Watchblog Tierindustrie: Themenseite Internationales

Hier findet ihr alle Artikel des Watchblogs Tierindustrie über aktuelle Entwicklungen aus allen Teilen der Welt:

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Eine jüngst veröffentlichte wissenschaftliche Studie zeigt ein enormes Treibhausgas-Einsparpotential durch die Reduktion von Fleisch und Milch in der Ernährung. In der Publikation „The carbon opportunity cost of animal-sourced food production on land“ zeigen Wissenschaftler*innen verschiedener US-amerikanischer Universitäten, dass das Potential zur Einsparung von CO² durch den Ausstieg aus der Tierindustrie der Größenordnung der Emissionen fossiler Energieträger des gesamten letzten Jahrzehnts entspricht.

Der Grund ist, dass die Tierpoduktion enorme Landflächen beansprucht. Würden stattdessen Pflanzen für den direkten menschlichen Verzehr produziert, könnten die freiwerdenden Flächen für Klimaschutzmaßnahmen genutzt werden, etwa zur Aufforstung von Wäldern oder der Wiedervernässung von Mooren. Die Klimaschutzpotentiale dieser alternativen Nutzungsmöglichkeiten bezeichnen die Wissenschaftler*innen als Kohlenstoff-Opportunitätskosten, analog zur Nutzung des Begriffs Opportunitätskosten in der Ökonomie.

Würde ein globaler Umstieg hin zu pflanzenbasierten Ernährungsweisen gelingen, so schätzen die Autor*innen, könnten zwischen 332 und 547 Gigatonnen CO² eingelagert werden. Dies entspräche zwischen 99 und 163% des gesamten Emissions-Budget, das der Menschheit aktuell noch zur Verfügung steht, um mit 66% Wahrscheinlichkeit das 1.5 °C Ziel zu erreichen.

Die Opportunitätskosten gehen zu großen Teilen (72%) auf Weideflächen von Wiederkäuern zur Fleisch und Milchproduktion zurück. Demgegenüber sind die Flächen, auf denen die Tierindustrie Futtermittelanbau betreibt, für 28% verantwortlich. Und je länger die Regierungen den nötigen Wandel im Landwirtschafts- und Ernährungssystem hinauszögern, desto größer werden die stetig wachsenden Opportunitätskosten.

Würde die Tierproduktion wie in dem Szenario beschrieben so drastisch reduziert, wäre die Lebensmittelproduktion laut den Wissenschaftler*innen jedoch immer noch in der Lage, um die Weltbevölkerung mit mehr als genug der nötigen Nährstoffen zu versorgen.

Weitere Informationen

07.09.2020, Hayek, M.N., Harwatt, H., Ripple, W.J. et al.: The carbon opportunity cost of animal-sourced food production on land. Nat Sustain

Die britische Organisation Feedback hat eine Studie veröffentlicht, wie Banken die klimaschädliche Tierindustrie finanzieren. Unter dem Titel „Butchering the planet: The big-name financiers bankrolling livestock corporations and climate change“ untersucht Feedback, welche Finanz-Player am stärksten investieren und auf welche Summe sich das Finanzvolumen beläuft.

Das Ergebnis: In den Jahren 2015 bis 2020 erhielten die globalen Player der Tierindustrie über 478 Milliarden Dollar von mehr als 2.500 Investmentfirmen, Banken und Pensionsfonds aus der ganzen Welt. Die größten Player sind Blackrock, die Capital Group and die Vanguard Group. Diese zählen zu den größten Vermögensverwaltern der Welt und investieren auch massiv in andere klimaschädliche Bereichen. Von den deutschen Unternehmen sticht die Deutsche Bank hervor, die sowohl zu den 15 größten Investor*innen wie auch den 15 größten Kreditgeber*innen der Tierindustrie zählt.

Die 15 größten Kreditgeber*innen der Tierindustrie; die Deutsche Bank liegt auf Platz 12.
Die 15 größten Investor*innen der Tierindustrie; die Deutsche Bank liegt auf Platz 15.

Feedback schließt die Studie mit dem Fazit:

We have reached peak livestock. Industrial meat and dairy production are utterly incompatible with a safe, ecologically sustainable life on earth. JBS, Cargill and Tyson are businesses as damaging to our planet as the fossil fuel industry. There is no version of industrial animal agriculture that is compatible with climate justice and a zero-carbon future.

Analog zu „Peak Oil“ spricht Feedback von „Peak Livestock“ – ab jetzt kann es nur einen Weg geben, und zwar den Ausstieg aus der Tierindustrie. Denn: die Tierindustrie ist völlig inkompatibel mit einer ökologisch verträglichen Lebensmittelproduktion. Es gibt keine Version der Tierindustrie, die mit Klimagerechtigkeit vereinbar ist.

