250 Menschen demonstrieren in Kellinghusen gegen Tönnies

Aus unserer heutigen Pressemitteilung:

250 Menschen folgten dem Aufruf des Bündnisses „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“, um gegen die Schadensersatzforderungen des Tönnies-Konzerns gegen Aktivist*innen zu protestieren. Das Unternehmen fordert 40.000 Euro von 30 Tierrechts- und Klima-Aktivist*innen der Aktionsgruppe „Tear Down Tönnies“, die im Oktober 2019 den Schlachthof für einige Stunden blockierten.

Unter Einhaltung des Mindestabstands und ausgestattet mit Mund-Nasen-Bedeckung zogen die Demonstrant*innen lautstark rufend vom Marktplatz in Kellinghusen zum Tönnies- Schlachthof. Mit Sprechchören wie „Wir sind laut und wir sind hier – für die Befreiung von Mensch und Tier“ machten sie ihre Forderungen unmissverständlich deutlich.

Mehrere Redner*innen beschrieben die prekären und unwürdigen Bedingungen der Arbeiter*innen in den Schlachthöfen und wiesen auf die Verantwortung der Fleischindustrie für die Zerstörung von natürlichen Lebensgrundlagen und damit den menschengemachten Klimawandel hin. Auch auf die Bedürfnisse von Tieren und deren Missachtung durch die Fleischindustrie wurde angesprochen.

In einer Grußbotschaft der Kampagne „We don’t shut up, we shut down“ wurde erläutert, wie sich Aktivist*innen gegen den Stromkonzern RWE wehren, der ebenfalls Schadensersatz von Klima-Aktivist*innen für eine Aktion gegen den Kohleabbau fordert.

Spendenaufruf für Antirepressions-Kampagne gegen Tönnies

Die Gruppe Tear Down Tönnies hat eine Antirepressions-Kampagne gegen Tönnies gestartet. Es folgt ein Spendenaufruf, den ihr gerne weiterleiten könnt!

Außerdem: Wir unterstützen die Aktivist*innen und rufen für Samstag (29.08.) zu einer Demonstration vor dem damals blockierten Tönnies-Schlachthof in Kellinghusen auf: https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/aufruf-und-infos-demo-kellinghusen-29-08/

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Am 21.10.2019 blockierten wir, die Aktionsgruppe „Tear down Tönnies“ den Tönnies-Schlachthof „Thomsen“ in Kellinghusen. Knapp zwölf Stunden lang verhinderten wir so den regulären Schlachtbetrieb und das Töten von mehreren Tausend Tieren. Ziel der Aktion war es, auf die prekären Arbeitsbedingungen, das endlose Tierleid und die starke Klima- und Umweltbelastung durch die Tierindustrie aufmerksam zu machen. Nun fordert Tönnies einen hohen 5-stelligen Geldbetrag als Entschädigung für den entgangenen Gewinn und entstandene Unkosten.

Einem Konzern, der seinen Gewinn mit der Ausbeutung von Menschen, Tieren und Umwelt macht, sollen wir Schadensersatz zahlen? Das sehen wir anders. Wenn jemand Schadensersatz zu leisten hat, sind es wohl die Konzerne, die für Klimawandel, Artensterben, Landraub und die Zerstörung unserer Lebensgrundlage verantwortlich sind. Und nicht diejenigen, die sich dagegen engagieren.

Daher werden wir gegen die Forderungen von Tönnies juristisch vorgehen. Dafür sind wir auf eure Solidarität und Unterstützung angewiesen. Zivilrechtliche Prozesse sind leider sehr teuer.. Daher benötigen wir für die Finanzierung des Prozesses eure Unterstützung. Wir freuen uns über jede Unterstützung, ob Spende, Soli-Aktion oder die Verbreitung unseres Spendenaufrufs.

Der Versuch, Proteste mit Schadensersatzforderungen zu unterbinden, darf nicht erfolgreich sein! Lasst uns Tönnies zeigen, dass er sich mit seiner Forderung ordentlich verrechnet hat… Der Prozess wird sicherlich eine gute Möglichkeit sein, um alle „Schweinereien“ der Firma Tönnies in die Öffentlichkeit zu holen.

# Spendenkonto

Empfänger: VusEumUmseP e.V.

