Plukon-Schlachtfabrik blockiert

Seit 3 Uhr am heutigen Donnerstag, 27.5., blockieren wir den Hühner-Schlachthof in Gudensberg bei Kassel!

Fotos gibt es hier: https://www.flickr.com/photos/ggtierindustrie/albums/72157719330043190

Hier unsere Pressemitteilung:

Seit den frühen Morgenstunden blockieren etwa 40 Aktivist*innen vom Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie den Hühner-Schlachthof der Firma Plukon in Gudensberg nahe Kassel. Sie fordern die sofortige Schließung des Betriebs, um Arbeiter*innen vor Corona-Infektionen zu schützen. In Anbetracht von Klimakrise und Tierleid brauche es außerdem einen umfassenden Ausstieg aus der Tierindustrie und gute Alternativen für Beschäftigte.

Gudensberg, 27.05.2021. Seit 3 Uhr heute morgen steht der Schlachthof von Plukon in Gudensberg still. Zwei Aktivist*innen sind auf ein Dach geklettert und haben ein Banner mit der Aufschrift „Shut down Tierindustrie“ heruntergelassen. Weitere Menschen haben sich auf einer Zufahrt festgekettet, eine Person sitzt in einem Tripod und etwa 20 Personen machen Sitzblockaden auf allen drei Zufahrten. Der Schlachthof, Hessens größter Geflügelschlachthof, tötet an einem normalen Tag über 130.000 Hühner.

News auf Twitter: https://twitter.com/GGTierindustrie
Ticker: https://twitter.com/KligK_KlimaKS

„Wer am Schlachthof arbeitet, kann sich praktisch nicht davor schützen, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren. Aktuell gibt es hier in Gudensberg einen Corona-Hotspot, der in direktem Zusammenhang mit dem Schlachthof steht. Arbeiter*innen haben uns berichtet, dass sie vom Betrieb nicht für Quarantäne freigestellt wurden, obwohl sie Kontakte zu anderen Infizierten angegeben hatten. Bereits vor dem Ausbruch wurde immer wieder von nicht eingehaltenen Infektionsschutzmaßnahmen berichtet. Darauf gibt es nur eine Antwort: Die Produktion muss sofort beendet werden“ sagt Friedrich Kirsch von Gemeinsam gegen die Tierindustrie.

Die Aktion selbst verläuft unter strenger Einhaltung des Infektionsschutzes, alle Aktivist*innen halten Abstand und tragen FFP2-Masken.

Friedrich Kirsch: „Schlachthöfe wie dieser bedeuten gewaltiges Leid für Tiere und massive Ausbeutung von Arbeiter*innen. Das kapitalistische Wirtschaftssystem ordnet alles dem Streben nach Profit unter. Es macht wenige Menschen reich und fügt Menschen und Tieren enormen Schaden zu. Die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern heizt die Klimakrise an, sorgt für die Zerstörung von Regenwäldern und verursacht auch hierzulande zahlreiche Umweltprobleme. Als zweitgrößter Hühnerfleischproduzent der EU ist Plukon maßgeblich für diese Probleme mitverantwortlich. Wir brauchen jetzt einen sozial gerechten, schnellen Ausstieg aus der Tierindustrie und den Übergang zu einer solidarischen und ökologischen Produktionsweise.“

Seit Beginn der Pandemie kam es in der Tierindustrie mehrfach zu Corona-Ausbrüchen, die auf die schlechten Arbeits- und Wohnbedingungen der Arbeiter*innen zurückgingen. Seit Januar 2021 gilt zwar ein Verbot von Werkverträgen. Aus Sicht von Gemeinsam gegen die Tierindustrie ist das aber nicht ausreichend.