Weitere Informationen

08.07.2020, Feedback: Butchering the planet – The big-name financiers bankrolling livestock corporations and climate change

Nicht nur in Deutschland haben sich Schlachthöfe als Corona-Hotspots erwiesen, vielmehr wurden bereits seit Beginn der Pandemie immer wieder Ausbrüche auf der ganzen Welt bekannt.

Die Fleischkonzerne wiesen allerorten selbstverständlich die Verantwortung weit von sich. Und gemeinsam mit staatlichen Einrichtungen wurde von Anfang an beschwichtigt, dass ein Konsum der Fleischprodukte trotz Corona-Ausbrüchen unbedenklich sei.

Nachdem jedoch in China wiederholt Corona-Viren auf importierten Fleischprodukten nachgewiesen wurden, hat die chinesische Regierung nun eine Warnung vor Fleisch aus Brasilien ausgesprochen: Konsument*innen sollten vorsichtig sein beim Kauf von importiertem gefrorenem Fleisch sowie Meerestieren.

Hintergrund der aktuellen Warnung sind Virus-Nachweise auf gefrorenem Geflügelfleisch, das aus Brasilien importiert wurde. Brasilien ist hinter den USA das Land mit den zweitmeisten Corona-Infektionen, auch in Fleischbetrieben sind hohe Infektionszahlen bekannt geworden. Es wird davon ausgegangen, dass die Viren durch infizierte Schlachthof-Arbeiter*innen auf die Fleischprodukte gelangen.

Weitere Informationen:

13.08.2020, Spiegel: China findet Coronavirus auf Chickenwings

13.08.2020, Bloomberg: China Says Frozen Chicken Wings from Brazil Test Positive for Virus

Brasilien ist ein Hotspot der Zerstörung von Ökosystemen und des neokolonialen Landraubs. Und immer neue Studien zeigen: ein maßgeblicher Treiber ist die Tierindustrie. Zuletzt berichteten wir darüber, dass ein Fünftel der EU-Sojaimporte in Verbindung mit illegaler Entwaldung in brasilianischen Regenwaldgebieten steht.

Nun hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International eine Studie veröffentlicht, die sehr detailliert nachzeichnet, wie die Fleischindustrie im brasilianischen Amazonas-Regenwald indigene Gemeinschaften verdrängt und aktiv an der Regenwaldabholzung beteiligt ist.

Studie beleuchtet Lieferketten von illegal gehaltenen Rinderherden

Die Studie belegt, dass Fleischkonzerne ihre Lieferketten nicht wie vorgeschrieben auf illegal in Schutzgebieten gehaltene Rinder überprüfen. Und nicht nur das: die Fleischkonzerne schaffen wirtschaftliche Anreize für eben diese illegale Rinderhaltung. Laut Amnesty werden Rindertransporte durch legale Rinderfarmen geschleust, um die Verbindung zur illegalen Haltung zu vertuschen – das Vorgehen ist als „cattle laundering“ bekannt, auf deutsch „Rinderwäsche“ analog zum Begriff Geldwäsche.

Für die indigenen Gemeinschaften und die traditionellen Bewohner*innen der Schutzgebiete bedeuten diese Praktiken Menschenrechtsverletzungen in großem Ausmaß: durch die Ausweitung der Weideflächen wird Regenwald auf ihrem Territorium vernichtet und ihr Land geraubt.

Im Fokus: JBS, der enorm wachsende Weltmarktführer

Brasilien ist weltweit das Land mit den meisten Rindfleischexporten. Im Fokus der Studie steht der Hauptexporteur: der größte Fleischkonzern der Welt JBS. Der Konzern hat seinen Sitz in Brasilien und den USA und ist auf Rind- und Schweinefleisch spezialisiert. Im Jahr 2019 verzeichnete JBS einen Umsatz von 37,4 Mrd. Euro – ein Wachstum um mehr als 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, bei der brasilianischen Konzernsparte ein Wachstum um sogar knapp 16 Prozent. Zum Vergleich: der größte deutsche Fleischkonzern Tönnies kam im Jahr 2019 auf einen Umsatz von 7,3 Mrd. Euro – JBS kommt auf das Fünffache.

Der Staat drückt beide Augen zu

Ermöglicht wird dieses Vorgehen durch die eigentlich zur Einhaltung der Tierhaltungsverbote zuständigen staatlichen Stellen. Denn diese stellen die für den Handel mit den Tieren erforderlichen Dokumente aus, auch wenn es sich um Schutzgebiete handelt. Inzwischen hat sogar die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Pará mitgeteilt, dass es kaum möglich ist, Fleisch aus Amazonasgebieten zu konsumieren, das nicht mit Entwaldung in Verbindung steht.