IBAN: DE30 8306 5408 0004 0613 81

BIC: GENODEF1SLR Betreff: TDT2110 [WICHTIG!]

Bitcoin-Adresse: 1HRszUVJGwzuC5oGhaCQutF9Fk1548e7iX

# Kontakt

teardowntoennies@riseup.net

https://teardowntoennies.noblogs.org

https://twitter.com/tdt_2110

Kriminell ist das System Tönnies – nicht der Widerstand dagegen – Demo am 29.08. in Kellinghusen bei Hamburg

Deutschlands größter Fleischkonzern Tönnies geht aktuell mit Verfügungen und Schadensersatzforderungen gegen Kritiker*innen vor. 40.000 Euro sollen mehrere Aktivist*innen der Tierrechts- und Klimagerechtigkeitsbewegung zahlen, die im Oktober 2019 den Tönnies-Schlachthof Kellinghusen blockierten, um gegen die Fleischindustrie zu protestieren.

“Wir sind hier, weil Tiere ermordet werden. Wir sind hier aus Solidarität mit den Arbeitern, die unter extrem schlechten Bedingungen sehr harte Arbeit verrichten müssen, und wir sind hier im Kampf für die Natur, da die Natur unter dem Fleischkonsum extrem leidet.” Es sind klare Worte, die die Aktivist*innen am Tag der Besetzung gegenüber dem NDR finden. 30 Menschen blockieren unter dem Motto ‚Tear Down Tönnies‘ die Zufahrten zum Schlachthofgelände und besetzen das Dach des Betriebes. Die Besetzung und die kurzzeitige Stilllegung des Schweineschlachthofs Thomsen machen bundesweit Schlagzeilen.

Mehrere Monate später ist das ausbeuterische Geschäftsmodell von Tönnies und anderen Fleischkonzernen völlig zu Recht eines der beherrschenden Themen der öffentlichen Debatte. Der Kritik und den erstarkten Protesten entgegnet Tönnies mit Repression. Wie schon RWE im Rheinischen Braunkohlerevier versucht der Konzern Kritiker*innen durch Schadensersatzklagen mundtot zu machen. Bereits in den vergangenen Jahren ging das Unternehmen mit zivilrechtlichen Mitteln wie Unterlassungsklagen gegen die Gewerkschaftslinke Hamburg, die Aktion gegen Arbeitsunrecht und andere Kritiker*innen vor. Die aktuelle Repression gegen die Tierrechts- und Klimaaktivist*innen zielt klar darauf, diese einzuschüchtern und andere Menschen von weiteren Protesten abzuhalten.

Vor diesem Hintergrund rufen wir, das Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie, zusammen mit anderen Gruppen zur einer Demonstration am 29. August in Kellinghusen auf. Wir werden lautstark, kreativ und entschlossen unsere Kritik an Tönnies und allen weiteren Konzernen der Fleischindustrie auf die Straße tragen. Wir sagen unmissverständlich: Wir werden uns nicht einschüchtern lassen. Wir werden weiter unsere Stimme erheben, gegen die erniedrigenden Arbeitsbedingungen, gegen die systematische Ausbeutung der Tiere, gegen die Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Wir solidarisieren uns mit den kriminalisierten Aktivist*innen, denn kriminell ist das System Tönnies – nicht der Widerstand!

Weitere Informationen auf unserer Unterseite zur Demo

Für einen sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und interkulturellen Pakt für Lateinamerika

Wir vom Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ haben beschlossen, den „Pacto Ecosocial del Sur“ zu unterzeichnen. Er steht für einen sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und interkulturellen Pakt für Lateinamerika und wir teilen etliche Werte, die auf einen tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Wandel für eine bessere Welt abzielen. Den gesamten Text des „Pacto Ecosocial del Sur“ und alle Unterzeichnenden finden ihr hier:

Der Corona-Virus machte deutlich, wie die globalen sozialen Ungleichheiten die schwächsten Menschen weiter entrechten. Care-Arbeit wird routinemäßig von Frauen* ohne angemessene Anerkennung geleistet, sehr oft unbezahlt. Geflüchtete werden unter schrecklichen Bedingungen in Übersee und in Grenzlagern festgehalten, während Saisonarbeiter*innen nach Europa geflogen werden, um Spargel zu ernten. Die indigene Bevölkerung kämpft seit Jahrhunderten gegen Krankheiten und räuberischen Extraktivismus in ihren eigenen Territorien, die von weißen Siedler*innen und modernen Wirtschaftspraktiken wie Bergbau und Soja-Monokulturen mitgebracht werden. Im deutschen Kontext sind schlecht bezahlte Einwanderer*innen und Illegalisierte schrecklichen Arbeitsbedingungen in Schlachthäusern ausgesetzt, die durch prekäre und ausbeuterische Werkverträge ermöglicht werden.

