Karriere bei Tönnies? Nicht mit uns!


Es ist 2025 und Tönnies versucht aktuell mit einer Rekrutierungskampagne neue Arbeitnehmer*innen für sich zu gewinnen und dabei gleichzeitig das eigene Image aufzupolieren – ganz nach dem Motto „Neue Zeiten. Alte Irrwege“.

Wir werden in den kommenden Tagen realistische Einblicke in die Welt von Tönnies, dem größten Player der deutschen Tierindustrie geben. Dem Karriereportal des Schlachtkonzerns stellen wir unsere Keine-Karriere-Webseite entgegen. Wir zeigen wie Anwerbevideos tatsächlich aussehen sollten und welche Slogans auf Werbebanner gehören sollten.

Den Anfang macht eine Plakatieraktion in Weißenfels und Kellinghusen. An den zwei Standorten des Konzerns haben wir unsere Varianten der Tönnies-Werbeslogans in die Welt getragen. Die wunderschöne Musik unseres Videos ist übrigens KI-generiert und orientiert sich ebenfalls am Original-Werbevideo von Tönnies.

Seid gespannt auf viele spannende Einblicke. Folgt uns dafür auf unseren Social Media Kanäle: Mastodon, Bluesky, Telegram und Instagram.

Und schaut euch gern auf unserer „Keine-Karriere-Webseite“ für Tönnies um: www.arbeite-nicht-hier.org. (Viel besser und ehrlicher als das Original)

GGDT14 Konzernmacht brechen!

📢 21.12.2024

"Konzermacht brechen!" fordern wir bei unseren aktuellen Protesten gegen den Milliardenkonzern Tönnies. Aber was bedeutet für uns eigentlich Konzernmacht? Wo und wie wirkt sie, wo kommt sie her und was hat das alles mit dem Kapitalismus zu tun? Das haben wir uns in dieser Folge für euch genauer angeschaut: historisch, politisch, ökonomisch und kulturell. Hört rein und erfahrt, warum wir denken, dass ein "weniger" an Konzernmacht nicht ausreicht, sondern wir einen radikalen Wandel brauchen!

Weitere Informationen:

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Dieser Podcast ist unter Creative Commons 4.0 lizenziert.

Das Tönnies-Vermögen – Oder wie du zur Nummer 125 der reichsten Deutschen wirst

Der wirtschaftliche „Erfolg“ des Tönnies-Konzerns gründet auf der Überausbeutung prekärer Beschäftigter, gnadenlosen Tierausbeutung und der Zerstörung von Umwelt und Klima. Die Gewinne kommen nahezu allein dem Familienclan zu Gute. Knapp 4 Milliarden Euro (!) Vermögen weisen Clemens und Robert Tönnies auf.

Wir haben etwas recherchiert, was mit diesem Geld passiert und sind auf Luxusvillen, Hotels, Jagdreviere, Cum-Ex-Geschäfte, Corona-Hilfsgelder und einiges Mehr gestoßen. Dabei lässt sich einiges zum Thema Investment und Vermögensvergrößerung lernen.

Wir sagen dazu natürlich: Konzernmacht angreifen – Entschädigung statt Profite!

Mehr Infos findet ihr in der Bildreihe oder auf unserer Hintergrundseite zum Tönnies Konzern auf unserer Homepage: https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/toennies-hintergrund

Futtermittelimporte: Tönnies & Co weiter in der Kritik

Nach wie vor werden Unmengen an Soja aus Südamerika für die Futtermittelproduktion der deutschen Tierindustrie importiert. Eine Studie der Deutschen Umwelthilfe und der Umweltschutzorganisationen Mighty Earth und Client Earth zeigt abermals wie der Sojaanbau in Brasilien mit Naturzerstörungen, Menschenrechtsverstößen und großflächigen Entwaldungen im Zusammenhang steht. Profiteure seien u.a. Tönnies, Westfleisch und Geflügelfleischkonzern Rothkötter.