Weitere Informationen:

14.07.2020, Amnesty International: Illegale Rinderhaltung im Amazonasgebiet gefährdet indigene Gemeinschaften

15.07.2020, Frankfurter Allgemeine Zeitung: Amnesty: Rinder von illegalen Weiden aus Amazonien in Lieferkette

30.03.2020, Fleischwirtschaft: Weiteres Rekordjahr für JBS

Hierzulande ist die Tierindustrie weiterhin auf Wachstumskurs, ungeachtet der enormen negativen Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Natur. Und von den Regierungen, ob von Bund oder Ländern, wird häufig propagiert, dass staatliche Maßnahmen zur Reduktion der Tierproduktion nicht machbar seien. Vermeintliche Gründe gibt es viele: etwa dass die Mittel fehlten, zu strenge Regulierungen die Lebensmittelversorgung gefährdeten, die internationale Wettbewerbsfähigkeit riskiert würde, oder dass freie Märkte Probleme viel effektiver lösten, oder …

Interessant ist daher zu schauen, welche Wege andernorts eingeschlagen werden. Blicken wir in die Niederlande: Dort gibt es wie in Deutschland eine mächtige Tierindustrie und vergleichbare negative Auswirkungen. Während der deutsche Bundesrat die Schweineproduktion noch mit einer Legalisierung der bislang illegalen Kastenstände stützt, hat der niederländische Staat schon längst ein Ausstiegsprogramm für Schweineproduzent*innen aufgelegt. Ziel des Programms mit dem Titel „Warme Sanierung“ ist es, Bäuer*innen zur Bestandsabstockung oder Betriebsaufgabe zu bewegen – insbesondere in Gegenden mit besonders hoher Umweltbelastung. Für Bäuer*innen, die ihren Betrieb komplett aufgeben, wird eine Summe von 180 Millionen Euro bereitgestellt.

Das Programm, welches im November vergangenen Jahres gestartet wurde, wird inzwischen bereits von insgesamt mehr als 400 niederländischen Schweinebetrieben in Anspruch genommen. Und wenn alle Betriebe, die gegenwärtig an einer Aufgabe ihrer Produktion interessiert sind, die Produktion tatsächlich beenden, entspräche das einem Anteil von über zehn Prozent der gesamten niederländischen Schweineproduktion. Die niederländische Landwirtschaftsministerin hatte auch angekündigt, dass sie keinen interessierten Schweinebetrieb ablehnen wolle und, wenn nötig, das Budget aufstocken werde.

Auch zuvor schon gab es staatliche Förderprogramme für Aussteiger*innen: Unter dem Titel „Aktionsplan Ammoniak“ wurden Schweineproduzent*innen weniger strenge Umweltschutzregeln zugestanden, wenn sie ihren Betrieb zu einem festen Stichtag schlossen.

Klar ist: Eine echte Agrarwende erfordert noch deutlich weitreichendere Maßnahmen. Ausstiegsprogramme, die Tierproduzent*innen eine Perspektive bieten, sind dabei aber sicherlich eine sinnvolle soziale Komponente.

Weitere Informationen

06.07.2020, agrarheute Online:

Niederlande – Hofaufgabe: Über 400 Schweinehalter steigen aus

17.01.2020, agrarheute Online:

Emissionsreduktion – Niederlande: Mehr ausstiegswillige Landwirte, mehr Geld

Bildquelle: ARIWA – Animal Rights Watch e. V.

Westfleisch, der drittgrößte Fleischproduzent Deutschlands, kommt aus den Negativ-Schlagzeilen nicht heraus. Nach Hunderten Corona-Infektionen unter den Beschäftigten, Schließungen von Standorten in Coesfeld und Dissen, wiederholten Protestaktionen vor den Werkstoren und Kontrollen von Zoll und Arbeitsschutz-Beamten wurden am Dienstag (16. Juni 2020) mehrere Geschäftsräume des Konzerns in Deutschland und Dänemark durchsucht.

Hintergrund sind Untreuevorwürfe gegenüber Mitarbeiter*innen. Bereits Anfang Mai berichtete die Wirtschaftswoche von „dubiosen“ Exportgeschäften im vergangenen Herbst. Nach dem Zusammenbruch der chinesischen Schweinefleischproduktion aufgrund der Afrikanischen Schweinegrippe verstärkten Fleischkonzerne wie Tönnies oder Danish Crown ihr Exportgeschäft. Auch Westfleisch versuchte den Absatz von in Deutschland produziertem Schweinefleisch durch Geschäfte in China zu steigern. Im aktuellen Fall sollten 12.000 Tonnen Schweinefleisch exportiert werden. Abgewickelt wurde das Geschäft aber offenbar über eine Firma in Dubai, mehrere Mitarbeiter*innen sollen sich über die Geschäfte mit dem Zwischenhändler bereichert haben. Die Rheinische Post spricht von einem zweistelligen Millionenbetrag.