Friedrich Kirsch: „Das Arbeitsschutzkontrollgesetz wurde von der Industrielobby und der CDU/CSU lange verhindert und dann so verwässert, dass es kaum Sanktions- und Kontrollfunktionen enthält. Bußgelder gehen bis zu läppischen 30.000.- Euro und die Schlachthöfe müssen nach bisheriger Praxis im Schnitt nur alle 30 Jahre mit einer Kontrolle rechnen. Was das Gesetz aber durchaus gebracht hat: Viele Arbeiter*innen organisieren sich nun erstmals und nehmen den Kampf auf. Wir sind solidarisch mit den Schlachthof-Arbeiter*innen in den aktuellen Arbeitskämpfen.“

Im April hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die dritte Tarifverhandlung in der Fleischindustrie für beendet erklärt, da eine Einigung an der Blockadehaltung der Fleischkonzerne scheiterte. Die Gewerkschaft NGG forderte 12,50 Euro Einstiegslohn, der sich nach der Einarbeitung auf 14,00 Euro erhöhen sollte. Die Fleischkonzerne bezeichneten dagegen 10,50 Euro Mindestlohn als ihre Schmerzgrenze.

„Konzerne wie Tönnies, PHW oder Plukon fahren mit der grenzenlosen Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur Jahr für Jahr Millionen-Umsätze ein,“ sagt Friedrich Kirsch. „Plukon machte 2020 einen Gewinn von 54 Millionen Euro. Für diejenigen, die in den Schlachtfabriken schuften müssen, sind die angebotenen 10,50 Euro der pure Hohn.“

Heute findet die vierte Verhandlungsrunde statt, laut NGG die letzte Chance, eine weitere Tarifverhandlung werde es nicht geben.

„Mit Streiks und vielfältigen weiteren Aktionen haben die Kolleg*innen gezeigt, was sie vom ‚Angebot‘ der Ausbeuter halten. Wir stimmen ein in die Kritik und fordern einen Systemwechsel: Die Konzerne der Tierindustrie müssen vergesellschaftet und die Produktion auf Pflanzenverarbeitung umgestellt werden. Für die Beschäftigten an den Schlachthöfen und in der Landwirtschaft braucht es gute Alternativen, etwa über Umschulungen und Tierhaltungs-Ausstiegsprogramme.“

Camp und Aktion rücken näher – Mobi läuft auf vollen Touren

Noch weniger als 2 Monate bis zu unserem Aktionscamp und der Massenaktion bei PHW/Wiesenhof in Niedersachsen vom 12.-17 Juli. Nun gilt es, so viele Menschen wie möglich über unserem Vorhaben zu informieren und einzuladen mitzumachen. Dafür brauchen wir euch bei der Mobilisierung, helft mit!

Ihr fragt euch wie? Hier findet ihr Antworten:

Social Media: Wir sind aktiv auf Mastodon, Twitter, facebook und Instagram. Haltet euch auf dem Laufenden, teilt unsere Posts und leitet Aktuelles über eure Kanäle weiter, damit wir so viele Menschen wie möglich erreichen.

Flyer + Plakate: Unter Material findet ihr Flyer zum Selbstausdrucken in bunt und schwarz-weiß. Verteilt diese bei Aktionen und an geeigneten Orten in eurer Nähe . Wenn ihr Orte kennt, an denen ihr unsere Plakate aufhängen könnt, schreibt uns gern eine Mail an die Mobi-AG, dann schicken wir euch welche zu: mobi (at) gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org

Mobi-Veranstaltungen: Wir organisieren aktuell Mobi-Vorträge hauptsächlich als online-Veranstaltungen, diese findet ihr in der Rubrik Termine. Wenn ihr selbst eine Veranstaltung mit uns organisisieren wollt oder uns zu eurer Veranstaltung einladen oder zuschalten möchtet, meldet euch auch hierfür per Mail bei der Mobi-AG: mobi (at) gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org

Aktiv werden: Ihr wollt aktiv das Camp oder die Aktion mitorganisieren. Wir freuen uns über neue Mitstreiter*innen und haben jede Menge unterschiedliche Aufgaben zu vergeben. Meldet euch hierfür, gerne mit eurer generellen Präferenz (z.B. Camp-Orga, Programm-Gestaltung, Mobilisierung, Social Media o.ä.), unter unserer allgemeinen Kontaktadresse: mail (at) gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org

Wir sehen uns bei PHW/Wiesenhof!!!

Milliarden-Subventionen für die Tierindustrie – Podcast-Folge zur Studie

Staatliche Gelder fließen in viele Bereiche, so auch in die Lebensmittelproduktion und entsprechend in die Tierindustrie. Doch das Ausmaß ist schwierig zu erfassen und kann ganz schön erschreckend sein: In dieser Podcast-Folge verraten wir euch, was die von unserem Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ in Auftrag gegebene Studie auf diesem Feld zu Tage gebracht hat. Dr. Lisa Knoke und Dr. Friederike Schmitz, Mitautorinnen der Studie „Milliarden für die Tierindustrie – Wie der Staat öffentliche Gelder in eine zerstörerische Branche leitet“, stehen dafür im Interview Rede und Antwort.