Zusätzlich zu all diesen vom Kapitalismus unterstützten Ausbeutungsverhältnissen werden ökologische Grenzen erreicht. Eine Wirtschaft, die auf die Ausbeutung natürlicher Ressourcen ausgerichtet ist, wird von den Akteur*innen des globalen Nordens gefördert, zu deren Auswirkungen im globalen Süden der Landraub von der lokalen Bevölkerung, die übermäßige Verschmutzung und Zerstörung der Ökosysteme, die Zunahme der Ernährungsunsicherheit und die Vertiefung der sozialen Ungleichheiten gehören.

Deshalb unterzeichnen wir vom Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ den Pakt solidarisch, und setzen uns regional und international für Bewegungen für Klima und soziale Gerechtigkeit ein. Wir verstehen, dass globale Solidarität das erste Instrument ist, wenn es darum geht, strukturelle Machtasymmetrien abzubauen. Dieser Kampf umfasst postkoloniale und antirassistische Kämpfe, die Gleichstellung der Geschlechter sowie Klimagerechtigkeit. Wir sind der Ansicht, dass ein pro-intersektioneller Ansatz entscheidend ist, um für eine gerechtere Welt einzutreten.

Aufbauend auf den vom „Pacto Ecosocial del Sur“ umrissenen Punkten ist ein landwirtschaftlicher Wandel hin zu einer solidarischen, ökologischen und pflanzenbasierten Produktion entscheidend, die so organisiert sein muss, dass sie weder anderen schadet noch auf Profit ausgerichtet ist. Die Beendigung der Tierindustrie ist unserer Meinung nach ein entscheidender Schritt im Kampf gegen den Klimawandel und einen globalen Kapitalismus, der Menschen, Tiere und Natur ausbeutet.

Vernetzungstreffen gegen die Tierindustrie in Nord- und Mittelhessen

Sonntag, 30. August 14 bis 18 Uhr in Kassel

Mehr Infos unter: https://tierindustrienordhessen.noblogs.org/

Sonntag, 13. September 14 bis 18 Uhr in Gießen

Mehr Infos unter: https://tierindustriemittelhessen.noblogs.org/

Einladung für Kassel:

Kassel 2030 – Für ein Ernährungssystem ohne die Tierindustrie

Was braucht es für ein klimagerechtes und solidarisches Kassel 2030? Dieser Frage widmet sich ein neues Netzwerk unter dem Titel “Kassel 2030”. Mit diesem Vernetzungstreffen möchten wir dazu beitragen und den Blick auf die Tierindustrie richten. Denn diese spielt eine maßgebliche Rolle bei vielen gegenwärtigen Krisen: Klimakrise, Umweltprobleme, Ausbeutung von Bäuer*innen, Arbeiter*innen und Tieren, und nicht zuletzt die Entstehung und Verbreitung von multi-resistenten Keimen und Krankheiten wie Corona. Und das auch direkt hier in Nordhessen, vor den Toren Kassels: in Gudensberg, keine 20 km südlich von Kassel, steht Hessens größter Geflügelschlachthof des Plukon-Konzerns, und eine entsprechend große Zahl an Massentierhaltungsbetrieben.

Gleichzeitig gibt es hier eine langjährige und vielfältige Geschichte von Protest gegen die Tierindustrie. Unter anderem Bürger*inneninitiativen, Ortsgruppen von bundesweiten Vereinen und Graswurzelgruppen sowie Einzelpersonen führen Kundgebungen durch, schreiben Einwendungen, führen Infoveranstaltungen durch und noch vieles mehr.