Der Skandal reicht offenbar weit in die Führungsebene. Die Firma aus Dubai mit Namen Prime Meat Genrel Trading ist laut Wirtschaftswoche personell mit einer dänischen Firma verknüpft, die von Torben Soennichsen geleitet wird. Dieser ist Bruder des Westfleisch-Vorstandssprechers Steen Soennichsen.

Statt Stellung zu den Vorwürfen zu nehmen, geht Westfleisch die Staatsanwaltschaften scharf an. Diese würden Falschinformationen aufsitzen. Finanzchef Carsten Schruck spricht gar von einem „böswilligen Frontalangriff“ und meint, „dass es sich um eine gezielte Kampagne handelt, die Westfleisch in ein falsches Licht rücken soll.“

Quellen und weitere Informationen:

17.06.2020, Wirtschaftswoche:
Westfleisch: „Böswilliger Frontalangriff“

16.06.2020, Rheinische Post:
Staatsanwaltschaft durchsucht Westfleisch-Standorte

16.06.2020, Wirtschaftswoche:
Anfangsverdacht der Untreue – Durchsuchungen bei Westfleisch

08.05.2020, Wirtschaftswoche:
Dubioser Chinadeal – Westfleisch und Rippchenrätsel (kostenpflichtiger Beitrag)

Bild: Protest von Peter Kossen vor Westfleisch-Schlachthof in Coesfeld am 10. Mai 2020 (Quelle: Bistum Münster)

Nach dem Corona-Ausbruch im Vion-Schlachthof in Bad Bramstedt (Schleswig-Holstein) mit 140 infizierten Arbeiter*innen sind auch am Schlachthof in Groenloe in den Niederlanden unweit der deutschen Grenzen 147 Corona-Fälle registriert worden. Der Betrieb wurde daraufhin eingestellt. Wie in Bad Bramstedt sind größtenteils osteuropäische Werkvertragsbeschäftige, die in beengten Unterkünften leben und in überfüllten Bussen in die Betriebe gefahren werden, betroffen. Gut die Hälfte von ihnen ist aufgrund niedrigerer Mieten in Sammelunterkünften in Deutschland untergebracht.

Nur etwas mehr als fünfzig Kilometer entfernt wurde wenig später eine weitere Schlachtfabrik des Unternehmens aufgrund von Verstößen gegen Infektionsschutzauflagen geschlossen. Bei Polizeikontrollen wurden 17 Kleinbusse festgestellt, bei denen Arbeiter*innen aus Unterkünften ohne notwendige Sicherheitsabstände transportiert wurden. Offenbar kam auch hier zumindest ein Teil der Fahrzeuge aus Deutschland, wo viele Vion-Beschäftigte durch Subunternehmen untergebracht sind.

Vion ist eine der größten Schlacht- und Fleischverarbeitungsunternehmen Europas mit 27 Produktionsstandorten. Etwa 4.500 Beschäftigte sind direkt bei Vion angestellt, weitere 7.900 arbeiten über Subunternehmen für den niederländisch-deutschen Konzern.

Quellen und weitere Informationen:

28.05.2020, Spiegel Online
Erneut Vion-Fleischfabrik in den Niederlanden stillgelegt

25.05.2020, RTL:
Corona-Ausbruch in niederländischem Schlachthof nahe deutscher Grenze

13.05.2020, NDR
Vion: ein internationaler Fleischproduzent

Nicht nur in Deutschland bewahrheiten sich die schlimmen Befürchtungen von Arbeitsrechtsinitiativen vor Corona-Ausbrüchen bei Arbeiter*innen in der Tierindustrie: auch international mehren sich Berichte über stark steigende Infektionszahlen in Schlachtbetrieben.

Nachdem es in Großbritannien zu hohen Infektionszahlen und sogar einem Tod gekommen ist, fordern dort Gewerkschaften sofortige Schutzmaßnahmen für die Arbeiter*innen.

Auch in Brasilien ist die Tierindustrie von Corona deutlich betroffen: während die gesicherten Infektionszahlen aufgrund der vergleichsweise geringen Testzahl noch niedrig ausfällt, kommt es zu ersten Produktionsschwierigkeiten. Der größte Geflügelverarbeitungs-Konzern des Landes, BRF, meldet etwa, dass vermehrt Arbeiter*innen aufgrund mangelnder Schutzmaßnahmen streiken und Gesundheitsbehörden Schließungsauflagen androhen.

In Kanada wurden alleine in einem einzigen Fleischverarbeitungsbetrieb von Cargill knapp 1.000 Fälle festgestellt. Unter anderem auch in Australien und Spanien wurden Corona-Fälle in der Fleischindustrie gemeldet.

