aktion keine menschenfeindlichen oder diskriminierenden Aussagen und Handlungen.
Wir wollen eine Aktion, die für viele zugänglich ist und ein Bild der Vielfalt und Offenheit vermittelt. Auch wollen wir darauf Rücksicht nehmen, dass einige Menschen stärker von (staatlicher) Repression betroffen sind und gehen solidarisch mit Repression um. Untereinander streben wir einen hierarchiefreien Umgang an und treffen Entscheidungen basisdemokratisch und konsensorientiert.
Wir kämpfen gemeinsam und setzen einander nicht herab.
Solidarisch stehen wir auch mit denjenigen, die im System Tierindustrie unterdrückt und/oder von dessen ökologischer Zerstörung betroffen sind. Viele Arbeiter*innen der Tierindustrie werden systematisch ausgebeutet und prekarisiert. Wir empfinden sie nicht als Gegner*innen sondern als Adressat*innen und potentiell Verbündete unseres Protests.

Wir erachten es als unsere Pflicht der Ausbreitung des Covid-19 Virus entgegenzuwirken und halten uns deshalb an das Hygienekonzept. (Das Hygienekonzept findet ihr hier.) Wir beachten die Abstandsregelungen, stellen Desinfektionsmittel für alle Teilnehmer*innen bereit und tragen durchgehend geeignete Mund-Nasen-Bedeckungen und wechseln diese nach Bedarf aus.