Und dennoch ist die Tierindustrie weiterhin am wachsen, während Bäuer*innen vielfach ums Überleben kämpfen. Mit diesem Vernetzungstreffen wollen wir dazu beitragen, dass wir uns gegenseitig dazu austauschen, wie wir das ändern können. Wir wollen uns gegenseitig besser kennenlernen, von unseren vielfältigen Erfahrungen und Plänen erfahren und gemeinsam über unsere Perspektiven austauschen.

Eingeladen sind alle Interessierten: organisierte Gruppen sowie Einzelpersonen; langjährig Aktive sowie „Neue“ ohne Erfahrung; Gruppen mit Schwerpunkten auf Naturschutz, Ernährungssouveränität, Tierrechte, Klimagerechtigkeit, oder Arbeitsrechte und soziale Belange; Kasseler*innen und Menschen aus ganz Nordhessen.

Das Treffen soll vor allem der Vernetzung dienen, Erwartungen an konkreten Ergebnisse möchten wir keine wecken. Wir würden uns jedoch freuen, wenn sich die Vernetzung verstetigt und später einmal vielleicht auch gemeinsame Kampagnen oder dergleichen entstehen könnten – bringt gerne eure Ideen mit.

Schreibt uns zur Anmeldung und bei Fragen gerne per E-Mail an tierindustrie-nordhessen@riseup.net.

Wir freuen uns auf euch, Cato, Miri und Fredi

Über uns: Wir sind drei motivierte Menschen, sind in verschiedenen Gruppen (Umweltschutz, Klimagerechtigkeit, Tierrechte) gegen die Tierindustrie aktiv und würden uns gerne enger mit anderen Aktiven vernetzen. Das Vernetzungstreffen reiht sich ein in die aktuell entstehenden Initiativen im Rahmen des neuen Netzwerks “Kassel 2030”.

Einladung für Gießen:

Klimakrise, Umweltprobleme, Ausbeutung von Bäuer*innen, Arbeiter*innen und Tieren, und nicht zuletzt die Entstehung und Verbreitung von multi-resistenten Keimen und Krankheiten wie Corona – die Tierindustrie spielt eine maßgebliche Rolle bei vielen gegenwärtigen Krisen.

Gleichzeitig gibt es hier eine langjährige und vielfältige Geschichte von Protest gegen die Tierindustrie. Unter anderem Bürger*inneninitiativen, Ortsgruppen von bundesweiten Vereinen und Graswurzelgruppen sowie Einzelpersonen führen Kundgebungen durch, schreiben Einwendungen, führen Infoveranstaltungen durch und noch vieles mehr.

Und dennoch ist die Tierindustrie weiterhin am wachsen, während Bäuer*innen vielfach ums Überleben kämpfen. Mit einem Vernetzungstreffen streben wir an, dass wir uns gegenseitig austauschen, wie wir das ändern können. Wir wollen uns besser kennenlernen, von unseren vielfältigen Erfahrungen und Plänen erfahren und gemeinsam über unsere Perspektiven austauschen.

Eingeladen sind alle Interessierten: organisierte Gruppen sowie Einzelpersonen; langjährig Aktive sowie „Neue“ ohne Erfahrung; Gruppen mit Schwerpunkten auf Naturschutz, Ernährungssouveränität, Tierrechte, Klimagerechtigkeit, oder soziale Belange.


Das Treffen soll vor allem der Vernetzung dienen, Erwartungen an konkreten Ergebnisse möchten wir keine wecken. Wir würden uns jedoch freuen, wenn sich die Vernetzung verstetigt und später einmal vielleicht auch gemeinsame Kampagnen oder dergleichen entstehen könnten – bringt gerne eure Ideen mit.

Wir freuen uns auf euch,

Cato, Miri und Fredi

Über uns: Wir sind drei motivierte Menschen, sind in verschiedenen Gruppen (Umweltschutz, Klimagerechtigkeit, Tierrechte) gegen die Tierindustrie aktiv und würden uns gerne enger mit anderen Aktiven vernetzen.