Ihr findet alle Folgen unseres Podcasts auf unserer Webseite, auf Soundcloud, Youtube und auch bei Spotify.

Ihr wollt mit der Podcast-AG Kontakt aufnehmen? Schreibt uns an: podcast@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.de

Solidarität mit den Arbeitskämpfen in der Fleischindustrie

Nach der Blockade der Fleischkonzerne in den Tarifverhandlungen ruft die Gewerkschaft NGG zu Streiks auf!

„Arbeitgeber, die Jahr für Jahr Millionen-Umsätze einfahren, bezeichnen 10,50 Euro pro Stunde als ihre Schmerzgrenze. Für diejenigen, die weiter mit solch einem Armutslohn klarkommen sollen, ist das der pure Hohn.“ Mehrere Wochen verhandelte die Gewerkschaft NGG (Nahrung-Genuss-Gaststätten) mit den Arbeitgeberverbänden der Fleischindustrie. Am Abend des 29.3. ist klar, die Verhandlungen scheitern an der Blockadehaltung der Fleischkonzerne. Die Quittung, so Freddy Adjan, stellvertretender Geschäftsführer der NGG in einer Presseaussendung, gäbe es in den nächsten Wochen: „Wir werden nun die Beschäftigten zu Streiks aufrufen.“

Blockadehaltung der Fleischkonzerne

Ausgelöst durch die Corona-Ausbrüche in den Schlachthöfen und Fleischfabriken entfachte sich im vergangenen Jahr eine Protestwelle gegen die unzumutbaren Arbeits- und Lebensbedingungen der überwiegend osteuropäischen Beschäftigten in der Fleischindustrie. Ende des Jahres verabschiedete der Bundestag das Arbeitsschutzkontrollgesetz. Werkverträge sollten in den Kernbereichen der Schlachtung, Fleischverarbeitung und Verpackung verboten werden. Die Fleischkonzerne mussten daraufhin mehrere Zehntausend Beschäftigte, die zuvor über Subunternehmen beschäftigt waren, direkt einstellen. Weitergehende Maßnahmen wie das Verbot von der Leiharbeit oder stärkere Kontrollen des Arbeitsschutzes scheiterten am Widerstand der Fleischlobby und der CDU/CSU-Fraktion.

Die Blockadehaltung der Verbände und Fleischkonzerne dürfte daher wenig überraschen. Gerade einmal 10,50 Euro Mindestlohn pro Stunde waren Tönnies, PHW-Wiesenhof, Vion & Co. bereit zu zahlen. Die Gewerkschaft NGG forderte 12,50 Euro Einstiegslohn, der sich nach der Einarbeitung auf 14,00 Euro erhöhen sollte. Zudem sollten über einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag Mindestarbeitsbedingungen wie Arbeitszeit, Arbeitszeitkonten, Zuschläge und Urlaub für die rund 160.000 Beschäftigten in der Branche geregelt werden. Verbesserungen, die insbesondere den prekär beschäftigten, meist migrantischen Beschäftigten zu Gute kämen.

Die Zeichen stehen auf Streik

Bereits in den vergangenen Wochen kam es zu mehreren Warnstreiks. Am 25. März streikte die gesamte Nachtschicht der Belegschaft des VION-Schlachthofs in Landshut und forderten auf Transparenten „Mehr Geld! Mehr Urlaub! Tarifvertrag jetzt!“. Einen Tag später legten auch 60 Beschäftigte des zum Tönnies-Konzern gehörenden Fleischverarbeiters Marten in Gütersloh die Arbeit nieder, um den Druck weiter zu erhöhen.