Die Konzerne würden trotz aller Selbstverpflichtungen weiterhin vom Sojaanbau auf zerstörten Flächen der brasilianischen Feuchtsavannen (Cerrado) profitieren. Der Import verläuft allerdings entlang undurchsichtiger Handelsketten. Die Studie wirft dem Agrarhandelskonzern Bunge vor, Naturzerstörungen sowie Menschenrechtsverstöße wie Vertreibungen der lokalen Landbevölkerung zu ignorieren, um das Soja an die Futtermittelwerke der deutschen Tierindustrie zu verkaufen.

Tönnies & Co. seien damit mitverantwortlich für die neokoloniale Ausbeutung und stünden auch ganz konkret im Verdacht das deutsche Lieferkettengesetz zu unterlaufen. Seit Anfang 2024 sind Konzerne verpflichtet, sicherzustellen, dass in Lieferketten (also auch bei Zulieferern) Menschen- und Kinderrechte sowie Umweltschutzvorgaben eingehalten werden.

Diese wiederum weisen die Vorwürfe von sich. Tönnies wirft der Deutschen Umwelthilfe in einem Tagesspiegel-Artikel gar Verleumdung vor. Bunge und andere Großhändler seien lediglich „Vor-Vor-Vorlieferanten für an Tönnies gelieferte Tiere“, entsprechend bestehe auch kein Handlungsbedarf.

Weitere Infos:

Tagesspiegel-Artikel: https://archive.is/qZfqu

Studie der Umwelthilfe: https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Naturschutz/Soja/Soy_Story_Deutsch_Release_2810_komprimiert_f%C3%BCr_web.pdf (PDF, 72 Seiten)

Hintergrundartikel zu Neokolonialismus und Futtermittelimporten: https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/uber-neokolonialismus

Stimmen gegen Tönnies

📢 04.08.2024

Wer hat was gegen Tönnies? Viele! Als Bündnis Gemeinam gegen die Tierindustrie setzen wir seit Anfang des Jahres den Fokus unseres Protests auf Deutschlands größten Fleischkonzern Tönnies. Die einzigen, die Tönnies kritisieren, sind wir allerdings bei Weitem nicht. In dieser Sonderfolge lassen wir deshalb andere zu Wort kommen: Menschen, die sich gegen den lokalen Tönnies-Schlachthof engagieren, Organisationen, die Recherchen aus den Tönnies-Zulieferern und Schlachthöfen veröffenlichen, NGOs, die eine andere Nahrungsmittelproduktion zum Ziel haben, Aktivist*innen, die sich Repressionen ausgesetzt sehen. Hört selbst, wie bunt und vielfältig die Kritik und die Proteste gegen Tönnies sind. Gemeinsam sind wir stark!

Weitere Informationen:

„Stimmen gegen Tönnies“ weiterlesen

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Gemeinsam gegen Tönnies in Kellinghusen (bei Hamburg) – Überregionale Demo am 15.06.

Share-Pic mit Aufschrift Demo am Tönnies-Schlachthof Kellinghusen und wichtigen Daten zur Demo

Am Tönnies-Schlachthof Kellinghusen setzen wir ein Zeichen gegen Deutschlands größten Schlachtkonzern und führenden Fleischverarbeiter: Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Tönnies“ zeigen wir, dass Schluss sein muss mit dem grenzenlosen Tierleid, der Ausbeutung der Arbeiter*innen in den Schlachtfabriken, mit der Zerstörung der Umwelt, mit neokolonialen Strukturen und mit dem riesigen Profit, den Tönnies mit all dieser Zerstörung macht. 

In Kellinghusen (bei Hamburg) schlachtet Tönnies im Schlachthof Thomsen über 5.000 Schweine am Tag – laut eigenen Angaben hat der Schlachthof eine Schlacht-Kapazität von jährlich bis zu 1,7 Millionen Tieren. Im Akkord werden hier Tiere getötet, die in den Mastanlagen der industriellen Tierhaltung in kürzester Zeit auf ein maximales Schlachtgewicht gemästet werden. Genau hier wollen wir laut sein!