Durch die aktuelle Corona Situation bitten wir um vorherige Anmeldung an folgende Adresse: tierindustrie-mittelhessen@riseup.net

Tönnies fordert Schadensersatz von Aktivist*innen

+++ Wenn ihr die Aktivist*innen, bei den anstehenden Gerichtsverfahren, finanziell unterstützen wollt könnt ihr auf folgendes Konto spenden:

Empfänger: VusEumUmseP e.V. IBAN: DE30 8306 5408 0004 0613 81 BIC: GENODEF1SLR[WICHTIG!] Betreff: TDT2110 Bitcoin Adresse: 1HRszUVJGwzuC5oGhaCQutF9Fk1548e7iX +++

Der Tönnies-Konzern fordert 40.000 Euro Schadensersatz von Aktivist*innen wegen einer Schlachthofblockade 2019. Wir unterstützen die Aktivist*innen und rufen zu einer Demonstration am 29.8. in Kellinghusen auf.

Aus unserer Pressemitteilung:

Weil sie den Tönnies-Schlachthof in Kellinghusen im Oktober 2019 für knapp elf Stunden blockierten, will der Tönnies-Konzern 40.000 Euro Schadensersatz von 30 Tierrechts- und Klima-Aktivist*innen der Aktionsgruppe „Tear Down Tönnies“ und droht damit, die Zahlung gerichtlich durchzusetzen. Die Aktivist*innen bereiten sich auf einen Prozess vor. Das Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ kritisiert die Forderung und ruft zu einer Demonstration gegen Tönnies am 29.8.2020 in Kellinghusen auf.

„Das Geschäftsmodell von Konzernen wie Tönnies beruht auf Tierleid, Naturzerstörung und Ausbeutung“, sagt Katja Suhr vom Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“. „Während Tönnies für all die vom Unternehmen verursachten Schäden nicht aufkommen muss – von denen viele gar nicht in Geld zu bemessen sind –, sollen jetzt diejenigen bezahlen, die die tödliche Maschinerie für ein paar Stunden unterbrochen haben? Das darf nicht sein. Konzerne wie Tönnies und Schlachtbetriebe wie der in Kellinghusen müssen endlich der Vergangenheit angehören. Wir fordern die Enteignung der Fleischkonzerne und die sofortige Umstellung auf eine ökologische und solidarische Produktion von Nahrungsmitteln.“

Protest gegen Schlachthof in Gudensberg (Nordhessen)

Aktuelle Aktion in Nordhessen – hier unsere Pressemitteilung dazu:

Gudensberg, 31. Juli: Aktivist*innen des Bündnisses „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ haben mehr als 30 Schilder in Gudensberg aufgehängt, um gegen den Fleischkonzern Plukon zu protestieren. Sie fordern angesichts der wiederkehrenden Corona-Infektionen in Schlachtfabriken einen Stopp des Plukon-Betriebs in Gudensberg.

Mehr als 30 selbstgemalte Protest-Schilder aus bis zu 2 Quadratmeter großen Pappkartons säumen seit den frühen Morgenstunden die Besser Straße in Gudensberg im Schwalm-Eder-Kreis. Aktivist*innen von Klimagerechtigkeit Kassel und vom Tierrechtskollektiv Kassel, die sich dem überregionalen Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie angeschlossen haben, protestieren damit gegen den Betrieb der Schlachtfabrik des Fleischkonzerns Plukon.

Die Besser Straße verbindet den Gudensberger Ortskern mit der Plukon-Schlachtfabrik jenseits der Autobahn. Auf den Schildern sind Botschaften wie „Plukon enteignen!“ und „Rassistisches Subunternehmertum abschaffen!“ zu lesen – sowohl auf Deutsch als auch auf Bulgarisch, der Sprache von vielen bei Plukon in Gudensberg tätigen Arbeiter*innen.

„Wir möchten uns mit dieser Aktion mit den Arbeiter*innen solidarisieren, die weiterhin unter krassen Bedingungen arbeiten müssen und somit wissentlich einem hohen Risiko einer Corona-Ansteckung ausgesetzt werden“, sagt Lisa Mai, eine der Aktivist*innen.

Der Schlachthof in Gudensberg läuft derzeit im Normalbetrieb, noch wurden keine Corona-Fälle bekannt. Jedoch zeigen die Entwicklungen bei vielen Fleisch-Konzernen, dass Schlachtfabriken Corona-Infektionsherde sind. Mitte Juni hatten sich mehr als 1.500 Mitarbeiter*innen des größten Tönnies-Schlachthofs mit Corona infiziert; die umgebenden Landkreise mussten einen neuen Lockdown hinnehmen.