Die Bereitschaft der Beschäftigten, ihre Forderungen über Arbeitskämpfe durchzusetzen, ist hoch: Neben den Warnstreiks in den aktuellen Tarifauseinandersetzungen kam es zuletzt an drei Standorten des deutsch-niederländischen Schlachtkonzerns VION zu wilden Streiks. Die Arbeiter*innen wehrten sich mit Arbeitsniederlegungen erfolgreich gegen zu niedrige Lohnabrechnungen. Die Aufrufe zu Streiks sind daher alles andere als leere Drohungen: „Die Leute“, so Freddy Adjan (NGG), „waren schon vor der heutigen Tarifverhandlung extrem sauer – die Stimmung in den Betrieben wird sich jetzt noch weiter aufheizen.“

Solidarität mit den streikenden Arbeiter*innen in der Fleischindustrie

Unser Bündnis stellt sich in der aktuellen Auseinandersetzung klar hinter die Beschäftigten. Wir richten uns gegen die prekären und gering entlohnter Beschäftigungsverhältnisse in der Fleischindustrie und rufen dazu auf, die Arbeiter*innen in den Schlachthöfen und Fleischbetrieben aktiv zu unterstützen.

Aktuelle Informationen zu den Arbeitskämpfen:

NGG: Homepage | Facebook | Twitter | Instagram

Faire Mobilität: Homepage | Facebook | Twitter

Vorstellung unserer Studie vor dem BMEL mit Bannerdrop von Robin Wood

Die gestern veröffentliche Studie „Milliarden für die Tierindustrie – Wie der Staat öffentliche Gelder in eine zerstörerische Branche leitet“ stellen wir heute bei einer Aktion vorm Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Berlin vor. Die Aktivist*innen machen in einem Standbild deutlich, dass mit den 13,2 Milliarden Euro Subventionen für die Tierindustrie gleichzeitig ihre verheerenden Auswirkungen finanziert werden: Klimakrise, Tierleid, Umweltschäden, Ausbeutung und die Entstehung von neuen Krankheiten werden von der Tierindustrie mit verursacht.

Gleich vor dem Balkon des BMEL zwischen den Stangen der europäischen und deutschen Fahnen spannten Kletter*innen von Robin Wood e.V. ein Banner mit der Aufschrift „Ausstieg statt Umbau“ und unterstützten uns dabei bei dieser Aktion und unserer Haupt-Forderung.

In live-Posts können die Geschehnisse auf Facebook verfolgt werden.

Vor Ort ist auch Friederike Schmitz als eine der Autor*innen und fasst in einer Rede zusammen, woher die Subventionen hauptsächlich kommen und wie sie in der Studie berechnet wurden. In Anbetracht der negativen Auswirkungen die Tierindustrie, die in der Studie auch dargestellt wurden, kommen wir zu dem Schluss, dass wir neben weiteren Forderungen eine grundlegende Ernährungswende und den Ausstieg aus der Tierindustrie brauchen. Wie Friederike Schmitz erklärt, geht es uns dabei nicht darum, eine „Schulddebatte“ zu führen und den Tierhalter*innen unter anderem die Klimakrise zur Last zu legen, sondern die politische Dimension aufzuzeigen:

„Wir haben hier eine gesellschaftliche, politische Situation, die auch von der Gesellschaft und von der Politik mit verändert werden muss. Denn sie ist auch politisch, staatlich gemacht.“ Und: „[Es] wird ständig so getan, als ob das vor allem eine Sache der Konsument*innen sei, daran was zu ändern. […] Auch Julia Klöckner sagt, ‚der Staat kann nur Rahmenbedingungen setzten, wir sind nicht in der Planwirtschaft.‘ Tatsächlich tut der Staat viel mehr als das: der Staat fördert diese Branche und ist damit mitverantwortlich.

Aus unserer Sicht müssen daher die Subventionen sofort gestoppt werden und dieser staatliche Eingriff muss stattdessen in Richtung des sozialverträglichen, global gerechten, ökologischen und tierethischen Wandel der Landwirtschaft gehen.

Weitere Informationen zur Studie:

Rind mit einem €-Symbol als Ohrenmarke, Text: Milliardne für die Tierindustrie. Wie der Staat öffentliche Gelder in eine zerstörerische Branche leitet

Tierindustrie: Ausstieg statt Umbau!

Jedes Jahr fließen viele Milliarden Euro aus öffentlichen Geldern in die Tierindustrie – und finanzieren dadurch Tierfabriken, die die Klimakrise anheizen, Menschen ausbeuten, enormes Tierleid verursachen und unser aller Gesundheit gefährden. Um wie viel Geld es geht, zeigt erstmals eine Studie, die wir vom Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ am 5. März veröffentlichen.