Nicht zuletzt weist die Fleischindustrie in den USA enorme Folgen durch Corona aus: dort erkankten bereits mehr als 10.000 Arbeiter*innen an dem Virus, mindestens zwanzig erlagen ihrer Erkrankung.

Quellen und weitere Infos:

14.05.2020, GlobalMeatNews.com: German slaughterhouses under fire over ‚insufficient precautionary measures‘ to block COVID-19 spread

11.05.2020, The Guardian online: ‚Chaotic and crazy‘: meat plants around the world struggle with virus outbreaks

Nachdem die EU bereits im April ein Corona-Förderpaket für die Tierindustrie auf den Weg gebracht hatte, fordern nun einige Mitgliedsstaaten weitere Gelder. War das erste Förderpaket noch auf Milch- und bestimmte Fleischprodukte (Rind-, Lamm und Ziegenfleisch) beschränkt, soll nun auch der Markt für Schweine-, Kalb- und Geflügelfleisch durch Zuschüsse für die private Lagerhaltung unterstützt werden.

Im Hintergrund wird also bereits über weitere Millionen für die Konzerne gefeilscht, während sich gerade eine breite gesellschaftliche Debatte über die miserablen Bedingungen der Arbeiter*innen in der Tierindustrie entzündet. Was jetzt anstelle von Marktstützungen erforderlich wäre, sind Sofortmaßnahmen zum Schutz der Arbeiter*innen und Gelder für einen Strukturwandel weg von der Tierindustrie.

Quelle und weitere Infos:

14.05.2020, agrarheute.com: Wojciechowski will Krisenreserve von Direktzahlungen entkoppeln

Die US-amerikanische Agrarbank CoBank hat eine Prognose bezüglich der weiteren Auswirkungen der Corona-Krise auf den US-Fleischmarkt veröffentlicht. Demnach könnten Betriebe im zweiten Quartal (April, Mai, Juni) bis zu 7 Millionen Schweine notschlachten, was zu Verlusten von bis zu 700 Millionen Dollar führen könnte.

06.05.2020, GlobalMeatNews.com:

US meat supply under threat from coronavirus

(Bildquelle: Animal Rights Watch e.V. – ARIWA)

Anhänger des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) haben heute im Berliner Regierungsviertel gegen das Corona-Krisenmanagement für den EU-Milchmarkt demonstriert. Anstelle der beschlossenen Bezuschussung der privaten Lagerhaltung in Höhe von rund 80 Millionen Euro fordern sie eine EU-weite Reduzierung der Milchüberschüsse.

An diesem Konflikt zeigt sich die Uneinigkeit innerhalb der Milchindustrie: Während Molkereien die private Lagerhaltung befürworten, um mit staatlichen Finanzzuschüssen Milch einzulagern, fürchten die im BDM organisierten Milchviehhalter einen weiteren Preisrückgang.

Klar ist: Eine Reduzierung der Milchproduktion ist der staatlichen Bezuschussung der Einlagerung definitiv vorzuziehen. Doch dürfte es dann nicht, wie vom BDM gefordert, bei zeitlich befristeten Maßnahmen bleiben – vielmehr müsste das den Einstieg in den Ausstieg aus der Tierindustrie markieren.

07.05.2020, agrarheute.com:

BDM-Milchbauern errichten Milchpulver-Pyramide vor dem Kanzleramt

07.05.2020, BDM Pressemitteilung:

Milchpyramide aus über 300 Säcken Milchpulver: Gegen die Einlagerung & FÜR die EU-weite Reduzierung von Milchüberschüssen

Die Fleischindustrie in den USA verzeichnet eine hohe Zahl an Corona-Fällen: Ende April waren fast 5.000 Arbeiter*innen von 115 Fleischverarbeitungsbetrieben in 19 US-Staaten mit Corona infiziert – 20 Arbeiter*innen erkrankten tödlich. Alleine in einem Betrieb von Triumph Foods wurden fast 400 Arbeiter*innen positiv getestet, was einer Quote von 13% in dem Betrieb entspricht.

Vergangene Woche hatte Präsident Trump bereits eine Verordnung erlassen, um der Fleischindustrie schnelle Wiedereröffnungen von Betrieben nach Corona-Fällen zu ermöglichen. Dennoch verlautbart der Konzern Tyson, der jede Woche 35 Millionen Hühner, 424.000 Schweine und 130.000 Rinder schlachtet, dass weitere Corona-Fälle und damit weitere Schlachthof-Schließungen zu erwarten sind.

In einigen Betrieben, die trotz Corona-Fällen weiterproduzieren wollen, setzen sich die Arbeiter*innen erfolgreich zur Wehr: Sie protestieren und streiken für angemessene Schutz- und Hygienemaßnahmen sowie ein Ende der Ausbeutung durch die Konzerne.