„Die Corona-Pandemie ist noch in vollem Gange“, sagt Juri Nadler von Klimagerechtigkeit Kassel. „Der Kreis ergreift derzeit höchstens halbherzige Maßnahmen, um die Plukon-Schlachtfabrik trotz allem am Laufen zu halten. Und dabei ist Corona für uns nicht das einzige Problem: der mit dem Plukon-Konzern verbundene Futtermittelanbau und die Tierhaltung heizen die Klimakrise enorm an.“

„Finanzielle Hilfen für die Familien der Arbeiter*innen bei Plukon”

„Die Schlachtfabrik steht für massives Leid für Millionen fühlender Lebewesen. Und nicht zuletzt die Lage der Arbeiter*innen, die häufig bei Subunternehmen angestellt werden, ist nicht erst seit der Corona-Krise unerträglich. Angesichts der aktuellen Entwicklungen muss die Plukon-Schlachtfabrik jetzt geschlossen werden“ so Lisa Mai vom Tierrechtskollektiv Kassel.

„Das Klima und das Leid der Tiere werden durch das kapitalistische Wirtschaftssystem dem Streben nach Profit untergeordnet“, so Nadler weiter. „Mit unserer Aktion setzen wir uns für eine Welt der Solidarität statt einer der Ausbeutung und Zerstörung ein.“

Pressekontakt: presse@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org

Mehr Bilder:

Mindestens deutschen Mindestlohn für die Arbeiter*innen bei Plukon
Stoppt die Ausbeutung der Arbeiter*innen bei Plukon

Zweite Podcast-Folge veröffentlicht zu Arbeitsbedingungen in der Tierindustrie

In der zweiten Folge von „Gemeinsam lauschen – Der Podcast gegen die Tierindustrie“ beschäftigen wir uns mit den Arbeitsbedingungen in der Tierindustrie. Wie hängt die Ausbeutung von Menschen und Tieren zusammen? Welche Erfahrungen machen Werkvertragsarbeiter*innen in Schlachthöfen und Mastanlagen?

Wir haben mit zwei Personen gesprochen, die uns aus erster Hand bzw. aus vielen Beratungsgesprächen mit Betroffenen in Niedersachsen berichten konnten. Dazu haben wir wieder Informationen aus unserem Watchblog zur Tierindustrie für euch zusammengestellt.

Auf unserer Webseite: https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/podcast/
Auf Soundcloud: https://soundcloud.com/user-982321901/folge-2
Und bald auch auf unserem YouTube-Kanal:
https://www.youtube.com/channel/UCGdLEX34sYcEl8edC0i6_1w

Politische Tiergespräche #4: Gemeinsam gegen die Tierindustrie

Heute Abend sind wir zu Gast bei „politische Tiergespräche“ organisiert vom Tierbefreiungsarchiv.

20:00 – 21:30

An der Veranstaltung könnt ihr unter folgenden Link teilnehmen:

https://conference.sixtopia.net/b/das-lnp-9fl

das Passwort lautet 478773.

Aus der Ankündigung:

Am Samstag, den 4. Juli, besetzten 30 Aktivist*innen vom Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie das Dach des umstrittenen Tönnies-Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück sowie dessen Hauptzufahrtsstraße. Sie forderten eine dauerhafte Schließung der Schlachtfabrik und die Abschaffung der Tierindustrie.

Bei unseren vierten Politischen Tiergesprächen sprechen wir mit zwei der Aktivist*innen über das Bündnis und dessen Arbeit, über die Besetzung und über weitere Forderungen, Ziele und Vorhaben.

Wir erklären uns solidarisch mit Ende Gelände!

Mitte Mai hatte der Berliner Verfassungsschutz das Bündnis Ende Gelände als „linksextrem“ eingestuft. Wir erklären uns gemeinsam mit vielen anderen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung solidarisch mit Ende Gelände! Wir verurteilen diesen Versuch der Kriminalisierung von „Ende Gelände“ aufs Schärfste.

Die Solidaritätserklärung mit der Liste der Unterzeichner*innen findet ihr auf der Homepage von Ende Gelände: https://www.ende-gelaende.org/news/klimabewegung-wir-stehen-solidarisch-zusammen/

„Ende Gelände“ ist Teil der Klimabewegung: Wir stehen solidarisch zusammen!