Anstatt die zerstörerische Industrie endlich abzubauen, will die Bundesregierung nun nach den Empfehlungen der Borchert-Kommission zusätzliche 1,2 bis 3,6 Milliarden Euro jährlichin diese Branche leiten, um den Umbau von Ställen und verschiedene „Tierwohl“-Maßnahmen zu finanzieren. Auf diese Weise werden aber die Probleme keineswegs behoben, im Gegenteil – denn ein deutlicher Abbau der Tierbestände ist von der Borchert-Kommission nicht vorgesehen. Solange wir weiterhin so viele Rinder, Schweine, Hühner und Puten nutzen und töten, können wir die Treibhausgase aus der Landwirtschaft nicht wirksam reduzieren.

Am Freitag, dem 5.3.2021, werden wir uns daher um 10 Uhr in Berlin versammeln. Die angemeldete Kundgebung beginnt um 10 Uhr vor dem Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin). Wir fordern den Ausstieg aus der Tierindustrie, denn ein Umbau reicht nicht!

Kommt mit uns auf die Straße, seid laut, tragt eure Mund-Nasen-Schutzmaske /FFP2 Maske und haltet den Mindestabstand zueinander ein.

Gemeinsam wollen wir ein Zeichen setzen gegen die zusätzliche Förderung der Tierindustrie, gegen die damit einhergehende Förderung von Ausbeutung und ökologischer Zerstörung!

Für eine ökologische und solidarische Agrarwende, JETZT!

SYSTEM CHANGE NOT CLIMATE CHANGE

PHW ade!: Aktionscamp und Massenaktion des zivilen Ungehorsams des Bündnisses „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ im Juli 2021

Der Klimawandel schreitet rasend schnell voran, der Amazonas brennt unaufhörlich, die Arbeiter*innen in den Tierställen, Schlacht- und Zerlegebetrieben müssen unter menschenunwürdigen Bedingungen schuften und Undercover-Recherchen in Tierfabriken bringen wieder und wieder entsetzliche Bedingungen zum Vorschein – nun wütet mit Corona zudem eine weltweite Pandemie, die als Zoonose ihren Ursprung auch in der Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen hat – und die dafür mitverantwortliche Tierindustrie verzeichnet Rekordumsätze und Wachstumsraten. Das ist ein Skandal!

Entschlossen und vielfältig gegen PHW

Dem wollen wir etwas entgegensetzen: Zwischen dem 12. und 17. Juli 2021 werden wir gemeinsam mit vielen anderen Menschen in einer Aktion zivilen Ungehorsams die PHW-Betriebe in Rechterfeld lahmlegen! Wir werden mit einem Aktionscamp für eine Landwirtschaft demonstrieren, die nicht auf der Ausbeutung von Menschen, Tieren und der Natur gründet. Wir werden zudem mit einer Massenaktion gegen die PHW-Wiesenhof-Gruppe, dem größten Konzern der deutschen Geflügelfleischindustrie, kraftvoll gegen die Tierindustrie protestieren. Die Planungen laufen auf Hochtouren. Gemeinsam werden wir kreative, vielfältige und entschlossene Zeichen setzen. Ob protesterfahren oder zum ersten Mal auf der Straße, ob gerne in dynamischen Situationen oder lieber im Hintergrund wirkend – alle können an der Aktion teilnehmen! Gemeinsam stoppen wir PHW!

In unserem Aufruf findet ihr ausführliche Hintergründe zum Thema, unseren Forderungen und zur Massenaktion. Eine Kurzversion dieses Aufrufs findet ihr hier.

System Change not Climate Change!

Neue Podcast-Folge erschienen: Futtermittel für die Tierindustrie – Zerstörung und Vertreibung in Brasilien

Hört rein in die neueste Folge unseres Podcasts „Gemeinsam lauschen – Der Podcast gegen die Tierindustrie“

Diesmal beschäftigen wir uns mit dem Thema Futtermittelanbau in Lateinamerika.