04.05.2020, Forbes online:

COVID-19 Detected At Meat Processing Plants In 19 U.S. States

04.05.2020, CNN Business online:

Tyson warns more meat plant closures are coming

04.05.2020, Business Insider online:

Nearly 400 employees at a Missouri pork plant tested positive for COVID-19.

30.04.2020, World Socialist Web Site:

Trump kommandiert Arbeiter zurück in Fleischbetriebe, Widerstand gegen Back-to-Work nimmt zu

In Spanien verklagt die CNT (die spanische Schwestergewerkschaft der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union, FAU), das Unternehmen Litera Meat des Fleischkonzerns Pini-Gruppe. Der Anlass: In Betrieben des Unternehmens sind hunderte Arbeiter*innen an Corona erkrankt.

Die CNT kämpft in mehreren Betrieben in Spanien gegen die Ausbeutung von Arbeiter*innen in der Tierindustrie. In einem Betrieb streiken Arbeiter*innen schon seit mehreren Monaten.

Dabei handelt es sich nicht um Einzelfälle: Aufgrund der gängigen Unterbringungen in Massenunterkünften und der Sammeltransporte sind Arbeiter*innen der Tierindustrie überall einem hohen Risiko der Erkrankung an Corona ausgesetzt. Wegen der enormen körperlichen Belastung und einer oftmals mangelhaften gesundheitlichen Versorgung zählen viele Arbeiter*innen außerdem zu Risikogruppen. Die viel zu schwachen Arbeitsrechte der oftmals migrantischen Werksvertragsarbeiter*innen werden dabei immer weiter ausgehölt, bestehende Rechte sind in Zeiten von Corona noch schwerer zu erkämpfen.

01.05.2020, PÚBLICO (auf spanisch):

Más de mil infectados por la cadena de contagio originada por los carniceros del Piamonte en el matadero de Binéfar

Neue Recherchen von abgeordnetenwatch.de offenbaren das enorme Ausmaß der Interessensverbindungen zwischen der Bundesregierung und dem Deutschen Bauernverband, der größten Agrarvertretung Deutschlands.

Ausgangspunkt der Recherchen waren die seit vielen Jahren von Deutschland unzureichend umgesetzten EU-Maßnahmen zum Gewässerschutz. Der Bundesregierung wurde letztlich ein Ultimatum gesetzt: Bis Frühjahr 2020 sollten entsprechende Maßnahmen vorgelegt werden. Erst kurz vor Ablauf der Frist lenkte der Bundesrat ein und ermöglichte Reformen im deutschen Düngerecht, welches die EU-Nitratrichtlinie zum Schutz des Grund- und Oberflächenwassers vollständig umsetzen muss, um hohe Strafzahlungen zu vermeiden.

Positionen von Umweltverbänden wurden dabei von der Bundesregierung weitgehend ignoriert. Stattdessen fällt der jahrelange Kurs der Bundesregierung mit den Positionen des Deutschen Bauernverbandes zusammen. Die Interessensdeckung überrascht nicht, schließlich sind 85 Prozent der CDU/CSU-Abgeordneten direkt mit der Land- und Agrarwirtschaft in Verbindung zu bringen, wie eine vom NABU in Auftrag gegebene Studie zeigt. So sei im Allgemeinen der jahrzehntelange Widerstand gegen Agrarreformen zu erklären, so der Leiter der Studie Dr. Guido Nischwitz.

In Deutschland wird die Hälfte der Fläche landwirtschaftlich genutzt. Auf einem Großteil dieser Fläche wiederum wachsen nicht etwa Nahrungsmittel für Menschen, sondern Tierfutter, und das unter intensiver Düngung. Die Abschaffung der Tierindustrie als Baustein einer ökologischen Agrarwende würden Flächen für umweltschonendere Nahrungsmittel frei machen.

30.04.2020, abgeordnetenwatch.de:

Düngeverordnung: Wie sich die Bundesregierung für die Interessen der Agrarlobby stark machte

09.10.2019, SWR:

Gekaufte Agrarpolitik. Wie Industrie und Agrarlobby durchregieren

April 2019, NABU:

Verflechtungen und Interessen des Deutschen Bauernverbandes (DBV)

Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU, kurz GAP, regelt die milliardenschweren EU-Subventionen für die Landwirtschaft. Seit Jahren tragen die von der EU festgelegten Regeln zur Verteilung der Gelder dazu bei, dass die Konzerne stetig wachsen und die Intensivierung der Landwirtschaft vorantreiben, während Kleinbäuer*innen mit Höfesterben zu kämpfen haben. Die Tierindustrie profitiert enorm von der GAP und nutzt die Subventionen unter anderem dazu, neue Export-Märkte zu erschließen.