Solidaritätserklärung mit Ende Gelände

Die Regierungen dieser Welt haben in Paris beschlossen: Der Großteil der fossilen Energien muss im Boden bleiben. Denn die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas ist die Hauptursache der globalen Klimakrise. Sie verursacht Dürre und Hunger, Artensterben, Wetterextreme und Überflutungen. Millionen Menschen, besonders im Globalen Süden, bedroht der Klimawandel schon heute in ihrer Existenz und zwingt sie zur Flucht.

Ob es wirklich einen Wendepunkt in der internationalen Klimapolitik gibt, entscheidet sich auf der nationalen Ebene der Staaten, die historisch wie aktuell die größten Verursacher der Klimakrise sind. Doch die Bundesregierung versagt beim Klimaschutz. Zwanzig weitere Jahre Kohle-Verbrennung sind mit dem Pariser Klimaabkommen nicht vereinbar. Seit vielen Jahren setzt sich eine breite Klimabewegung aus der Mitte der Gesellschaft heraus für einen schnellen und sozial gerechten Kohleausstieg ein: Anwohner*innen der zerstörerischen Braunkohle-Tagebaue ebenso wie Umweltverbände und andere Organisationen. Gleichzeitig verstehen sich immer mehr Menschen als Teil einer globalen Bewegung für Klimagerechtigkeit und fordern, dass nicht länger einige wenige Menschen von dem Wohlstand profitieren, der mit fossilen Energien erzeugt wird, während viele andere unter den Folgen leiden. Mit „Fridays for Future” hat sich weltweit eine ganze Generation zusammengeschlossen, um für ihre Zukunft und gegen die Klimakrise zu kämpfen. „Ende Gelände“ ist Teil dieser Bewegung und als solche stehen wir solidarisch zusammen – auch gegen Angriffe vom Berliner Verfassungsschutz, der „Ende Gelände“ jetzt erstmals als „linksextrem“ eingestuft hat. Die Forderung von „Ende Gelände“ nach einem dringend nötigen Systemwandel, die mittlerweile von großen Teilen der Gesellschaft getragen und unterstützt wird, darf und kann nicht die Rechtfertigung für diese Einstufung sein.

Wir, die unterzeichnenden Gruppen und Organisationen, sind erschüttert über die Tatenlosigkeit der Bundesregierung inmitten der größten Krise der Menschheit. Wir können es angesichts der drohenden Klimakatastrophe nachvollziehen, wenn sich Menschen zum zivilen Ungehorsam gegen den Kohleabbau gezwungen sehen. Der Aktions-Konsens von „Ende Gelände” betont Sicherheit und Transparenz für alle Beteiligten und schließt die Zerstörung von Infrastruktur und eine Gefährdung von Menschen aus. Ziviler Ungehorsam gegen existentielle Gefahren und Missstände hat eine lange und bedeutende demokratische Tradition. So würde es ohne den – auch ungehorsamen – Widerstand gegen Atomkraft keinen Atomausstieg geben. Die entschlossenen, aber friedlichen Aktionen von „Ende Gelände” in den vergangenen Jahren haben diese Tradition eindrucksvoll aufgenommen.

„Ende Gelände“ ist ein aufrüttelndes Signal zum Ausstieg aus einer zerstörerischen Technologie und für den globalen Erhalt der Umwelt. Die Aktion ist ein Ausdruck der Solidarität mit den Menschen, die schon heute gegen die Bedrohung ihrer Lebensgrundlagen kämpfen müssen, mit denen, die in Zukunft am meisten betroffen sein werden und mit allen, die weltweit für eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten eintreten. Daher erklären wir uns solidarisch mit allen Menschen in ihrem friedlichen Protest gegen die Kohle.

Der Berliner Verfassungsschutz ordnet den legitimen zivilen Ungehorsam von Ende Gelände als verfassungsfeindlich ein und stellt Ende Gelände auf eine Stufe mit rechtsextremen Gruppen. Wir verurteilen diese Gleichsetzung und den Versuch der Kriminalisierung von „Ende Gelände“ aufs Schärfste. Genauso wie Fridays for Future und die Jugendorganisationen von SPD, Grünen und Linkspartei stehen auch wir weiterhin solidarisch zu „Ende Gelände.“