Über ein Dilemma bei Schlachthofblockaden
Ziel von Blockaden ist es, den Schlachtbetrieb in einem Schlachthof aufzuhalten und die hier verübte systematische Gewalt an Tieren zu stoppen.
Dies bedeutet leider auch, dass die Tiere, die während der Unterbrechung des Schlachtbetriebes in Transportern „angeliefert“ werden, möglicherweise noch länger in diesen Transportern verharren sollen. Dies ist ein moralisches Dilemma, dessen wir uns bewusst sind und welches wir diskutiert haben. Wir machen diese Aktion nicht leichtfertig und nehmen zusätzliches Tierleid nicht einfach so billigend in Kauf.
Wir möchten daher kurz begründen, warum wir uns für eine Durchführung dieser Aktion entschieden haben:
Die Tiere in den Transportern haben ihr gesamtes (kurzes) Leben lang in den Mastanlagen Leid erfahren. Auf sie wartet im Schlachthof der sichere Tod inklusive damit verbundenen Ängsten und Qualen (wie z.B. bei unzureichender Betäubung). Wir können nicht beurteilen, was im Sinne der individuellen Tiere ist. Ob und welchen Unterschied es macht, wenn der
qualvolle Schlachtprozess nach regulärer enger Taktung oder mit einem zeitlichen Aufschub mit Wartezeit im Transporter geschieht. Uns eint aber die Annahme, dass grundsätzlich jedes fühlende Lebewesen am Leben bleiben möchte.
Für das grundlegende Leid und die Ausbeutung der Tiere sind nicht diejenigen verantwortlich, die versuchen, es zu verhindern. Verantwortlich hierfür und auch die Ermordung der Tiere sind die Schlachtkonzerne, unsere Regierung, die die Ausbeutung und Tötung der Tiere unterstützt, die Fleisch- und Lebensmittelindustrie, die tierhaltenden Landwirt_innen und auch die Konsument_innen.
Unser Ziel ist es, die gewaltsame Tötung dieser Individuen zu verhindern, auch wenn hierfür kaum eine realistische Chance besteht. Unser Ziel ist auch, mit dieser Aktion deutlich zu machen, dass wir etwas tun können, um die Gewalt an Tieren zu stoppen. Wir wollen diese
Gewalt in der öffentliche Debatte sichtbar werden lassen, damit dies zu einem gesellschaftliche Wandel beiträgt, der die Gewalt an Tieren verringert und im besten Fall abschafft.
Für den Zeitraum der Aktion fordern wir, dass die Tiere in den Transportern angemessen mit Wasser und ggf. Futter versorgt werden. Wir selbst versuchen unser Bestes, die Tiere vor Ort mit unseren Mitteln zu versorgen.
Wir fordern außerdem Zugang von außen zu den „Tiertransportern“, um mit Filmaufnahmen diejenigen Individuen sichtbar zumachen, deren Schicksal im Verborgenen gehalten und unsichtbar gemacht werden soll.
Wir fordern, dass die am Tag der Aktion angelieferten Tiere auf Lebenshöfen oder ähnlichen Einrichtungen untergebracht werden, und dort ein Leben nach ihren Bedürfnissen führen können. Für die Versorgung der Tiere muss der Fleischkonzern die Kosten tragen.
Tear down Tönnies: Aktueller Stand von Tönnies Schadensersatzforderungen
Aufruf zur solidarischen Prozessbegleitung
09.11.2020 | ab 10:00 Uhr Kundgebung | 11:30 Prozess | Zweigertstr. 52,
Essen
Ohne Solidarität geht es nicht. Daher teilen wir an dieser Stelle den Aufruf zur Prozess-Unterstützung des Solidaritätskreises.
Am 06. Mai 2019 besetzte eine autonome Gruppe von 32 Menschen einen Schlachthof in Düren. Nun, über ein Jahr später, ist einer der Aktivisten wegen Hausfriedensbruch angeklagt und soll am 09. November vor dem Amtsgericht Essen erscheinen. Die Besetzer*innen waren größtenteils Aktive der Klimagerechtigkeits- und der Tierbefreiungsbewegung.
