Nächste Kennenlernveranstaltung am Montag, 07.11. // Neue Podcastfolge // Neues aus der Bewegung

+++ for English, see below +++

Liebe Unterstützer*innen,

nach monatelanger Planungs-, Mobilisierungs- und Vernetzungsarbeit und einem mehrtägigen Aufbau eröffneten wir am Freitag, den 23. September 2022, unser Aktionscamp, direkt hinter dem Bahnhof in Quakenbrück – einer kleinen Stadt im Landkreis Osnabrück mit ca. 13.000 Einwohner*innen.

Mitten in der Region, in der sich deutschlandweit die meisten Betriebe der Tierindustrie ballen – von Futtermittelwerken und Mastanlagen bis zu Schlachthöfen und Wurstfabriken. Wo auch die riesigen Profiteur*innen der Industrie sitzen: die großen Fleischkonzerne, allen voran PHW (Wiesenhof), Vion, Tönnies und Westfleisch.

Dort errichteten wir unsere Zelte und luden Aktivist*innen, Anwohner*innen, Landwirt*innen und alle Interessierten ein, uns zu besuchen und sich an unseren zahlreichen Protesten zu beteiligen. Es gab ein buntes Programm aus Workshops und Vorträgen sowie Räume, um ins Gespräch zu kommen, Ideen zu diskutieren und sich gemeinsam auf Aktionen vorzubereiten. Außerdem riefen wir als Bündnis auch andere Gruppen, Organisationen und Menschen dazu auf, sich mit eigenen Protesten an unseren Aktionstagen zu beteiligen – und wurden nicht enttäuscht! Unter anderem wurde der Tönnies-Schlachthof in Badbergen einen ganzen Tag lang blockiert!

Einen ausführlichen Bericht zum Camp und den Aktionstagen findet ihr auf unserer Homepage: https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/aktionsbericht-2022/

1. Macht mit: Nächste Kennenlern-Veranstaltung am Montag, 7.11. um 19 Uhr

2. Neue Podcast-Folge: Patriarchat überwinden

3. Anstehende Termine

4. Aus der Bewegung

1. Macht mit: Nächste Kennenlern-Veranstaltung am Montag, 7.11. um 19 Uhr

Am Montag, 7.11. um 19 Uhr, veranstalten wir wieder ein offenes Online-Kennenlerntreffen! Dort stellen wir uns und unsere Arbeit persönlich vor und erklären, wie Interessierte mitmachen können!

Wenn ihr dabei sein möchtet, meldet euch gerne per E-Mail bei uns!

2. Neue Podcast-Folge: GGDT09 Patriarchat überwinden

Es gibt wieder eine neue Folge unseres Podcast „Gemeinsam lauschen – Der Podcast gegen die Tierindustrie“: GGDT09 Patriarchat überwinden!

In Folge 9 sprechen Rey und Ben über die antipatriarchale Arbeit in unserem Bündnis. Sie erzählen dabei auch von eigenen Erfahrungen aus ihrem Leben, erklären was das Patriarchat eigentlich mit der Tierindustrie zu tun hat und wieso wir gegen jede Form von Unterdrückung kämpfen sollten. Inhaltshinweis: In diesem Podcast wird über Sexismus, Rassismus und Tierausbeutung gesprochen. Diese Themen können für Menschen abhängig von Erfahrungen und Betroffenheiten belastend sein.

Die ganze Folge könnt ihr hier hören.

3. Anstehende Termine

9. November in Berlin: Vortrag „Fleisch. Macht. Markt.“

Mit Ferat Koçak (MdA), klimapolitischer Sprecher der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, diskutieren wir über antikapitalistische Kämpfe gegen die Tierindustrie.Wir schauen uns die Tierindustrie genauer an und sprechen auch über Aktivismus.