Auf der Unterseite zur Demo findest du alle wichtigen Infos zu Anreise und Ablauf. Sei dabei!

GGDT13 Gemeinsam gegen Tönnies!

📢 24.02.2024

Das Unternehmen Tönnies steht wie kein zweites exemplarisch für das zerstörerische und ausbeuterische System der Tierindustrie. In dieser Folge schauen wir uns die Tönnies Holding einmal genauer an: Wie konnte das Unternehmen so groß werden? In welche Skandale war und ist es verwickelt? Wir reden über miese Arbeitsbedingungen und Regenwaldabholzung, Etikettenschwindel und Tierschutzverstöße und über den repressiven Umgang mit Kritiker*innen. Erfahrt mehr darüber, warum wir denken, dass Protest gegen Tönnies nötig und sinnvoll ist.

Weitere Informationen:

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Dieser Podcast ist unter Namensnennung-Share Alike 4.0 International lizenziert.

Auf die Straßen! Alle zusammen gegen den Faschismus!

Auch am kommenden Wochenende sind wieder viele Demonstrationen gegen den zunehmenden Rechtsextremismus, dem Rechtsruck in Politik und Gesellschaft und das Erstarken der AfD geplant. Wir waren bei vielen Demos dabei und rufen dazu auf, weiter für eine solidarische Gesellschaft auf die Straße zu gehen.

Wir wehren uns gegen ein rechte, menschenfeindliche Politik, die weit in die Mitte hineinragt (wie die aktuelle Asylpolitik zeigt). Wir haben als Bündnis auch die Verhältnisse in der Tierindustrie im Blick. Ausgrenzung, Diskriminierung und struktureller Rassismus ist gerade in den größten Konzernen der Industrie allgegenwärtig und trifft vor allem Arbeiter*innen aus Ost- und Südosteuropa.

Clemens Tönnies machte bereits mit zutiefst rassistischen Reden Schlagzeilen und Müllermilch-Milliardär Theo Müller traf sich erst vor wenigen Wochen mit AfD-Chefin Alice Weidel zum Dinner in Cannes um „das Programm der AfD sowie ihrer persönlichen Ansicht zur aktuellen Politik zu diskutieren“.

Für uns ist klar: Der Kampf gegen die Tierindustrie ist antirassistisch und antifaschistisch. Für uns ist aber auch klar wie viel Stärke und Ermutigung darin liegt, gemeinsam auf die Straße zu gehen und unsere Kämpfe zu verbinden. Lasst uns auch die nächsten Demonstrationen dazu nutzen, aufzuzeigen, wie laut wir zusammen sind.

Termine für geplante Demos gibt‘s hier: https://zusammen-gegen-rechts.org

Vion-Konzern schließt Schlachthöfe und Fleischfabriken – Tönnies profitiert

Vion gibt einen Großteil seines Geschäfts in Deutschland auf. Der aktuell drittgrößte Schlachtkonzern schließt bis März den Schlachthof in Emstek (Oldenburger Münsterland). Bis zu 70.000 Schweine werden hier wöchentlich geschlachtet. Die Gewerkschaft NGG kritisiert, dass die 800 meist prekär beschäftigten Arbeiter:innen nun kurzfristig vor die Tür gesetzt werden. Weitere Standorte würden zudem an die Konkurrenz verkauft, Vion wolle sich auf sein niederländisches Geschäft konzentrieren.

Bereits im vorherigen Jahr schloss das deutsch-niederländische Unternehmen überraschend den Schlachthof Bad Bramstedt (Schleswig-Holstein), bei dem es regelmäßig Proteste u.a. von Gemeinsam gegen die Tierindustrie gab.