Motivation der Gruppe war es, nicht nur auf die Missstände in diesem konkreten Schlachthof, sondern auf die strukturellen Probleme der Tierausbeutung als Ganzes aufmerksam zu machen. Sowohl Menschen als auch andere Tiere werden in diesem Profit orientiertem System auf Produkte reduziert, ausgebeutet und getötet. Die Fleischindustrie trägt zudem durch den hohen Energie- und Wasserverbrauch einen erheblichen Teil zur Klimakrise bei. Wie die einzelnen Zahnräder des Systems ineinander greifen zeigt sich auch daran, wie bei der Aktion vor Ort die Polizei, durch ihre gewaltsame Räumung der Blockade, und die Justiz, durch das Verteilen von weiteren Strafen, die Interessen von Konzernen statt die von Menschen und anderen Lebewesen schützen.
Doch Solidarität ist unsere Waffe gegen eure Repression! Daher möchten wir uns am 09. November ab 10 Uhr vor dem Amtsgericht Essen versammeln, den Angeklagten unterstützen und auf die vielen Probleme, die mit Tierausbeutung einhergehen, aufmerksam machen. Wir werden weiterhin für eine Welt kämpfen, in der jedes Lebewesen in Freiheit leben kann.
Workshop im Hambi
Bei den Anti-Spe-Days im Hambacher Forst konnte wir einen Workshop zur internationalen Mobilisierung für eine Massenaktion im Jahr 2021 durchführen. Hierbei sind zahlreiche neue Netzwerke zu Tierbefreiungs- und Tierrechtsaktvist*innen aus Europa entstanden. Im Rahmen des Workshops wurden Pläne konkretisiert, wie die Mobilisierung effektiv und strategisch klug durchgeführt werden kann. Zudem bot der Workshop einen Rahmen, um sich über länderübergreifende Erfahrungen mit Repressionen und der Durchführung von Aktionen auszutauschen.
Neue Podcast-Folge erschienen: Moore und Klimagerechtigkeit
Es ist soweit: eine weitere Folge unseres Podcasts: „Gemeinsam lauschen – der Podcast gegen die Tierindustrie“ ist fertig!
Die dritte Folge unseres Podcasts „Gemeinsam lauschen“ widmen wir den Mooren. Was ist eigentlich ein Moor? Welche Bedeutung haben Moore für unser Klima und welche Rolle spielen sie in der Landwirtschaft? Und was hat das eigentlich alles mit der Tierindustrie zu tun?
Diese und weitere Fragen haben wir mit zwei Aktivist*innen von Climate Justice Greifswald besprochen, die Moore zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit für Klimagerechtigkeit gemacht haben. Hört rein und teilt den Podcast mit euren Freund*innen.
Verfügbar ist der Podcast wie immer auf unserer Webseite, Soundcloud und Youtube!
Weitere Informationen:
– Twitter-Account von Climate Justice Greifswald
– Hintergrundinformationen zu Mooren
– Alle Podcast-Folgen zum Nachhören
Ihr wollt mit der Podcast-AG Kontakt aufnehmen? Schreibt uns an:
podcast@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.de
Gemeinsam gegen die Tierindustrie goes Rheinland
Ende September zeichnet sich ein heißer Spätsommer ab im Rheinland: vom 23. – 28. September mobilisiert Ende Gelände in das Braunkohlerevier, und im selben Zeitraum (24. – 27. September) finden die internationalen Forest Anti-Spe Days 2020 im Hambacher Forst statt! Wir rufen euch auf, mit uns ins Rheinland zu kommen und euch an den Aktionen zu beteiligen! Entweder bei Ende Gelände oder im Hambacher Forst auf den Tagen gegen Speziesismus.
Wir werden uns im Hambacher Forst mit Workshops am Programm beteiligen und den internationalen Aktivist*innen das Bündnis sowie unsere Pläne für die Massenaktion 2021 vorstellen.