Wann: 9. November, 19 Uhr

Wo: Wahlkreisbüro „Linx*44“: Schierker Straße 26, 12051 Berlin

Aus der Ankündigung:

Essen „ist einer der nächsten großen Schauplätze des Kampfes. Ich bin manchmal wirklich enttäuscht, dass viele von uns davon ausgehen können, dass wir diese radikalen Aktivisten sind, aber wir wissen nicht, wie wir über die Nahrung nachdenken sollen, die wir in unseren eigenen Körper stecken. Wir erkennen nicht, in welchem Ausmaß wir in den gesamten Prozess des Kapitalismus verwickelt sind, indem wir unkritisch an der Ernährungspolitik teilnehmen, die uns von den großen Konzernen angeboten wird. […]. Ich bin vegan und das ist Teil einer revolutionären Perspektive.“ Angela Davis

Die Tierindustrie befeuert diverse Krisen: Klimakatastrophe, Neokolonialismus, Ausbeutung von Tieren, Menschen und Natur. Wie kann ein antikapitalistischer Kampf gegen die Tierindustrie und für Tierbefreiung und Klimagerechtigkeit aussehen? Und wie können wir ein besseres Ernährungssystem gestalten?“

15.-18. November in Hannover: Proteste gegen die EuroTier

Die EuroTier ist der weltgrößte Messe der Tierindustrie. Hier werden die neusten Technologien – von der Zucht über Futtermittel bis hin zur Verarbeitung von Tieren – beworben und vermarktet. Auch lebende Tiere werden antransportiert und in den Messehallen ausgestellt.
Alles um die Tierindustrie (für ein paar Wenige) noch profitabler zu machen – auf Kosten der Tiere und Arbeiter*innen.

Wenn ihr euch an Protesten gegen die EuroTier beteiligen möchtet, schreibe gerne eine Email an: eurotier-zernagen@riseup.net (PGP: https://keys.openpgp.org/search?q=eurotier-zernagen%40riseup.net)

18.-20. November in Hannover und online: Bündnistreffen von Gemeinsam gegen die Tierindustrie

Circa einmal im Monat kommen wir zu einem Bündnistreffen zusammen. Über ein Wochenende hinweg planen wir anstehende Aktionen, diskutieren aktuelle politische Entwicklungen und arbeiten an unseren internen Strukturen.

In der Regel beginnen die Bündnistreffen mit einem gemeinsamen Ankommen am Freitagabend und enden Sonntag um die Mittagszeit. Wir kommen hybrid, also sowohl in Präsenz in Hannover als auch online, zusammen. Schreibt uns bei Interesse gerne eine E-Mail.

4. Aus der Bewegung

Am 19. September blockierten ca. 40 Aktivist*innen der Aktionsgruppe “Unfreiwillige Feuerwehr” unter dem Motto “Jänschwalde ausschalten” in drei koordinierten Aktionen das Kohlekraftwerk Jänschwalde! Am frühen Morgen konnten sie die Kohlezufuhr zum Kraftwerk an mehreren Punkten unterbrechen, indem sie sich an Gleisen und Förderbändern anketteten. Durch die Blockade mussten 2 von 4 Kraftwerksblöcken für mehrere Stunden abgeschaltet werden. In dieser Zeit wurden CO2-Emissionen von 4.800 Tonnen verhindert.

Ralph und Ava sind immer noch in U-Haft. #FreeRalph und #FreeAva!

Es folgt ein Text der Unfreiwilligen Feuerwehr:

In der Untersuchungshaft wird den Inhaftierten von der unfreiwilligen Feuerwehr tierleidfreies Essen verweigert. Aus der JVA Cottbus-Dissenchen berichtet Ralph, dass unter die “vegetarische Verpflegung” auch Fisch gezählt wird. Und das obwohl auf dem Auswahlbogen sogar gesondert die pesketarische Ernährung ausgewählt werden kann. Veganes Essen gibt es hier gar nicht.

In der JVA Luckau-Duben bei Ava und Carlo sieht es ähnlich düster aus. Hier wird eine vegane Ernährung als Mangelernährung deklariert und besteht daher nur aus Beilagen. Wenn Menschen keine vernünftigen veganen Gerichte bekommen, dann ist die vegane Ernährung natürlich nicht ausreichend!

Das Menschenrecht auf Nahrung ist – wie auch alle anderen Menschenrechte – unteilbar mit der naturgegebenen Würde der menschlichen Person verbunden. Verwirklicht ist es, wenn jeder Mensch jederzeit Zugang zu angemessener Nahrung oder Mitteln zu ihrer Beschaffung hat. Natürlich steht es allen Menschen frei aus persönlichen, ethischen oder religiösen Gründen ihre Nahrungsauswahl anzupassen.