Für den Zeitraum 2021 bis 2027 stehen eigentlich neue Verteilungsregeln aus. Auf EU-Ebene finden daher schon länger Diskussionen über Reformen statt. Angesichts der drigend erforderlichen grundlegenden Agrarwende bedeuten diese Reformen allerdings nur kosmetische Änderungen und eine Fortschreibung einer kapitalistischen und auf Marktkonzentrierung sowie Export ausgerichteten Landwirtschaft.

Doch selbst diese unzureichenden Reformen der GAP werden erstmal verschoben: Die aktuell geltenden Regeln werden voraussichtlich für die nächsten zwei Jahre beibehalten. Damit hat sich das konservative Lager durchgesetzt. Argumentiert haben sie mit erforderlicher Planbarkeit und Rechtssicherheit – und nutzen dabei die Corona-Krise für ihre Zwecke: „[G]erade in Zeiten von Corona sollten [die Landwirte] sich auf ihre wesentliche Arbeit konzentrieren können.“

29.04.2020, Agrarheute.com:

EU-Agrarpolitik: Kommt die neue GAP erst 2023?

28.04.2020, top agrar-Online:

GAP-Reform: Abstimmungen zur GAP-Übergangsverordnung findet Zustimmung

Aufgrund von Corona-Erkrankungen unter Arbeiter*innen laufen viele Schlachthöfe in den USA mit verminderter Kapazität oder wurden ganz geschlossen. Da die Mastbetriebe auf die bereits eingeplanten Schlachttermine angewiesen waren, kommt es zu Notschlachtungen von Millionen von Tieren. Zu den offiziell akzeptierten tierquälerischen Methoden gehört das Ersticken von Hühnern mit Schaum sowie die Abschaltung der Lüftungssystemen in den Ställen, sodass die Tiere an Organversagen durch Überhitzung sterben.

Laut Regierungsaussagen müssten im weiteren Verlauf bis zu 80 Prozent der Fleischindustrie geschlossen werden, sollte die Regierung nicht intervenieren. Nun hat Präsident Trump zur Unterstützung der Fleischindustrie eine Verordnung erlassen, mit der die Betriebe zur Produktion verpflichtet werden können und damit gleichzeitig von Haftungsansprüchen befreit werden.

Staatliche Rettung der Tierindustrie auf Kosten der Tiere und der Arbeiter*innen: Bereits jetzt sind nach Angaben der Gewerkschaft UFCW 6.500 von ihnen mit Corona infiziert und 20 gestorben…

29.04.2020, FLEISCHWIRTSCHAFT online:

US-Fleischindustrie Trump ordnet die Produktion an

29.04.2020, The Guardian online:

Millions of farm animals culled as US food supply chain chokes up

(Bildquelle: Animal Rights Watch e.V. – ARIWA)

Regelmäßig werden neue Vogelgrippe-Fälle bekannt: Aktuell sind in Ungarn in über 200 geflügelhaltenden Betrieben Fälle festgestellt worden.

Vogelgrippe ist, wie der Name schon sagt, eine Infektionskrankheit, die für Vögel wie Hühner und Puten hochansteckend ist. Für die Tierindustrie stellt die Vogelgrippe eine große Herausforderung dar, da insbesondere sogenanntes Geflügel in sehr großen Beständen und auf sehr engem Raum gehalten werden, was quasi optimale Bedingungen für eine schnelle Verbreitung der Krankheitserreger sind.

Für die Tiere in der Tierindustrie bedeutet das Auftreten der Vogelgrippe krasse Konsequenzen: Eine Ansteckung kann zu starken Symptome bis hin zum Tod führen. Deutlich mehr Tiere sterben jedoch daran, dass die Konzerne sie vorsorglich schlachten, damit sich die Vogelgrippe nicht weiter ausbreitet. In Ungarn wurden 3,5 Millionen Tiere „gekeult“, das heißt massenhaft vorsorglich geschlachtet.

Für Tiere, die in einem gewissen Umkreis zu einem bestätigten Fall gehalten werden, ergeben sich ebenfalls verschärfte Bedingungen: In der Regel wird ein Verbot der Freilandhaltung erlassen. Für die meisten Tiere, die in der Tierindustrie sowieso nie das Tageslicht erblicken, macht dies keinen Unterschied…

29.04.2020, agrarheute.com:

Vogelgrippe in Ungarn: 3,5 Mio. Tiere gekeult

29.04.2020, agrarheute.com (Artikel wird laufend aktualisiert):

Vogelgrippe: Neue Fälle im Überblick

(Bildquelle: Animal Rights Watch e.V. – ARIWA)

Auch in Spanien ist der Fleischmarkt dominiert von großen Konzernen, die die Arbeiter*innen massiv ausbeuten. Bereits seit Langem setzen sich Arbeiter*innen mit ihrer Gewerkschaft CNT – der spanischen Schwestergewerkschaft der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) – für ein Ende der Ausbeutung ein.