Weitere Infos zu den Forest Anti-Spe Days findet ihr auf der offiziellen Homepage:
https://forestantispedays.noblogs.org/deutsch/
Klimagerechtigkeit jetzt!
Wir als Bündnis rufen nochmals alle Genoss*innen dazu auf, Ende September gemeinsam an die Orte der Zerstörung im Rheinland zu kommen. Lasst uns ein starkes Zeichen unseres Protests gegen Klimazerstörung setzen und einen grundlegenden Systemwandel, und damit den sofortigen Kohleausstieg, einläuten!
ENDE GELÄNDE! – UNGEHORSAM FÜR KLIMAGERECHTIGKEIT WELTWEIT! KOHLE STOPPEN, DÖRFER RETTEN, KAPITALISMUS ABBAGGERN!
Eindrücke vom Aktionstag gegen Tönnies
Am gestrigen Freitag, 11.09., haben wir uns am Aktionstag gegen Tönnies in Düsseldorf beteiligt. Gemeinsam mit der Organisation Aktion ./. Arbeitsunrecht und mehreren anderen Gruppen aus der Arbeitsrechts-, Klima- und Umweltbewegung hatten wir zur Demonstration „System Tönnies stoppen! Gegen die Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt“ am Abend aufgerufen. Am Vormittag des Tages fand dazu eine Pressekonferenz statt. Am Nachmittag haben wir uns mit Aktiven und Interessierten getroffen, um eine zusätzlichen Protest beim Anwaltsbüro von Tönnies durchzuführen. Abends nahmen dann etwa 150 Menschen an der gemeinsamen Demonstration teil und zogen mit mehreren Zwischenstationen durch die Düsseldorfer Innenstadt.
Hier ist das Video von der Pressekonferenz um 11:00 Uhr:
Um 17 Uhr haben wir der Anwaltskanzlei von Tönnies, Eversheds Sutherland, einen Besuch abgestattet. Die Kanzlei vertritt den Konzern bei den Schadensersatzforderungen gegen Aktivist*innen der Gruppe „Tear Down Tönnies“. Wegen einer Schlachthofblockade 2019 sollen diese 40.000 € bezahlen. Mehr Infos dazu hier.
Und hier noch einige Fotos von der Demonstration ab 18 Uhr:
Vielen Dank an Aktion ./ Arbeitsunrecht für die Organisation und an alle Beteiligten für’s Mitmachen!
System Tönnies stoppen! Aufruf zur Demonstration am 11. September 2020 in Düsseldorf
Wir rufen gemeinsam mit Aktion ./. Arbeitsunrecht und zahlreichen weiteren Gruppen am Freitag, 11. September, zur Demonstration gegen das System Tönnies in Düsseldorf auf.
Die Demonstration beginnt um 18 Uhr am Düsseldorfer Hauptbahnhof.
Alle Interessierten sind eingeladen, sich um 16 Uhr bereits mit uns vor dem Hauptbahnhof zu treffen. Von dort gehen wir um 16:15 Uhr in den Park, wo wir euch in entspannter Runde gerne persönlich unser Bündnis vorstellen. Außerdem wollen wir noch eine kleine Aktion machen, zu der wir euch gerne einladen, und anschließend um 18 Uhr gemeinsam an der Demonstration teilnehmen.
Bei Fragen vorab schreibt uns gerne eine E-Mail: mail@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org
Aus unserer Pressemitteilung:
„Schlachtfabriken bedeuten immer Tierleid, Naturzerstörung und Ausbeutung. Wir müssen jetzt den Ausstieg aus der Tierindustrie organisieren, die Schlachtkonzerne enteignen und die Transformation hin zu einer solidarischen und ökologischen Landwirtschaft und Ernährung einleiten. Wir wollen Gerechtigkeit für Menschen und Tiere und eine gute Zukunft für alle. Wir freuen uns sehr über die breite Allianz, die hinter dem Protest gegen Tönnies steht und stetig anwächst.“
Zum Demonstrationsaufruf und allen unterzeichnenden Gruppen: https://arbeitsunrecht.de/demo-aufruf-system-toennies-stoppen/