Der Amazonas ist bedroht, das ist nichts Neues. Doch auch andere Ökosysteme werden durch die Agrarindustrie zerstört. Wir haben die Aktivistin Valéria Santos interviewt, die sich für den Cerrado, eine riesige Savannenregion in Brasilien, einsetzt. Sie berichtet von Vetreibungen und Morden, von toxischen Monokulturen und von neokolonialen Beziehungen zwischen Lateinamerika und Europa. Der Sojaanbau für die europäische Tierindustrie spielt dabei eine zentrale Rolle.

Ihr findet alle Folgen unseres Podcasts auf unserer Webseite, auf Soundcloud, Youtube und auch bei Spotify.

Protest in Husum nach Corona-Ausbruch auf Schlachthof –
Kritik an Zuständen bei Danish Crown und der Fleischindustrie

Am Morgen des 13. Februar versammelten sich mehrere Menschen zum Protest vor dem Schlachthof in Husum. Sie entrollen Transparente mit eindeutigen Botschaften: „Profite auf Kosten von Mensch und Tier sind nicht systemrelevant“, „Fleischindustrie stoppen“ und „Schluss mit Akkordarbeit und Lohndumping“. Die Aktiven fordern die dauerhafte Schließung des Schlachthofs und kritisieren die Ausbeutung in den Fleischbetrieben.

Nach einen Corona-Massenausbruch im Betrieb des Schlachtkonzerns in dem wöchentlich bis zu 2.000 Rinder und Lämmer geschlachtet werden, hatten sich mindestens 99 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehrere Hundert Menschen befinden sich Quarantäne. Der Inzidenzwert im Landkreis Nordfriesland hat sich durch den Ausbruch binnen weniger Tage auf knapp 100 Fälle je Hunderttausend Einwohner*innen mehr als verdoppelt. Das Landratsamt verfügte eine Schließung des Schlachthofs, allerdings nur bis zum Sonntag dem 14. Februar.

In den letzten Monaten ist es wiederholt zu Corona-Ausbrüchen bei Betrieben von Danish Crown gekommen, zuletzt in Boizenburg (Mecklenburg-Vorpommern). Der Infektionsschutz wird dennoch weiter vernachlässigt, die Profite des Fleischkonzerns stehen weiter über der Gesundheit der Beschäftigten und ihrer Familien.

Am Standort sind zudem offenbar weiter Arbeiter*innen über Vertragsfirmen beschäftigt. Stellungnahmen des Landkreises Nordfriesland sprechen von einem Drittel der Beschäftigten, die über „externe Dienstleister“ beschäftigt sein sollen. Mit Verabschiedung des Werkvertragsverbot, sollte der Ausbeutung durch Subunternehmen seit Anfang des Jahres eigentlich ein Ende gesetzt werden.

Statement aus der Klimagerechtigkeits-Bewegung zum Jahrestag des Anschlags von Hanau

„Es sind diese fließenden Formen rechten Terrors, die in den Handlungen Einzelner ihre mörderische Zuspitzung und Folge finden und damit niemals Einzeltaten sind.
Schluss damit! Damit wir keine Angst mehr haben müssen, muss es politische Konsequenzen geben.“
Initiative 19. Februar Hanau

Der rassistische Anschlag in Hanau hat uns alle erschüttert: Ein Rassist hat zehn Menschen ermordet. Wir dürfen ihre Namen niemals vergessen: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov und Gabriele Rathjen.

Doch wir hätten nicht überrascht sein dürfen. Nach der Selbstenttarnung des NSU. Nach dem Mord an Walter Lübcke. Nach dem Terroranschlag in Halle nur wenige Monate zuvor. Der Attentäter von Hanau war getrieben von der gleichen rassistische Ideologie, dem gleichen antisemitischen Verschwörungswahn wie viel zu viele andere in diesem Land. Die genauen Verstrickungen von Polizei, Verfassungsschutz und Neonazi-Strukturen in die Tat sind noch viel zu wenig aufgeklärt. Klar ist aber schon jetzt: rassistische Razzien in Shisha-Bars, Hetze gegen „Clan-Kriminalität“ und „besorgte Bürger“, die auf Demos zusammen mit Nazis laufen, haben dem Attentäter den Weg bereitet. Das Problem sind nicht „nur“ ein paar bewaffnete Neonazis oder „Einzeltäter“. Ein Rassist konnte in Hanau neun Menschen erschießen, weil wir ein gesamtgesellschaftliches Rassismusproblem haben.

„Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen“: Das fordert die Initiative 19. Februar Hanau. Wir als Bewegung für Klimagerechtigkeit schließen uns dieser Forderung an. Wir sind solidarisch mit den Angehörigen der Ermordeten und mit allen Menschen, die von Rassismus betroffen sind. Es sind ihre Stimmen, die am 19. Februar aus Lautsprechern im ganzen Land schallen werden. Wo rechter Hass, Verschwörungsideologie und Terror sich ausbreiten und vom „Verfassungsschutz“ bis in den Bundestag zu Tage treten, da gibt es keine neutrale Position. Wir müssen uns entscheiden: Faschismus oder Antifaschismus.

Der Kampf für Klimagerechtigkeit muss antirassistisch sein. Das bedeutet: historische Verantwortung anerkennen, aktuellen Ungerechtigkeiten entgegentreten, kämpfen für eine Zukunft mit Bewegungsfreiheit, Menschenrechten und sicherem Zuhause für alle. Als Klima-Aktivist*innen sind wir Teil einer Gesellschaft, die Rassismus und Antisemitismus tagtäglich reproduziert, und darin müssen wir uns positionieren. Wir sehen es deshalb als Aufgabe der ganzen Klimabewegung an, das Bündnis „Initiative 19. Februar Hanau“ sowie die Migrantifa-Bewegung und die vielen anderen Gruppen und Initiativen in ihrem Kampf gegen rassistischen Terror, Polizeigewalt und Nazi-Netzwerke zu unterstützen.

Wir rufen Euch deshalb auf: Geht am 19. Februar zu einer der dezentralen Kundgebungen in Eurer Stadt – wenn es noch keine gibt, dann hört Euch um und schaut, ob ihr selbst eine organisieren könnt! Unterstützt dabei migrantische Selbstorganisierungen und Antira-Gruppen, seid solidarisch und behutsam, denn es ist der Tag eben dieser Perspektiven. Achtet auf Abstand und Maske – und gedenkt der Toten von Hanau. Aber bleibt nicht beim Gedenken. Steht auf, wenn ihr Rassismus, Antisemitismus oder andere Formen von Diskriminierung erlebt. Geht auf die Straße gegen Neonazis, Coronaleugner*innen, die AfD und Rassismus überall. Denn Klimagerechtigkeit geht nur antifaschistisch & antirassistisch!

Mehr Infos: https://19feb-hanau.org/

Unterzeichner*innen:

Afrique Europe Interact
Alle Dörfer Bleiben
Am Boden bleiben
AniCA – Animal Climate Action
Antirassitische Gruppe Mainz
ausgeCO2hlt
AStA der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung
Attac Deutschland
BI stoppt Temelin
Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie
BürgerBegehren Klimaschutz
BUNDjugend
Café 2Grad Frankfurt
Ende Gelände
Extinction Rebellion Berlin
XR Bremen
XR Darmstadt
XR Dresden
XR Freiburg
XR Göttingen
XR Hamburg-West
XR Heidelberg
XR Magdeburg
XR Münster
XR Potsdam
XR Thüringen
XR Trier
XR Zwickau
Fossil Free Lüneburg
Fridays for Future Deutschland
FfF Bad Nenndorf
FfF Bamberg
FfF Berlin
FfF Darmstadt
FfF Falkensee
FfF Frankfurt am Main
FfF Freiburg
FfF Heidelberg
FfF Ingolstadt
FfF Leipzig
FfF Magdeburg
FfF Marburg
FfF Nürnberg
FfF Weil der Stadt
FfF Worms
FfF Wülfrath
Gegenstrom Hamburg
Interventionistische Linke [iL*]
JunepA (Junges Netzwerk für politische Aktionen)
KlimaAktion Mainz
Klimabande Bremen
Klimacamp Rheinland
Lützerath lebt
OG Schorndorf
Roland Meister (Rechtsanwalt des Vaters eines der Opfer von Hanau)
Sand im Getriebe
stopA14ff
Students for Climate Justice Regensburg
Students for Future Deutschland
Unicorn-Power.TV
vegan4future
Zugvögel – Grenzen überwinden
350.org Deutschland