Seit dem 25. Februar schon sind die Arbeiter*innen einer Fleischfabrik in Valencia (Spanien) im unbefristeten Streik. Sie errichteten ein Streik-Camp vor der Fabrik, organisierten Kundgebungen und Demonstrationen, einige gingen sogar in den Hungerstreik. Ihre Hauptforderung: reguläre Arbeitsverträge für die scheinselbstständigen Arbeiter*innen.

Wir zeigen uns solidarisch und fordern: Enteignung der Anlagen und Selbstverwaltung der Arbeiter*innen!

Auf den Seiten der FAU Duisburg / Ruhrgebiet finden sich weitere Hintergrundinformationen:

20.04.2020, FAU Duisburg / Ruhrgebiet:

FAU Duisburg / Ruhrgebiet unterstützt streikende Arbeiter*innen in Valencia

22.04.2020, labournet.de:

Die Tierindustrie ist darauf ausgerichtet, in kürzester Zeit immer mehr Fleisch, Eier und Milch zu produzieren – die Tiere werden im Sinne der Profitmaximierung zu Produktionseinheiten degradiert. Die damit einhergehenden Haltungsbedingungen auf beengtem Raum führen auch zu einer schnelleren Verbreitung von (Infektions-)Krankheiten, trotz massiver vorsorglicher Antibiotika-Gabe treten immer wieder Seuchen auf. Die nötige Konsequenz dieses im wahrsten Sinne des Wortes kranken Geschäftsmodells wäre, die Tierindustrie abzuschaffen!

Bis es soweit ist, werden weitere Seuchen auftreten. Aktuell ist es die Afrikanische Schweinepest (ASP): In China hat die ASP im ersten Quartal 2020 dazu beigetragen, dass die Schweinefleischproduktion massiv zurückging, um rund 30 Prozent. Knapp 60 Millionen Schweine mussten wegen ASP „gekeult“, das heißt massenhaft vorsorglich geschlachtet werden. Vor der ASP lag der dortige Kilogrammpreis für Schweine bei umgerechnet rund 0,60 bis 0,80 Euro, danach stieg er auf bis zu 6 Euro.

Auch in Europa ist die ASP ausgebreitet: In vielen mittel- und osteuropäischen EU-Ländern, insbesondere in Rumänien, ist die Seuche bereits ein großes Problem. In Polen, wo die Situation ebenfalls angespannt ist, hat das Virus die BRD schon beinahe erreicht:

„Sollte es in Deutschland zu einem Ausbruch der ASP kommen, wären die Marktfolgen kaum absehbar.“

21.04.2020, fleischwirtschaft.de:

China Fleischerzeugung kräftig gesunken

20. 04.2020, fleischwirtschaft.de:

Interview „Die Zahlen richtig interpretieren“

Die Tierindustrie mit ihrer enormen wirtschaftlichen und politischen Macht kann sich staatlicher Unterstützung in Zeiten von Corona sicher sein.

So hat die EU-Kommission angekündigt, die Private Lagerhaltung (PHL) für Milch- (Magermilchpulver, Butter, Käse) und Fleischprodukte (Rind-, Lamm und Ziegenfleisch) zu ermöglichen. Aufgrund des Corona-bedingten Einbruchs der Nachfrage insbesondere durch Restaurants soll damit das verfügbare Angebot verringert und dadurch die Preise stabilisiert werden. Die Betriebe erhalten für die Einlagerung finanzielle Zahlungen. Außerdem sollen bereits bestehende Förderprogramme „flexibler“ gehandhabt werden, sprich auch hier sollen die Konzerne leichter an Gelder kommen.

23.04.2020, fleischwirtschaft.de:

Corona-Krise: Stützung für den Fleischmarkt

22.04.2020, top agrar-Online:

Die EU-Kommission lenkt bei Marktstützungsmaßnahmen jetzt doch ein

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themenübersicht

Aktuell – Corona-Ausbrüche in der Fleischindustrie: über Corona-Infektionen in Schlachthöfen und  Fleischfabriken.

Arbeitsrecht: über die Ausbeutung der Arbeiter*innen durch die Tierindustrie.

Tierausbeutung: über die Ausbeutung von Tieren.

Futtermittel: über Futtermittelimporte, Naturzerstörung und Menschenrechts-Verletzungen

Agrarpolitik: über Subventionen, EU-Agrarpolitik uvm.

Lobbyismus: über die Agrarlobby und Einflussnahme der Tierindustrie

Tierindustrie Global: über Entwicklungen aus allen Teilen der Welt.

berichte über konzerne

PHW-Wiesenhof-Gruppe

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VION

Westfleisch