Da die Gefangenen sich ihr Essen zur Zeit nicht selbst beschaffen können sind die JVAs verpflichtet ein passendes und ausgewohgenes Angebot zur Verfügung zu stellen. Die Repression des Staates besteht in der Isolation der Menschen von ihrem Leben, der Gesellschaft und von ihren Freund*innen. Den Menschen zusätzlich eine ausgewohgene vegane Ernährung zu verwehren missachtet die Würde der Gefangenen.

Wir fordern, dass die JVAs eine tierleidfreie Ernährung der Gefangenen ermöglichen!

Was könnt ihr nun tun?

Ruft bei den Anstaltsleitungen an und beschwert euch, dass sie den Gefangenen den Zugang zu tierleidfreiem Essen verweigern! Wenn genug Menschen anrufen können wir vielleicht ein Einlenken herbeiführen und diesem irrationalen Schwachsinn ein Ende setzen.

Telefonnummer JVA Luckau-Duben: 035456 673-0 oder 035456 673-300
Telefax: 035456/673216
Mail:  Poststelle.DU@justizvollzug.brandenburg.de

Telefonnummer JVA Cottbus-Dissenchen: 0355 4888-0
Fax: 0355 4888-222
Mail: Poststelle.CB@justizvollzug.brandenburg.de

Ministerium der Justiz
Telefon: 0331 8660
Fax: 0331 866-3080
Mail: poststelle@mdj.brandenburg.de

Kommt alle zu den Lützi-Lebt-Wochenenden!

Lützerath ist ein Dorf im Rheinland, das für die Profite eines internationalen Großkonzerns zerstört werden soll. RWE will das Dorf abreißen, um 650 Millionen Tonnen Braunkohle zu verfeuern. Damit würde Deutschland das Pariser Klimaabkommen brechen.

So wie es aussieht kommt die drohende Räumung Lützeraths immer näher! Aktuell gibt es dort eine Reihe von Skillshares und Bildungsangeboten: https://luetzerathlebt.info/

Solidarische Grüße!

Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie
mail@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org
https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org

+++ English version +++

Dear comrades & friends,

after months of planning, mobilization and networking and several days of setup, we opened our action camp on Friday, September 23, 2022, directly behind the train station in Quakenbrück – a small town in the district of Osnabrück with about 13,000 inhabitants.

In the middle of the region where most of the animal industry’s operations are concentrated – from feed and fattening plants to slaughterhouses and sausage factories. This is also where the huge profiteers of the industry are located: the large meat companies, above all PHW (Wiesenhof), Vion, Tönnies and Westfleisch.

There we set up our tents and invited activists, residents, farmers and all interested people to visit us and participate in our numerous protests. There was a colorful program of workshops and lectures as well as spaces to get into conversation, discuss ideas and prepare for actions together. In addition, we as an alliance also called on other groups, organizations and people to participate in our days of action with their own protests – and we were not disappointed!

A detailed report in English will follow.

1. Join us: Next open event on Monday, November 7th at 7pm

On Monday, Nov. 7 at 7 p.m., we will again host an open online event in which we will introduce ourselves and our work in person and explain how interested people can join!

If you would like to join us, please contact us by email.

2. New Podcast Episode: GGDT09 Overcoming Patriarchy

There is a new episode of our podcast „Listening together – The podcast against the animal industry“: GGDT09 Overcoming patriarchy! (in German)

In episode 9, Rey and Ben talk about the anti-patriarchal work in our alliance. They also share their own life experiences, explain what patriarchy actually has to do with the animal industry, and why we should fight against all forms of oppression. Content note: This podcast talks about sexism, racism, and animal exploitation. These topics can be stressful for people depending on their experiences and how they are affected.

You can listen to the whole episode here.

3. Upcoming Events

November 9 in Berlin: Lecture „Meat. Power. Market.“ (in German)

With Ferat Koçak (MdA), climate policy spokesman for the Left Party in the Berlin House of Representatives, we discuss anti-capitalist struggles against the animal industry. We take a closer look at the animal industry and also talk about activism.

When: November 9th, 7 p.m.

Where: constituency office „Linx*44“: Schierker Straße 26, 12051 Berlin.