Grund für den Rückzug ist die aktuelle Überproduktionskrise der Schweine- und Rindfleischindustrie: Der Fleischkonsum in Deutschland nimmt seit Jahren leicht ab. Nach Ausbruch der Schweinepest brach zudem das Exportgeschäft ein. Zudem setzten Vion-Arbeiter:innen erst 2023 durch Streiks einen Tarifvertrag und Lohnsteigerungen für Tausende von Beschäftigten durch.

Von der Entwicklung profitiert derweil der Tönnies-Konzern. Dieser übernimmt den Rinderschlachthof und die Fleischfabrik in Altenburg (Thüringen) sowie das Verarbeitungsunternehmen Ahlener Fleischhandel (NRW) mit jeweils hunderten Beschäftigten. Erst vor wenigen Monaten übernahm die Tönnies die Eberswalder Wurstwaren (Berlin/Brandenburg) und hebelte umgehend die Arbeitsrechte der 550 Beschäftigten aus. Der Konzern nutzt die Krise, um seine Marktmacht in der Branche kontinuierlich auszuweiten.

Weitere Infos:

NDR zur Schließung: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Aus-fuer-Vion-Schlachthof-in-Emstek-750-Mitarbeiter-betroffen,emstek268.html
Artikel zur Übernahme der Eberswalder Wurstwaren: https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/toennies-e
berswalde

Tönnies übernimmt größten Fleischproduzentren Brandenburgs – und hebelt umgehend Rechte von Arbeitnehmer:innen aus

Die Schweinefleischindustrie steht unter Druck. Aufgrund des sinkenden Schweinefleischkonsums und Rückgängen des Exportgeschäfts geraten nicht nur Mast- und Zuchtbetriebe sondern auch Fleischproduzenten zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Deutschlands größter Fleischkonzern nutzt die Situation, um Konkurrenzbetriebe aufzukaufen und seine Marktmacht weiter auszubauen.

Im April kündigte die zum Tönnies-Konzern gehörende Zur-Mühle-Gruppe an, die Eberswalder Wurst GmbH zu übernehmen. Das finanziell angeschlagene Unternehmen ist größter Fleischwarenhersteller Brandenburgs mit einem Umsatz von 120 Mio. Euro pro Jahr. Mehr als 300 Millionen Würstchen werden im Werk in der Nähe von Eberswalde jährlich produziert. Bei etwa der Hälfte der rund 550 Beschäftigten handelt es sich um prekär beschäftige Saisonarbeiter:innen.

Die Gewerkschaft NGG kritisierte die Übernahme: Tönnies sei dafür bekannt, Tarifverträge auszuhebeln und Betriebsräte zu verhindern, so NGG-Sprecher Uwe Ledwig im RBB. Tatsächlich hat Tönnies den Betrieb mit der Übernahme in eine neue Gesellschaft überführt. Der Fleischkonzern nutzt damit rechtliche Möglichkeiten gnadenlos aus, um Beschäftigten den Anspruch auf Sozialpläne bei betriebsbedingten Veränderungen wie z.B. Personalabbau zu verwehren. Vier Jahre lang können Arbeiter:innen ohne Abfindungen entlassen werden, angesichts der gegenwärtigen ökonomischen Lage der Fleischwirtschaft ein mehr als wahrscheinliches Szenario.

Es besteht kein Zweifel: Auch am Standort Eberswalde setzt Tönnies auf seine Strategie prekäre und ausbeuterische Beschäftigungsverhältnisse und ein gewerkschaftsfeindliches Arbeitsregime durchzusetzen. Statt weiterer Expansion und immer stärker werdender Marktmacht fordern wir die Zerschlagung, Enteignung und Vergesellschaftung des Tönnies-Konzerns und die Umstellung auf eine ökologische, soziale und pflanzenbasierte Produktion. Und zwar sofort!

Weitere Infos:

RBB-Bericht: https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/beitraege/2023/06/eberswalder-wurst-unternehmen-nach-dem-verkauf.html