From the announcement:

Food „is one of the next major arenas of struggle. I’m sometimes really disappointed that many of us can assume that we are these radical activists, but we don’t know how to reflect on the food that we put in our own bodies. We don’t realize the extent to which we are implicated in the whole process of capitalism by participating uncritically in the food politics offered to us by the big corporations. […] I’m vegan […] and it is I think a part of a revolutionary perspective.“ Angela Davis

The animal industry fuels diverse crises: Climate catastrophe, neocolonialism, exploitation of animals, humans and nature. What can an anti-capitalist struggle against the animal industry and for animal liberation and climate justice look like? And how can we shape a better food system?“

November 15th-18th in Hannover: Protests against EuroTier

EuroTier is the world’s largest trade fair for the animal industry. Here, the latest technologies – from breeding to feed to animal processing – are promoted and marketed. Live animals are also transported and exhibited in the exhibition halls. All to make the animal industry even more profitable (for a few) – at the expense of animals and workers.

If you want to participate in protests against the EuroTier, please send an email to: eurotier-zernagen@riseup.net (PGP: https://keys.openpgp.org/search?q=eurotier-zernagen%40riseup.net).

November 18th-20th in Hannover and online: Alliance meeting of Together against the animal industry

About once a month we come together for an alliance meeting. Over a weekend we plan upcoming actions, discuss current political developments and work on our internal structures.

As a rule, the alliance meetings begin with a joint arrival on Friday evening and end on Sunday around noon. We meet in presence in Hannover as well as online. If you are interested, please send us an email.

4. from the movement

UNFREIwillige Feuerwehr: Support for the prisoners of the coal power plant blockade Jänschwalde

On September 19th, about 40 activists of the action group „Involuntary Fire Brigade“ blocked the coal-fired power plant Jänschwalde in three coordinated actions under the motto „Switch off Jänschwalde“! In the early morning they were able to interrupt the coal supply to the power plant at several points by chaining themselves to tracks and conveyor belts. The blockade forced 2 of 4 power plant units to shut down for several hours. CO2 emissions of 4,800 tons were prevented during this time.

Ralph and Ava are still in custody. #FreeRalph and #FreeAva!

The following is a text from the UNFREIwillige Feuerwehr:

In pre-trial detention, detainees are denied animal-free food. From the JVA Cottbus-Dissenchen Ralph reports that fish counts as „vegetarian food“ – even though on the selection sheet pescetarian nutrition can even be selected seperately. Vegan food is not available here at all.

In the Luckau-Duben correctional facility with Ava and Carlo, things look similarly bleak. Here a vegan diet is declared as malnutrition and therefore consists only of side dishes. If humans do not get reasonable vegan dishes, then the vegan nutrition is naturally not sufficient!

The human right to food is – like all other human rights – indivisibly connected with the nature-given dignity of the human person. It is realized if every human being has access to adequate food or means for its procurement at any time. Of course, all people are free to adjust their food choices for personal, ethical or religious reasons.

Since prisoners are currently unable to obtain their own food, correctional facilities are obligated to provide a suitable and adequate supply. The repression of the state consists in isolating people from their lives, from society and from their friends. To additionally deny people a balanced vegan diet disregards the dignity of the prisoners.

We demand that the prisons provide an animal-free diet for the prisoners!

What can you do now?

Call the prison administrators and complain that they are denying prisoners access to animal-free food! If enough people call, maybe we can bring about a change of heart and put an end to this irrational bullshit.

Telephone number JVA Luckau-Duben: 035456 673-0 or 035456 673-300
Fax: 035456/673216
Mail: Poststelle.DU@justizvollzug.brandenburg.de

Telephone number Cottbus-Dissenchen Prison: 0355 4888-0
Fax: 0355 4888-222
Mail: Poststelle.CB@justizvollzug.brandenburg.de

Ministry of Justice
Phone: 0331 8660
Fax: 0331 866-3080
Mail: poststelle@mdj.brandenburg.de

Come to the „Lützi Lebt“ weekends!

Lützerath is a village in the Rhineland that is to be destroyed for the profits of a major international corporation. RWE wants to demolish the village in order to burn 650 million tons of lignite. This would put Germany in breach of the Paris climate agreement.

As it looks, the threatened eviction of Lützerath is getting closer and closer! Currently there are a number of skillshares and educational offers: https://luetzerathlebt.info.

Solidarity greetings to all of you!

Gemeinsam gegen die Tierindustrie
https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org
mail@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org